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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Texanerstimme. Alles drehte sich um, und da stand Boonie Hackendorff so massig in der Tür, dass kein Licht aus dem Flur mehr hereindrang.
    »Ja«, sagte Kate, die noch immer kochte.
    »Gut«, sagte Boonie und trat ein, mit einem breiten Grinsen und einem Geruch nach Rasierwasser mit Limonenduft, Erfrischungsdrops mit Zimtgeschmack und einem starken Hauch Zigarre.
    »Ich schleiche mich wirklich nicht gerne so ein. Große Auftritte sind mir lieber.«
    »Schön«, sagte Kate. »Dann mach jetzt mal einen großen Abgang. Nick darf nur einen Besucher auf einmal haben. Das wächst sich hier langsam zur Massendemo aus.«
    Reed mischte sich ein.
    »Weißt du, Kate, Boonie muss was Dienstliches mit Nick besprechen. Beth ist draußen, mit den Kindern. Sollen wir zusammen zu Mittag essen gehen? Dann können die beiden reden.«
    Er warf Rainey einen Blick zu; der Junge wirkte seltsam in sich versunken. Rainey schüttelte sich, kam wieder zu sich und sagte: »Klar. Kann ich einen Mimosa trinken?«
    Reed blickte zu ihm hinunter.
    »Das finde ich wirklich beunruhigend, Junge.«
    »Ja, du kannst einen Mimosa trinken«, sagte Kate, nahm ihn an der Hand und zog ihn auf die Beine. »Aber nur wenn dein Onkel einen Shirley Temple trinkt.«
    Sie trat zu Nick und gab ihm einen Kuss, den er in den Knien spürte, sammelte ihre Sachen ein und warf Boonie einen wütenden Blick zu.
    »Nicht dass du hier mit meinem Mann abhaust, Boonie. Ist das klar?«
    Und weg waren sie.
    Schweigend gedachten Boonie und Nick dieser Kate und all ihrer Eigenheiten.
    »Mordsmädchen«, sagte Boonie dann. »Ist dir mal aufgefallen, dass sie ›Ist das klar?‹ mit dem gleichen Tonfall sagt wie der Typ in Der Clou ?«
    »Dieser große Typ, der den irischen Gangster gespielt hat, vor dem alle solche Angst hatten? Doyle Lonnegan?«
    »Robert Shaw.«
    »Mhmm. Stimmt, jetzt wo du es sagst.«
    »Lass dir das eine Warnung sein. Und wie geht es dir? Darfst du überhaupt rumlaufen?«
    »Worum gehts denn?«
    »Glaubst du, du schaffst es bis runter in die Leichenhalle?«
    »Sehe ich so übel aus?«
    Boonies Stimmung verdüsterte sich.
    »Nein. Na ja, das ist … Hör mal, ich hab da ein Problem, und ich will nicht, dass es in Washington bekannt wird, nicht einmal bei meinen Leuten in Cap City.«
    »Warum ich?«
    »Als du im Krieg warst, Nick, da hast du doch viele Leichen gesehen, oder? Viel krankes Zeug?«
    Nick blickte ihn schief an.
    »Kann man so sagen. Mehr war nicht dabei. Die Toten aufschichten. Und hinterher durften wir Kekse essen.«
    Boonie sah beschämt und gequält aus.
    »Herrgott, Nick. Das war nicht respektlos gemeint. Ist ja nur eine Frage. Ich weiß, du redest vielleicht nicht gern über so was, aber ich habe sonst niemanden, den ich fragen kann.«
    »Hat das alles mit einer bestimmten Leiche zu tun?«
    Boonie senkte den Blick.
    »Mhmm. Hat es. Die Sache ist die – im Augenblick jedenfalls –, niemand darf erfahren, dass ich dich einbeziehe. Na ja, der Zuständigkeiten wegen und so weiter. In Washington hätte das Konsequenzen, vielleicht sogar bei der State Police. Marty Coors darf nichts davon wissen. Mickey Hancock auch nicht … und dann sind da noch … andere Sachen mit dieser Leiche, Einzelheiten, die ich unter Verschluss halten möchte. Ich weiß, dass ich auf deine Verschwiegenheit zählen kann. Bei meinen Leuten in der Stadt bin ich mir nicht so sicher. Wenn ich das versaue, ist meine Karriere am Ende. Wie gesagt, kannst du laufen?«
    »Ich kann meinen Arsch definitiv in den Keller bewegen.«
    Boonie wirkte besorgt, aber entschlossen.
    »Du wirst mir doch nicht umkippen oder einen Anfall kriegen? Sonst zerfetzt Kate mir bestimmt den neuen …«
    »Ich bin okay. Ich werde dir nicht verrecken, versprochen.«
    Boonie nickte.
    »Können wir das gleich machen? Draußen wartet ein Kollege mit einem Rollstuhl. Dann kannst du …«
    Nick war schon aus dem Bett, in seinen Pantoffeln, und griff nach einem dicken blauen Bademantel. Er schnürte ihn sich fest um, wurde ein wenig blass, dann nahm er wieder Farbe an und sagte: »Auf gehts.«
    Boonie ging zur Tür.
    »Ich hole den Mann mit dem Rollstuhl …«
    »Wenn du hier mit einem Rollstuhl ankommst, Boonie, dann brauchst du eine Taschenlampe und ein Brecheisen, um dich da wieder rauszuwickeln. Hast du kapiert?«
    »Kann ich nachvollziehen.«

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