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Die Rückkehr der Jungfrau Maria

Die Rückkehr der Jungfrau Maria

Titel: Die Rückkehr der Jungfrau Maria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjarni Bjarnason
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sahen, wie das Blut aus meinen Armen langsam an ihrem Bauch hinabfloss, ihren Bauchnabel füllte, weiter hinabfloss und ihren Venushügel rot färbte. Als er ganz rot war, verwandelte sie sich vor meinen Augen, ich konnte sie noch sehen, doch es war, als sei jedes Haar auf ihrem Kopf eine Vogelschwinge, und als der Wind hineinblies, erhoben sich Tausende von Vögeln in die Lüfte, und ich sah durch ihr Gesicht, dass der Himmel ein kleiner Bach war und die Sonne eine kleine Blume, die daneben wuchs. Alles bewegte sich und ließ einen bezaubernden Ton erklingen, der in Harmonie mit allen anderen Tönen war, und doch schien etwas zu fehlen, bis Maria begann, ein Schlaflied für mich zu singen. Da schien alles vollkommen zu sein, Friede und Glückseligkeit erfüllten mich, aber ich wachte fiebernd und mit Kopfschmerzen auf. Ich war wie ans Bett gefesselt, im schweißverklebten Laken gefangen, und versuchte weiterzuschlafen, um mich zu erholen, doch sobald ich die Augen schloss, suchten mich ähnliche Träume heim. Ohne zu wissen, woher die Worte kamen, murmelte ich im Halbschlaf:
     
    »Ich lag im Bett und suchte Schlaf
    ein Stoff so süß und teuer
    in üblem Traum ich mich verirrt
    und weiß nicht, wohin ich steuer.«
     
    Als ich gegen zehn Uhr richtig wach wurde, fühlte ich mich zerschlagen, konnte aber keinesfalls noch länger schlafen. Ich ließ ein heißes Bad ein und blieb ungefähr eine Stunde darin liegen. Dann fühlte ich mich etwas besser und ging in die Küche, um nachzusehen, ob etwas zu essen da war. Maria saß in der Küche, und der Kühlschrank und die Schränke waren voller Lebensmittel.
    »Ich habe dir ein spätes Frühstück gemacht«, sagte sie fröhlich und mit geröteten Wangen. Sie trug ein weißes, dekolletiertes Sommerkleid und eine Kette mit einem goldenen Kreuz um den Hals, ihre Haare waren zu einem Zopf geflochten, der ihr bis zur Taille reichte. Das Erste, was mir in den Sinn kam, war, dass sie das Schönste auf der ganzen Welt sei, aber ich fragte nur:
    »Warst du einkaufen?«
    Sie nickte.
    »Maria, du hättest mich das machen lassen sollen, jetzt weiß mindestens jeder zweite Mann im Viertel, wo du wohnst, und wir können die Polizei zum Mittagessen einladen.«
    »Du weißt nicht, was ich anhatte«, antwortete sie und verließ kurz den Raum. Ich schüttelte den Kopf und dachte, dass sie eine hoffnungslose Verbrecherin sei. Doch als sie zurückkam, merkte ich, dass sie sich vielleicht gar nicht so dumm angestellt hatte. Sie war wie eine Araberin gekleidet, sodass nur ihre Augen zu sehen waren.
    »Das hat Judith mir geliehen.«
    Ich war erleichtert und lachte laut auf. Als sie das Kostüm wieder ausgezogen hatte, kam sie, setzte sich mir gegenüber an den Tisch und sah zu, wie ich mein Frühstück verspeiste. Sie verfolgte alles, was ich tat, genau und mit so viel Zuneigung, dass es mir wie eine todernste Sache vorkam, wenn ich in eine Scheibe Brot biss.
    »Hast du gut geschlafen?«, fragte sie.
    »Ja«, log ich.
    »Und hast du was Schönes geträumt?«
    »Ich habe die ganze Nacht von dir geträumt.«
    »Ich hoffe, es war kein Albtraum«, sagte sie besorgt. Ich musterte sie und merkte, dass sie sehr nervös, fast ängstlich war, obwohl sie versuchte, es zu überspielen. Mir kam der Gedanke, dass sie ihre eigene Schönheit und Anmut wohl nicht als selbstverständlich ansah.
    »Ich muss dir etwas sagen, Maria, da es ja keine Spiegel in dieser Wohnung gibt: Du bist die allerschönste Frau, die ich je gesehen habe, und außerdem ist das Frühstück verdammt gut.«
    Sie wurde rot und senkte ihren Blick, kämpfte mit der Schüchternheit und sah mir in die Augen.
    »Ich habe gehofft, dass viellei…«
    Sie brach mitten im Wort ab und war so angespannt, dass es mir schwerfiel, ruhig zu bleiben.
    »Dass wir beide heute vielleicht einfach hier bleiben und es uns gemütlich machen.«
    Sie hatte sich zu diesem Vorschlag augenscheinlich sehr überwinden müssen und wartete nun auf meine Antwort, hoffend und bangend zugleich.
    »Nichts würde ich lieber tun«, antwortete ich.
    Sie war so froh, dass sie kaum stillsitzen konnte. Um sie zu beruhigen, fing ich an, über alles mögliche zu plaudern und erzählte ihr Geschichten aus meiner Kindheit. Nach und nach brachte ich sie dazu, mir einigermaßen entspannt von sich zu erzählen, anstatt immer nur zuzuhören, so als sei das, was ich sagte, ein unglaubliches Abenteuer. Nachdem wir lange in der Küche gesessen und uns unterhalten hatten, gingen wir ins

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