Die Rueckkehr der Krieger
ganz auf dem Laufenden, was die Mondphasen angeht«, sagte sie, am Rande der Hysterie.
Dann ertönte das Brüllen noch einmal, sodass sie sofort wieder anhielt. Ihr ganzer Körper zitterte vor Angst. Diesen Laut konnte kein Mensch ausgestoÃen haben.
Sie würde sterben.
Ein hysterischer Lacher entfuhr ihr. Vielleicht landete sie im Leichenschauhaus noch in einer Schublade neben Morris.
Eine Stimme â eine seidige Melodie von Lauten â ertönte in ihrem Kopf.
Die Untoten kriegen dich nie, kleine aknasha. Du bist viel zu wertvoll für uns. Wir müssen herausfinden, wie du zu deiner interessanten Begabung gekommen bist.
Die samtene Zärtlichkeit der Stimme lähmte ihre inneren Widerstände; sie war dabei, ihr Denken zu beeinflussen.
Trotz der Gefahrensituation fasziniert, versuchte sie, selbst mentalen Druck auszuüben. Wer bist du? Wie kannst du so mit mir reden? Kein Vampir hat diese Macht, und kein Metamorph, oder?
Sie suchte verzweifelt den Himmel nach möglichen Angreifern ab und sah sich dann nach ihren Verfolgern um.
Na bravo, ich lass mich manipulieren in so einer Art Gehirnwäsche-Spiel, und dann kriegen sie mich. Warum legst du dich nicht einfach gleich hin, Riley?
Die Stimme in ihrem Kopf meldete sich wieder, ohne jede Zartheit nun, sondern ganz eisig. Kümmer dich nicht um die Narren hinter dir. Mir ist danach, ein wenig Tod zu bringen.
»Tod?« Obwohl in einer dunklen Ecke ihres Bewusstseins ein Funken Erleichterung erglomm, lieà ihr Gewissen das nicht zu.
Sie hatte in dieser Nacht schon genug Tod gesehen.
Sie hatte überhaupt schon genug Tod für ihr ganzes Leben gesehen.
»Nein. Wer immer du bist: Töte sie nicht! Hilf mir nur einfach, zu entkommen«, sagte sie laut und überlegte gleichzeitig, ob sie gerade dabei war, mit einem abartigen Vampir zu verhandeln.
Geh zur Seite! Jetzt gleich! Sie sind schon so gut wie tot. Ich dulde keinen Abschaum, der sich an wehrlosen Frauen vergreift.
Seine melodischen Laute schmeichelten ihren Sinnen und kitzelten ihre Nerven in einen Zustand höchster Empfänglichkeit, aber seine AnmaÃung ging ihr gegen den Strich.
Da hast du dir die Falsche ausgesucht, mein Lieber. Ich lass mich nicht herumkommandieren. Und falls du eines dieser bösen übernatürlichen Unwesen bist, dann merk dir nur, dass man mich auch nicht so leicht zu fressen kriegt.
Sie wirbelte mitten im Schritt herum und ging in Kampfhaltung. Wie sollte sie bloà gegen alle vier ankommen?
Von denen hatte einer ausreichend Kraft, ein ganzes Haus anzuheben.
Warum so hitzig? Ich fress dich doch nicht. Ich bin kein Vampir, du Hitzige. Aber irgendwie, muss ich zugeben, die Idee, an dir zu knabbern, ist mir durchaus nicht unangenehm. Dabei habe ich noch nicht einmal dein Gesicht gesehen. Du bist es doch, die hier die Gefühle manipuliert.
Sein lautloses Lachen breitete sich in ihrem Kopf aus und schien durchdrungen von ⦠Sex. Eine Hitzewelle wallte durch sie hindurch, über sie hinweg, um sie herum.
»Du erwartest doch hoffentlich keine Antwort darauf«, murmelte sie mit rotem Gesicht, froh um die Dunkelheit. »Bin ich denn krank, dass ich mich sexy fühle, wenn ich in Gefahr bin?«
Sie wich von allen vier Angreifern zurück â dem Gedankenmanipulierer, wo immer er sich auch befinden mochte, und den drei Schlägertypen. Aber welche Frau kommt schon gegen vier Männer an?
Riley ballte ihre Fäuste so fest, dass ihr die Fingernägel ins Fleisch schnitten. Die drei Betrunkenen hatten aufgeholt und kreisten sie ein. Der Geruch ihrer ungewaschenen Leiber verdreifachte ihre Ãbelkeit, und sie würgte, als ihr Magen zu rebellieren begann.
Alle drei konnte sie auf keinen Fall besiegen, und entkommen konnte sie nun auch nicht mehr â nicht vor ihnen und nicht vor dem Fremden, der in ihrem Kopf flüsterte. Aber sie konnte zumindest so lange wie möglich alles, was in ihre Reichweite kam, schlagen, treten und kratzen.
Ohne Kampf sollten sie sie nicht kriegen.
Sei ruhig. Ich nehme mir die drei Schläger vor. Und danach, aknasha, unterhalten wir uns ein wenig darüber, wie du Gefühle per Gedankensignal übertragen kannst. Und glaube ja nicht, dass du mir entkommst.
Riley trat einen Schritt zurück, als der massige Kerl vor ihr seine Hand nach ihren Brüsten ausstreckte. Sein Atem streifte ihre Wange â er stank nach Bier und säuerlich nach etwas noch
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