Die Rueckkehr der Krieger
Stärkerem.
»Na komm schon, Kleine. Gib uns ein Küsschen.« Er zog eine Schnute und machte schmatzende Geräusche, während die beiden anderen lauthals lachten.
Ãbelkeit stieg in ihr auf bei dem Gedanken, einer von ihnen könnte sie berühren. Sie gab vor, nach hinten auszuweichen, und trat den Typen dann mit ihrer ganzen Kraft in die Eingeweide. Volltreffer.
Aufheulend griff er nach seinen Genitalien und fiel wie ein Sack Kartoffeln zur Erde. Riley stolperte zurück, doch der Schläger hinter ihr grub seine dreckigen Finger durch den dünnen Jackenstoff in ihre Schulter. Sie fauchte auf vor Schmerz. Wie ein Echo fauchte eine geballte Ladung männlicher Wut durch ihren Kopf. Da brüllte einer seine Empörung hinter ihr in den Himmel.
Nicht irgendeiner. Das war er .
Der Mann, der sie festhielt, erschrak und lieà sie los. Wild bewegte sie den Kopf nach links und rechts, um alle drei Männer im Blickfeld zu behalten.
Zumindest der am Boden schien aus dem Rennen. Er lag da und wimmerte vor sich hin. Der ging auf ihr Konto.
Doch dann sah sie ihn . Schwarze Schatten verdichteten sich zu einer hünenhaften Figur, die so schnell auf sie zurannte, dass es schien, als flögen seine Beine über dem Boden.
Groll und Zorn wuschen über sie hinweg mit einer Macht, die ihre Haut eisig kalt werden lieÃ.
Hier nahte ihre Rettung â oder ihr Untergang.
5
Conlan rang um Atem und war fast blind vor rasender Wut, die ihn wie ein roter Nebel umgab. Die Rage eines Berserkers.
Er würde sie zu nutzen wissen.
Mit erhobenen Armen führte er Wasser aus der See, das sich in einem kreisenden Trichter erhob und in der Luft zu Eisscherben gefror. Dolchgleich schossen die Eisfragmente auf ihre Ziele zu â Pfeile von Poseidons Bogen.
Die Männer wichen schreiend zurück, als die messerscharfen Splitter todbringend in ihr Fleisch eindrangen.
»Rührt sie nicht an. Nie wieder «, grollte er, während er die Arme hob. Die Ozeane Poseidons beherrschten die Welt.
Und Poseidons Krieger beherrschten die Ozeane.
Er war der Kriegerfürst und Anführer der Krieger. Er würde sie zerstören dafür, dass sie es gewagt hatten, die Menschenfrau anzurühren.
Die Gischt kochte am Strand auf. Wellen türmten sich in unglaubliche Höhen und schienen ihre Opfer gezielt zu suchen. Conlan senkte mit scharfem Schwung die Arme und fokussierte die Energie. Den aufgewühlten Wellen befahl er, höher und höher zu steigen. Immer weiter schwoll sein Zorn und drohte, ihm zu entgleiten. Der rote Nebel schränkte seine Sicht weiter ein. Wieder zuschlagen zu können, nach so vielen Jahren der Ohnmacht â¦
Anubisas spöttisches Lachen tönte in seinem Hirn.
Er war ja krank im Kopf!
Dann ein Fühlen im Innern. Ein Anflug von Courage, von Widerstand.
Licht setzte sich seinem Dunkel entgegen. Mitleid seiner Gnadenlosigkeit.
Sein Blick fiel auf die in den Sand gekauerte Frau, deren Hände noch in Abwehrstellung gegen die Angriffe dieser Schufte verharrten. Und doch brachte sie genügend Kraft auf, sich seiner Raserei entgegenzustellen.
Für sie würde er die Männer zerstören, ihnen mit der Kraft des Wassers das Fleisch von den Knochen reiÃen.
Jede Minute davon würde er genieÃen.
»Halt! Was bist du? Du bringst uns ja alle um!«, schrie sie ihm entgegen, immer noch widerspenstig, trotz der Angst, die sie ausstrahlte.
Jenseits aller Vernunft und allen Mitleids hob er wieder die Arme und brachte sie scharf nach unten, befahl den Wassern, auf die Männer niederzustürzen, sie zu zerschlagen, da, wo sie wimmernd und blutend am Boden lagen.
Er trieb die Welle gegen den Strand.
Ihre Stimme, ganz gebrochen, erreichte ihn. Stopp! Bring mich nicht um, bitte! Meine Schwester ⦠sie hat niemanden auÃer mir. Und die anderen, töte sie nicht. Bitte. Ich will keinen Tod mehr sehen.
Conlan bewunderte ihre Güte, ihren Mut.
Ihr Licht.
Selbst als sie dachte, in Lebensgefahr zu schweben, vergaà sie nicht, für dieses Ungeziefer zu bitten, das versucht hatte, sich an ihr zu vergehen.
Er verfolgte ihre Gedanken zurück zum Ursprung in ihrem Kopf. Dir würde ich niemals wehtun. Du kannst mir vertrauen.
Oder war er nur ein verdammter Narr? Vielleicht war sie nur eine sehr talentierte Schauspielerin. So viel Mitleid konnte nicht normal sein.
Doch der rote Nebel lichtete sich, zog sich zurück. Irgendwie hatte sie
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