Die Rueckkehr der Krieger
zugewiesene Königin, der er noch nie begegnet war.
Während er ihr nachblickte, ging ihm ihr Name durch den Sinn. Er sprach die Silben leise und fast liebkosend vor sich hin. »Riley.«
Als sein Körper beim bloÃen Aussprechen ihres Namens wieder hart wurde, ging ihm die ganze Wahrheit in voller Wucht auf.
Sie war nicht nur Empath.
Sie gehörte zu ihm.
Conlan schüttelte den Kopf. Es war unsinnig. Zwecklos. Seine Pflichten waren ganz klar. Abstammung verpflichtet. Das wohldurchdachte königliche Fortpflanzungsprogramm.
Seine Lippen verzogen sich zu einem zynischen Lächeln. Das königliche Zuchtprogramm.
Sein Blick wanderte zurück zu Riley, die unter einer StraÃenlampe am Ende des Strands haltgemacht hatte und sich nach ihm umdrehte.
Vorsichtig tasteten sich ihre Gedanken zu ihm zurück. Leb wohl, Conlan. Ich danke dir.
Gern geschehen, Riley. Doch zwischen uns beiden wird es immer »auf Wiedersehen« heiÃen.
Sie verschwand im Dunkel der Nacht.
Conlan hob die Arme und donnerte eine Welle wilder Freude in die See. In einer Arabeske geteilter Wonne sprang eine vorbeiziehende Gruppe Delfine aus den Wellen. Die Luft vibrierte von der Macht Poseidons.
Doch plötzlich, ohne jede Warnung, fühlte er sich völlig kraftlos, ihm war schwindlig, er stolperte nach hinten und fiel in den Sand.
Angst um Riley durchschoss ihn.
Er bewegte den Kopf hin und her, versuchte dem Gefühl zu entkommen.
Er hasste den bloÃen Gedanken, doch es musste sein. Es gab keinen anderen Ausweg.
Er musste Hilfe rufen.
Ven! Ich brauche ⦠ich brauche deine Hilfe.
7
Einige hundert Meilen entfernt hob Barrabas, Herr der Vampire, den Kopf und nahm Witterung auf. Da war etwas â aber was? Einen Moment lang hatte er eine Unruhe in den Elementen verspürt, eine Störung sondergleichen â¦
»Aber Senator Barnes, als Leiter des Primus müssen Sie doch â¦Â«, jammerte der servile Mensch vor ihm.
Barrabas zischte ihn an. Er hasste diesen falschen Namen. Barnes. Eine lächerliche Verballhornung.
Doch war er sich der Probleme, die ihm die Verwendung seines richtigen Namens bescheren würde, wohl bewusst. Zu vielen war er noch bekannt wegen dieser Sache damals, die Pontius Pilatus ins Rollen gebracht hatte.
Bald. Bald würde er beweisen können, was wirklich in ihm steckte, und dann würde der Name Barrabas so verhasst und gefürchtet sein, wie es diese dummen Schafe noch nie zuvor erlebt hatten. Das Schaf vor ihm warf sich direkt zu seinen FüÃen nieder, auf den Zementboden der unterirdischen Kammer im Zentrum des Primus.
»Als Leiter des Primus muss ich genau das tun, was ich will «, höhnte er, »und die anderen beiden Häuser des Kongresses tun das, was ich ihnen sage. Ist das klar?«
Der Mensch katzbuckelte und kroch rückwärts aus dem Raum; nach dem, was er da gesehen hatte, war er glücklich darüber, überhaupt davonzukommen.
Der Blick des Vampirs fiel auf den Kongressabgeordneten von Iowa und den Senator von Michigan, die diese ganzen Probleme heraufbeschworen hatten. Sie hingen in Ketten von den Wänden; ihre Handgelenke waren gefesselt, und ihre FüÃe baumelten nur wenige Zentimeter über dem Boden.
Die Weiber seines Blutrudels flitzten um sie herum, schlitzten vorsichtig die Haut der Männer auf und saugten das Blut, das an ihren nackten Körpern hinunterlief. Der Mann aus Iowa ächzte noch, aber der andere war schon seit Langem verstummt.
Barrabas erwog und verwarf einige Schlussfolgerungen bezüglich der relativen Stärke ihrer Parteiloyalität auf Basis ihrer Widerstandskraft und warf sich dann in seinen thronartigen Sessel. Mit schmalen Augen machte er sich daran, die Störung in den Elementen aufzuspüren, die er eben wahrgenommen hatte.
»Was könnte so viel Energie ausstrahlen?«, murmelte er und trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen.
Die Tür zur Kammer wurde aufgestoÃen, und Drakos, sein Adlatus, segelte herein. »Habt Ihr das gespürt, Barrabas?«
Barrabas nickte fast unmerklich. »Ich konnte es fühlen. Was war das?«
Drakos lieà sich auf den Boden gleiten, und sein silbernes Haar floss ihm um die Schultern. Barrabas entging nicht, dass nicht wenige seiner Weiber gierige Blicke auf seinen General warfen.
Um Drakos muss ich mich demnächst kümmern. Er wird mir ein wenig zu mächtig und könnte mich herausfordern. Vielleicht wird es
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