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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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musste den Grund für seine Schwäche herausfinden, damit er sich dagegen wappnen konnte. Sie überwinden konnte. Wie Alaric gerne sagte: Wissen ist Macht.
    Er rief auf der Gedankenfrequenz, die sie miteinander teilten, nach seinem Bruder.
    Ven?
    Die Stimme antwortete sofort in seinem Kopf, voll Wut und – versteckt, aber dennoch spürbar – Besorgnis. Ich bin gleich da, mein Bruder.
    Das Pflichtbewusstsein, das sich in so vielen Jahren in ihm ausgebildet hatte, setzte sich langsam in seinem Denken durch. Er musste den Dreizack zurückholen. Dann musste er den Thron besteigen, was er in den letzten zwei Jahrhunderten erfolgreich verdrängt hatte, und die Herrschaft über sein Volk übernehmen.
    Ein zukünftiger König vergaß wegen eines Mädchens nicht seine Pflicht.
    Er lachte freudlos auf. Ja, ja. Pflicht. Atlantis braucht nach einem halben Millennium perfekter Regierung durch meinen Vater ganz bestimmt keinen abgewrackten Schwachkopf wie mich auf dem Thron, der es nicht einmal geschafft hat, einer Vampirin zu entkommen.
    Er biss die Zähne zusammen und zog seine Kreise im Sand. Und Riley sollte schon gar nicht mit ihm belastet werden. Keine Frau sollte das.
    Seine Gedanken gingen zu Anubisa. Was war, wenn der Schmerz ihn zerstört hatte? Vielleicht war Sex für ihn von nun an für immer verdorben, grausam?
    Pervers?
    Was konnte er einer Frau bieten? Er musste die Dinge nüchtern betrachten.
    Richtig. Nur, dass Nüchternheit im Moment nicht seine Stärke war. Er wurde hart, wenn er nur an Rileys Haar dachte, wie es ihm durch die Finger glitt wie feinste atlantische Seide. Nichts an ihr war pervers gewesen. Alles an ihr war rein und richtig.
    Vielleicht zu richtig? Wie konnte es sich richtig anfühlen, eine Frau so im Arm zu halten, die er soeben erst kennengelernt hatte? Und dazu noch eine Menschenfrau!
    Conlan schloss die Augen, atmete gleichmäßig durch die Nase und rief die in seiner Ausbildung gelernte Disziplin zur Hilfe, um sein rasendes Verlangen abzutöten. Er war ein Fürst und kannte seine Pflichten.
    Scheiß auf die Pflicht. Wenn Ven in fünf Minuten nicht da ist, gehe ich ihr nach. Ich muss sicher sein, dass sie gut nach Hause gekommen ist, bevor ich mir den Dreizack zurückhole.
    Eine Wasserfontäne schoss hoch in die Luft und trug Alaric an den Strand. Dramatisch wie immer.
    Das nachtschwarze Haar floss um Alarics Schultern und erinnerte Conlan an Dinge, die er über ihn gehört hatte. Alaric als dunkler Wächter von Poseidons Zorn. Die Leute beriefen sich auf Alaric, wenn sie ihren Kindern Angst machen wollten.
    Conlan dachte zum ersten Mal darüber nach, wie es Alaric wohl dabei erging, für eine Art Albtraum gehalten zu werden. Sein Anflug von Sympathie verflüchtigte sich jedoch sofort, als der Priester zu lachen begann.
    Â»Ich bin so ziemlich am Ende mit meiner Geduld, pass bloß auf, worüber du lachst«, knurrte er und kam sich dabei vor wie ein Narr, der sein letztes bisschen Würde verteidigte. Gerade noch war er im Dreck gelegen.
    Und Alaric wusste das ganz genau.
    Alaric schmunzelte. »Mein Sinn für Humor gefällt dir nicht, Conlan? Ich verbringe so wenig Zeit an Land, dass mir jede Minute davon Spaß machen sollte, findest du nicht?« Er schritt auf ihn zu und streckte ihm die Hand hin. Da er ebenfalls in ein eng anliegendes schwarzes Hemd und schwarze Hosen gekleidet war, hätte er jederzeit als Conlans Zwillingsbruder durchgehen können.
    Sein bösartiger Zwillingsbruder.
    Doch Conlan hatte keine Zeit, beleidigt zu sein. Er erfasste die ausgestreckte Hand, weil er wusste, dass Alaric ihn bei Berührung leichter lesen konnte.
    Er musste wissen, was soeben mit ihm geschehen war, obwohl er dieses Eindringen in seine Gedankenwelt hasste.
    Â»Auch noch eine Wasserfontäne! Priester, Eure kindischen Spielchen lenken die Aufmerksamkeit auf uns. Lasst Euch gesagt sein, dass ich dies nicht gutheißen kann«, grummelte er in formaler Sprache.
    Alaric grinste wieder, ohne jegliches Schuldbewusstsein, und ließ seine Hand los. »Aha! Du nennst mich Priester statt Alaric. Du versuchst also, königlich zu sprechen, alter Freund.«
    Dann verschwand das Grinsen, und die Illusion von Umgänglichkeit verflüchtigte sich. Der düstere, tödliche Magier kam zum Vorschein, dessen eisgrüne Augen vor Energie glühten. »So nehmt Ihr denn zur Kenntnis, Prinz, dass ich nach

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