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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Dorfbewohner musterten und viel mehr noch die vollkommene Abwesenheit von Furcht oder auch nur übertriebener Vorsicht machten ihr klar, dass diese Männer nicht nur mit ihren Waffen umzugehen wussten, sondern sich ihrer Stärke auch bewusst waren. Und dass sie sie rücksichtslos einsetzen würden, wenn es sein musste.
    Vielleicht auch, wenn es nicht sein musste.
    Robins Gedanken begannen sich zu überschlagen. Sie traute sich ohne weiteres zu, es mit einem oder auch zwei dieser abgerissenen Gestalten aufzunehmen, aber ganz gewiss nicht mit nahezu einem Dutzend. Was sollte sie tun?
    So bitter Robin der Gedanke in diesem Moment auch selbst erschien, sie wusste, dass es im Grunde nur eine einzige Möglichkeit gab: Sie musste versuchen, möglichst unauffällig von hier zu verschwinden und das Dorf zu verlassen, um nach Salim und seinen Begleitern zu suchen. Salim und das halbe Dutzend Assassinen, das er anführte, würden es mit Leichtigkeit mit diesem Haufen Verlorener aufnehmen. Allein hatte sie keine Chance.
    Sie zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie ebenso unauffällig das freie Stück zwischen dem Marktplatz und den ersten Häusern überwinden konnte, doch es war bereits zu spät. Plötzlich drängte sich der Mann, der sie gerade schon erkannt hatte, unmittelbar neben ihr hindurch, verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust und funkelte den Anführer der Plünderer an.
    »Ihr solltet euch lieber davonmachen, solange ihr es noch könnt«, sagte er.
    Nicht nur durch die Reihen der Männer und Frauen ging ein ebenso erschrockenes wie ungläubiges Murmeln und Raunen, auch der Anführer der Plünderer riss verblüfft die Augen auf und starrte den Sprecher an, als könne er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. »Was hast du gesagt?«, fragte er.
    »Ihr könnt uns nicht einschüchtern«, beharrte der Mann. Robin verdrehte innerlich die Augen. Sie hätte ihm den Hals umdrehen können. Wenn sie diesen Moment überlebte (was ihr mit jedem Herzschlag, der verging, weniger wahrscheinlich erschien), würde sie sich eingehend mit diesem dummen Schwätzer unterhalten.
    »Wir sind keine wehrlosen Fischer und Bauern«, fuhr der Bursche fort. »Verschwindet von hier, oder ihr werdet es bereuen.«
    Obwohl Robin wusste, wie sinnlos es war, versuchte sie noch einmal, möglichst unauffällig einen Schritt zurückzuweichen, aber der Mann schien nicht der einzige Dummkopf unter den Dorfbewohnern zu sein. Vielleicht machte es ihnen auch nur die Angst unmöglich, kühl abzuwägen. Zwei oder drei weitere Männer, die sie erkannt hatten, wandten ihre Blicke in ihre Richtung, und der Anführer der Banditen hätte schon blind und dumm auf einmal sein müssen, um nicht zu begreifen, was diese Blicke bedeuteten.
    »Ach, so ist das«, murmelte er. Er schob das Schwert, mit dem er die Linie in den Sand gezeichnet hatte, mit einer demonstrativ beiläufigen Bewegung in die zerschrammte Lederscheide zurück, die an seinem Gürtel hing, starrte einen Moment den Sand vor seinen Stiefelspitzen an und sah ihr dann ganz langsam und mit einem Ausdruck ins Gesicht, der Robins Unbehagen augenblicklich in blanke Furcht umschlagen ließ, was sich wohl auch ganz deutlich auf ihrem Gesicht abzeichnete.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Dieses Dorf hat einen Beschützer. Nun - warum trittst du nicht vor und wirst deiner Rolle gerecht, mein Freund?«
    Einen einzigen, aber quälend langen Atemzug lang war Robin der Panik nahe. Ganz ernsthaft erwog sie den Gedanken, einfach herumzufahren und davonzurennen, so schnell sie nur konnte, verwarf ihn aber auch fast augenblicklich wieder. Selbst wenn es ihr gelungen wäre, den Männern zu entkommen - was sie bezweifelte -, so würden die Dorfbewohner dafür bezahlen müssen. Und abgesehen von einem einzigen gönnte sie das keinem.
    Vielleicht war es ja auch ihre eigene Schuld; wenigstens zum Teil. Schließlich hatte sie in den letzten Monaten keine Gelegenheit verstreichen lassen, allen hier zu demonstrieren, dass sie mit dem Schwert ebenso gut umzugehen verstand wie jeder Mann.
    Entschlossen trat sie zwei Schritte vor, hob den Kopf und musterte den Anführer der Plünderer kühl. Es war ein hoch gewachsener, sehr schlanker junger Mann, bei dessen Anblick Robins Unbehagen noch weiter stieg. Er war nicht annähernd in so guter Verfassung, wie etwa Salim es war, doch allein seine Bewegungen machten Robin klar, wie gefährlich es wäre, ihn zu unterschätzen. Sein Gesicht wurde von schwarzen Bartstoppeln

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