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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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offensichtlich ganz gut mit dem Schwert umgehen, aber hat man dich auch das Zählen gelehrt? Wir sind elf!«
    »Lass den Unsinn, Berengar«, keuchte der Stoppelbärtige. Sein Blut hatte mittlerweile die kleine Delle in Robins Schwert gefüllt und tropfte an beiden Seiten am Griff der wuchtigen Klinge herab und besudelte ihre Hand.
    Der Blonde lächelte fast sanft. »Du warst ein guter Anführer, Guy. Wir werden auf dich trinken - und wenn es dir ein Trost ist, dann verspreche ich dir, dass ich den Schädel dieses frechen Burschen als Becher benutzen werde.« Der Blondschopf machte eine rasche Geste, und die übrigen Männer begannen Robin einzukreisen.
    Ein Stein verfehlte nur knapp den Kopf des neuen Wortführers und landete mit einem dumpfen Laut im Sand. Der Blonde fuhr wütend herum und suchte aus tückischen Augen nach demjenigen, der den Stein nach ihm geworfen hatte, und ein zweites, besser gezieltes Geschoss flog heran und prallte so wuchtig von seiner Schulter ab, dass er zurücktaumelte und um ein Haar seine Waffe fallen gelassen hätte. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Wut.
    Und plötzlich wurde es totenstill. Die Plünderer hatten ihre Waffen gehoben und sich zu einem engen Kreis um Robin und ihren Anführer zusammengeschlossen, aber niemand regte sich, niemand sagte auch nur ein Wort. Die Spannung war fast mit Händen zu greifen. Robin sah, dass immer mehr und mehr Dörfler sich bückten, um Steine aufzuheben, und einige wenige hatten auch Knüppel oder lange Messer unter ihren Gewändern hervorgezogen, mit denen sie normalerweise die gefangenen Fische ausnahmen.
    »Es ist immer noch nicht zu spät, Guy«, sagte Robin. Ihre rechte Hand schmerzte mittlerweile fast unerträglich. »Gib deinen Männern Befehl, die Waffen zu senken, und niemand muss sterben.«
    Ganz im Gegenteil richteten sich mindestens zwei Schwerter und eine Speerspitze nun direkt auf sie, aber es blieb bei dieser Drohgebärde. Die Männer zögerten. Robin konnte ihre plötzliche Unsicherheit spüren. Ihnen war ebenso klar wie ihr selbst, dass sie sie binnen eines Herzschlages töten konnten, und spätestens die Worte des Blonden hatten ihr gezeigt, die wenig Rücksicht sie auf ihre Geisel nehmen würden - aber sie mussten auch wissen, dass ein Kampf danach fast unvermeidlich war und dass vielleicht nicht alle von ihnen ihn überleben würden.
    »Verdammtes Pack!«, zischte Berengar, der noch immer die Hand gegen die rechte, schmerzende Schulter presste. »Ihr wollt Blut? Ihr könnt es bekommen!«
    Und damit fuhr er mit einer unglaublich schnellen Bewegung herum, riss das Schwert in die Höhe und ergriff es noch in der Drehung mit beiden Händen, um einen Hieb auszuführen, der Robin enthaupten und vermutlich auch noch seinen bisherigen Anführer treffen musste.
    Ein Pfeil zischte heran, durchbohrte seinen Hals und riss ihn mitten in der Bewegung hintenüber. Zwei, drei Plünderer prallten erschrocken zurück, und einer von ihnen machte Anstalten, Robin seinen Speer in die Seite zu stoßen, und ein zweiter, mit ebenso tödlicher Präzision gezielter Pfeil bohrte sich in seinen Rücken und ließ ihn mit einem gurgelnden Laut zusammenbrechen. Das alles geschah in weniger als einem Herzschlag.
    Robin atmete innerlich auf. Salim war gekommen! Doch so unendlich dankbar sie ihm auch war, sie nahm sich fest vor, ein ausgiebiges Gespräch über sein Zeitgefühl und sein Empfinden für Dramatik mit ihm zu führen, sobald sie wieder zurück in der Burg waren. Er hätte wirklich keinen Atemzug später eingreifen dürfen!
    Unendlich erleichtert trat sie zurück, ließ das Schwert sinken und drehte sich herum. Die Plünderer wichen erschrocken vor ihr zurück, und ihr Anführer taumelte zwei Schritte nach hinten, sank auf die Knie und schlug beide Hände gegen den blutenden Hals.
    Robin blieb aufmerksam, denn sie wusste, wie unberechenbar Menschen in Panik waren, wandte sich aber trotzdem weiter um und suchte den Dünenkamm hinter dem Dorf mit Blicken ab. Eine flirrende Staubwolke hatte sich über der Wüste erhoben, und jetzt hörte sie auch den dumpfen Hufschlag rasch näher kommender Pferde. Sehr vieler Pferde, dachte sie verwirrt. Oben auf dem Hügelkamm erhoben sich drei nur schattenhaft gegen die grelle Sonne zu erkennende Reiter, doch irgendetwas an ihnen erschien ihr nicht so, wie es sein sollte. Dann tauchte eine wehende Fahne über der Düne auf, und Robins Augen wurden groß, als sie das blutrote Tatzenkreuz auf weißem

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