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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Stimme drang dabei nur noch gedämpft unter dem groben schwarzen Stoff hervor, »wenn ich nicht ganz sicher bin, ob ich dir auf die Dauer gewachsen sein werde.« Er streifte seinen Mantel über, warf ihr mit spitzen Lippen einen Kuss zu und begann noch im Hinausgehen seinen Turban zu wickeln.
    Robin zog eine Schnute und ließ sich wieder in das weiche Kissen ihres Bettes zurücksinken. Ihre Schulter schmerzte ein bisschen - das war kein Wunder, nach der letzten Stunde -, aber die Heilung machte dennoch erstaunlich gute Fortschritte. Die Salbe, die Saila ihr zweimal am Tag auftrug, wirkte wahre Wunder.
    Es würde zwar noch lange dauern, bis sie den Arm wieder richtig benutzen konnte (davon, einen Schild zu tragen und etwa die Wucht eines Schwerthiebes damit aufzufangen, gar nicht zu reden), aber wenn Saila die Verbände wechselte, dann erblickte sie eine Wunde, die aussah, als wäre sie mindestens zwei Monate alt, nicht zwei Wochen.
    Salims Geruch haftete noch an der Bettwäsche. Robin sog ihn tief in die Nase ein und schloss die Augen, als sich ein wohliges Kribbeln in ihrem Leib auszubreiten begann, allein ausgelöst von der Erinnerung an Salims Nähe, das unbeschreibliche Gefühl, ihn in sich zu spüren. Es wurde stärker, als ihre Hände über ihre Brüste und weiter hinab zu ihrem Schoß zu wandern begannen.
    Dann fuhr sie erschrocken zusammen, zog ihre Hand mit einem heftigen schlechten Gewissen zurück und setzte sich mit einem Ruck auf. Was war nur mit ihr los?
    Gut, ihr schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen, aber Salims spielerischer Vorwurf war nicht ganz so aus der Luft gegriffen, wie es ihr im Grunde lieb gewesen wäre. Seit sie Salims Frau geworden war, hatte sie die Freuden dessen, was Bruder Abbé so gerne als fleischliche Genüsse bezeichnete, kennen und in weitaus größerem Maße schätzen gelernt, als sie in seiner Gegenwart jemals zugegeben hätte. Doch seit ihrer Rückkehr hierher war sie tatsächlich fast unersättlich geworden. Sie brauchte Salims Wärme in sich mindestens zweimal am Tag, wenn nicht öfter - und es war dennoch, als könne sie einfach nicht genug bekommen. Vielleicht, weil sie sich in diesen Momenten auf unbeschreibliche Weise lebendig fühlte.
    Vielleicht hatte es mit der Schlacht zu tun, dachte sie. Ihre Gier nach allem, was Lebendigkeit verströmte und ihr dabei das Gefühl gab, selbst lebendig zu sei n . Vielleicht hatte sie für ein einziges Leben einfach zu viel Leid und Tod gesehen.
    Sie streifte die Decke endgültig ab und schwang gerade die Beine aus dem Bett, als die Tür aufging und Nemeth hereinkam. Das Mädchen streifte sie mit einem sonderbaren Blick, und Robin fragte sich, ob sie sie belauscht oder Salim und sie gar beobachtet hatte. Das Ergebnis, zu dem sie kam, war einem Ja deutlich näher als einem Nein, aber sie verzichtete darauf, dem Mädchen die Frage laut zu stellen. Was hatte sie davon, Nemeth in Verlegenheit zu bringen? Darüber hinaus war sie bald alt genug, sich mit gewissen Dingen des Lebens vertraut zu machen.
    »Benötigt Ihr etwas, Herrin?«, fragte Nemeth. »Wasser oder etwas zu essen?«
    Robin schüttelte stumm den Kopf und trat ebenso wortlos an das Fester heran, an dem sie in den letzten Tagen so oft gestanden und auf die Stadt hinabgeblickt hatte, der ihre ganze Sehnsucht galt und die so nahe und doch so unerreichbar fern war. Es war selbst nach all der Zeit noch immer ein faszinierender Anblick. Obwohl es noch früh war, spürte Robin schon, wie heiß der Tag wieder werden würde. Staub hing in der Luft und versah die Konturen der Gebäude mit einem zweiten, flimmernden Umriss. Im Licht der noch tief stehenden Sonne sah es aus, als sei die Heilige Stadt in goldene Schleier gehüllt. Die Stadt strahlte … Erhabenheit aus. Die Türme zahlloser Kirchen erhoben sich aus dem Labyrinth von Straßen und schmalen, verwinkelten Gässchen. Eine hohe Mauer umgürtete die gesamte Stadt, von der sie allerdings von hier aus nur einen winzigen Teil sehen konnte.
    Besonders eindrucksvoll erschien ihr das etwas höher gelegene Felsplateau am östlichen Ende der Stadt gegenüber des Ölbergs. Dort erhob sich zwischen anderen Gebäuden eine hohe Kuppel, die von einem mächtigen Kreuz gekrönt wurde. Der Te m plum Domini. Sie hatte andere Tempelritter von dem Ort erzählen hören, der unter dem besonderen Schutz ihres Ordens stand. Dort lag der Fels, auf dem Abraham seinen Sohn Isaak Gott opfern wollte. Und plötzlich wurde sich Robin bewusst, dass Jesus

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