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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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weiterbewegten, um ihre wahre Stärke zu verbergen, vermutlich aber auch (auch wenn er es niemals zugegeben hätte), um die Pferde zu schonen. Ohne auf die geharnischten Proteste der anderen Ritter zu reagieren, hatte Dariusz kurzerhand deren Pferde beschlagnahmt und ihnen die weißen Schabracken ihrer verlorenen Tiere übergeworfen, was wiederum dazu führte, dass etliche der weltlichen Ritter, die ihnen am Morgen auf stolzen Hengsten und prachtvollen Stuten gefolgt waren, nun mit ehemaligen Packpferden, lahmen Kleppern und einige sogar mit Mauleseln vorlieb nehmen mussten. Entsprechend schlecht war die Stimmung in der Reitertruppe, die dem Dutzend Templer auch zuvor schon zwar mit großer Ehrerbietung, zugleich aber auch mit jener Art von Verachtung begegnet war, die aus dem Gefühl der Unterlegenheit und Furcht geboren wird.
    Zu allem Überfluss stieg auch die Hitze noch weiter unbarmherzig an, selbst als die Sonne längst ihren Zenit überschritten hatte und die Schatten, die der Trupp auf den staubigen Boden warf, allmählich länger zu werden begannen. Erst eine Stunde vor Sonnenuntergang wurde es ein wenig kühler, und auch die Landschaft hatte ein Einsehen mit ihnen. Vor ihnen erschien ein dunkler Streifen am Horizont, der quälend langsam, aber beständig heranwuchs, und als die Sonne sank, marschierten sie nicht mehr über sonnenverbrannten, harten Wüstenboden, sondern hatten ein sanftes, von fruchtbaren Tälern durchzogenes Bergland erreicht. Gelegentlich gab es sogar kleine Zedernwälder mit zum Teil himmelhoch aufragenden Bäumen, die sich hartnäckig an den kargen Felsbrocken klammerten, und als die Nacht vollends hereinbrach, erreichten sie einen winzigen, von zwei Bachläufen gespeisten See inmitten eines dieser Haine. Dariusz gab Befehl, an seinem Ufer das Lager aufzuschlagen.
    Während die Männer rings um sie herum ihre Pferde versorgten, sich aus Satteldecken oder ihren eigenen Mänteln einfache Betten errichteten oder schlichte Konstruktionen aus Stöcken und Zeltplanen aufstellten, um sich vor dem Wind zu schützen, der hier, in den Randgebieten der Wüste, ebenso eisig sein konnte wie die Tage heiß, lehnte sich Robin nur erschöpft gegen die Flanke ihrer Stute, die ohne ihr Zutun zum Wasser getrabt war und lautstark schlürfend ihren Durst stillte, und sah zu Dariusz hin. Ihre Glieder schienen mit flüssigem Blei gefüllt. Sie hatte grässlichen Durst, und alles drehte sich um sie, aber sie widerstand sogar der Versuchung, sich ebenfalls auf die Knie fallen zu lassen, um ihren Durst zu stillen, denn sie war sicher, dass Dariusz sie scharf beobachtete und sie sofort wieder zu sich befehlen und für die erste (oder auch für alle) Nachtwachen einteilen würde, allein, um sie für die Respektlosigkeit zu bestrafen, die sie sich an diesem Tag erlaubt hatte.
    Dariusz überraschte sie jedoch ein weiteres Mal. Er teilte sie weder zur Wache ein, noch ließ er sich etwas anderes einfallen, um sie zu quälen, sondern ignorierte sie für den Rest des Abends. Erst am nächsten Morgen, eine Stunde vor Sonnenaufgang und eine halbe Stunde nach ihrem Morgengebet, ließ er sie und Bruder Rother von einem seiner Turkopolen zu sich rufen.
    Der Anblick, der sich ihnen bot, überraschte Robin ein wenig. Schon nach dem Morgengebet war sie verwundert gewesen, dass sie nicht sofort wieder aufgesessen waren und ihren Weg fortgesetzt hatten. Sie wusste, dass Safet nicht mehr allzu weit entfernt sein konnte, und ganz unabhängig davon, dass Dariusz bisher keine Gelegenheit hatte verstreichen lassen, sie unbarmherzig anzutreiben, wäre es einfach klüger gewesen, die kühle Zeit vor Sonnenaufgang zu nutzen, um ein möglichst großes Stück des verbliebenen Weges hinter sich zu bringen, statt sich wieder endlose Meilen durch die glühende Sonnenhitze zu quälen. Obwohl vielleicht zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch an frischem Wasser kein Mangel herrschte und Robin mittlerweile so viel getrunken hatte, dass sie zu platzen meinte, hatte sie schon wieder das Gefühl, durstig zu sein. Vielleicht hatte sich der Durst so sehr in ihre Kehle eingegraben, dass sie ihn nie wieder ganz loswerden würde, ganz egal, wie viel sie auch trank.
    Dariusz machte jedoch nicht den Eindruck eines Mannes, der im nächsten Augenblick aufbrechen würde. Ganz im Gegenteil. Er und eine Hand voll anderer Templer saßen - zwar bereits wieder in Kettenhemd, Wappenrock und Mantel, aber ohne Helm oder Waffen - im Halbkreis um die Glut eines fast

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