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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Anspruch. Ich hatte nur sehr wenig ausgepackt… Etwas brüllte in den Wäldern auf. Ich erstarrte. »Was ist das, verdammt?« Es klang wie etwas, das größer war als vier Löwen zusammen. Einen Augenblick später erklangen Schreie. Als ich das Zelt abbaute, tauchten Goblin und Einauge auf. Goblin sah immer noch schlimm aus. Einauge trug die Hälfte von seinem Zeug mit. »Wo ist der Junge?« fragte er. Auf seine Abwesenheit hatte ich gar nicht geachtet. Sie hatte mich nicht sonderlich überrascht. »Weg. Wie sollen wir Raven tragen?« Die Antwort darauf trat aus dem Unterholz hervor. Tracker. Er sah ein wenig zerzaust aus,
    aber immer noch ganz gesund. Köter Krötenkiller war mit Blut bedeckt. Er wirkte lebhafter,
als ich ihn je gesehen hatte. »Kommt, wir schaffen ihn von hier fort«, sagte Tracker und ging zum einen Ende der Trage.
»Was ist mit deinem Zeug?«
»Keine Zeit.«
»Was ist mit dem Wagen?« Ich hob das andere Ende an. »Nichts mehr zu machen. Sie haben ihn schon gefunden. Los geht’s.« Wir marschierten los und ließen ihn die Führung übernehmen. Ich fragte: »Was war das für ein Krach?«
»Hab’ sie überrascht.«
»Aber…«
»Selbst die Unterworfenen können überrascht werden. Spar dir deine Puste. Er ist nicht tot.« Einige Stunden lang hieß es nur einen Fuß vor den anderen zu setzen und nicht zurückzuschauen. Tracker legte ein rasches Tempo vor. In jener Ecke meines Verstandes, in der immer noch der Beobachter kauerte, bemerkte ich, daß Köter Krötenkiller mit Leichtigkeit Schritt hielt.
Goblin brach als erster zusammen. Ein oder zweimal hatte er zu mir aufschließen und mir etwas sagen wollen, aber dafür hatte er einfach nicht die Kraft. Als er zusammensackte, blieb Tracker stehen und warf einen gereizten Blick über die Schulter. Knurrend legte sich Köter Krötenkiller in das nasse Laub. Tracker zuckte die Achseln und setzte sein Ende der Trage ab. Daraufhin ließ ich mich ebenfalls fallen. Wie ein Stein. Und der Regen und der Matsch konnten mich mal. Nasser konnte ich nicht mehr werden. O ihr Götter, taten mir die Schultern und die Arme weh. An der Stelle, wo die Muskeln in den Hals hinaufziehen, stachen feurige Nadeln auf mich ein. »Das wird nichts«, sagte ich, als ich wieder Luft bekam. »Wir sind zu alt und zu schwach.« Tracker musterte den Wald. Köter Krötenkiller stand auf und schnüffelte im feuchten Wind. Ich rappelte mich lange genug auf, um den Weg zurückzublicken, den wir gekommen waren und versuchte zu schätzen, in welche Richtung wir flohen. Natürlich gen Süden. Norden ergab keinen Sinn, und Osten oder Westen hätten uns entweder ins Gräberland oder in den Fluß geführt. Aber wenn wir uns weiter in Richtung Süden hielten, würden wir auf die alte Straße nach Oar kommen, wo sie zum Großen Tragic hinführte. Auf diesem Abschnitt würden ganz sicher Patrouillen unterwegs sein. Als ich wieder einigermaßen Luft bekam und mein Atem mir nicht mehr in den Ohren donnerte, konnte ich den Fluß hören. Er war keine hundert Meter entfernt und rauschte und gluckste wie stets.
Tracker tauchte aus seiner nachdenklichen Stimmung auf. »Dann eben mit List und Tücke«, sagte er. »Mit List und Tücke.«
    »Ich habe Hunger«, sagte Einauge, und da bemerkte ich, daß ich ebenfalls ziemlich hungrig
war. »Allerdings schätze ich, daß wir noch viel hungriger werden.« Er lächelte schwach. Mittlerweile hatte er genug Kraft, um sich um Goblin kümmern zu können. »Croaker. Kommst du mal her und siehst ihn dir an?« Komisch. Wenn es hart auf hart geht, sind sie plötzlich nicht mehr verfeindet.

SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL
Im Wald und dahinter
    Bevor wir dank Trackers Geschick bei der Jagd etwas zu essen bekamen, verstrichen zwei Tage. Zwei Tage lang gingen wir den Patrouillen aus dem Weg. Tracker kannte sich in diesen Wäldern gut aus. Wir tauchten in ihrem Dickicht unter und liefen in etwas entspannterem Tempo weiter nach Süden. Nach den zwei Tagen fühlte sich Tracker sicher genug, daß er uns ein Feuer gestattete. Allerdings war es kein besonders großes Feuer, denn es war schwer, brennbares Holz zu finden. Sein Nutzen war eher psychologischer Art. Unser Elend wurde durch wachsende Hoffnung ausgeglichen. Darum ging es jedenfalls während unserer zwei Wochen im Alten Wald. Verdammt, querfeldein und abseits der Straße zu reisen, ging ebenso schnell oder sogar noch schneller, als wenn wir die Straße selbst benutzt hätten. Als wir uns dem südlichen Waldesrand

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