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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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geschafft. Ich dachte, daß Köter Krötenkiller euch zum Mittagessen verspeist hätte.« »War überhaupt kein Problem«, sagte Einauge. »Wir…« »Was meinst du mit wir?« wollte Goblin wissen. »Du warst ungefähr so nützlich wie Titten an einem Eber. Schweiger…«
»Haltet die Klappe. Das hier ist Bomanz. Er möchte gern Darling sprechen.« »Der Bomanz?« quiekte Goblin.
»Eben jener.«
Ihre Besprechung dauerte etwa drei Fragen lang. Als Bomanz merkte, daß Darling ihn lenkte, brach er die Sache ab. Zu mir sagte er: »Als nächstes werde ich meine angebliche Autobiographie lesen.«
»Es ist nicht deine?«
»Unwahrscheinlich. Falls mein Gedächtnis nicht noch schlechter ist, als ich eigentlich annehme.«
Schweigend kehrten wir zur Kaserne zurück. Er machte einen nachdenklichen Eindruck. Darling wirkt immer so auf Menschen, die ihr zum ersten Mal begegnen. Für uns, die wir sie schon lange kennen, ist sie eben einfach nur Darling. Bomanz arbeitete sich durch das Originalmanuskript hindurch; bei einigen Passagen stellte er gezielte Fragen. Er kannte den UchiTelle-Dialekt nicht. »Damit hattest du also nichts zu tun?«
»Nein. Aber meine Frau war die Hauptquelle. Frage. Hat man das Mädchen Snoopy aufgespürt?«
»Nein.«
»Bei ihr muß nachgehakt werden. Sie ist die einzige Überlebende von Bedeutung.« »Ich werde es an die Lady weitergeben. Aber dafür haben wir keine Zeit mehr. In ein paar Tagen ist hier die Hölle los.« Ich fragte mich, ob Tracker den Schößling hatte einpflanzen können. Das würde ja auch eine Menge nützen, wenn der Große Tragic den Grabhügel
    erreichte. Brav gemacht, Tracker, aber dämlich.
Allerdings zeigten sich bald die Auswirkungen seiner Bemühungen. Als ich dazu kam, Bomanz’ Vorschlag bezüglich Snoopy weiterzuleiten, fragte die Lady: »Ist dir etwas am Wetter aufgefallen?«
»Nein.«
»Es wird besser. Der Schößling hat den Einfluß meines Gatten aufgehoben. Natürlich zu spät. Es wird noch Monate dauern, ehe der Fluß wieder fällt.« Sie war niedergeschlagen. Sie nickte bloß, als ich ihr erzählte, was Bomanz zu sagen hatte. »Steht es denn so schlecht? Sind wir denn schon geschlagen, noch bevor wir zum Kampf antreten?«
»Nein. Aber der Preis für den Sieg wird immer höher. Ich will diesen Preis nicht bezahlen. Ich weiß nicht, ob ich es kann.«
Verblüfft stand ich vor ihr und wartete auf eine ausführlichere Behandlung des Themas. Die nicht kam.
Nach einer Weile sagte sie: »Setz dich, Croaker.« Ich nahm auf dem Stuhl Platz, auf den sie zeigte, gleich neben einem lodernden Feuer, um das sich mit eifriger Hingabe unser braver Soldat Case kümmerte. Kurz darauf schickte sie Case fort. Aber sie sagte immer noch nichts. »Die Zeit zieht die Schlinge zu«, murmelte sie einmal. Und später: »Ich fürchte mich davor, den
Knoten zu lösen.«

VIERUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
Ein Abend am heimischen Herd
    Tage verstrichen. Keine der beteiligten Parteien gewann nennenswert an Boden. Die Lady brach alle Nachforschungen ab. Sie und die Unterworfenen besprachen sich häufig. Ich war davon ausgeschlossen. Ebenso Bomanz. Der Hinker nahm nur teil, wenn man ihn per Befehl aus meiner Unterkunft holte.
Ich gab es auf, dort schlafen zu wollen. Ich zog bei Goblin und Einauge ein. Was nur zeigte, wie sehr der Unterworfene mich verstörte. Ein Zimmer mit den beiden zu teilen, ist wie innerhalb eines Daueraufruhrs zu leben. Raven veränderte sich nicht im Geringsten und blieb größtenteils von allen außer dem getreuen Case vergessen. Schweiger sah ab und zu für Darling kurz vorbei, tat dies jedoch ohne große Begeisterung.
Erst da begriff ich, daß Schweiger für Darling mehr empfand als nur Treue und Schutzbedürfnis, und daß er keine Möglichkeit hatte, diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Mehr als nur ein Eid band ihn an sein Schweigen. Ich fand nicht heraus, welche Schwestern die Zwillinge gewesen waren. Wie ich es erwartet hatte, fand auch Tracker nichts in den Genealogien. Es war ein Wunder, daß er überhaupt etwas entdeckt hatte, wenn man bedachte, wie gründlich Zauberer die Fährten hinter sich verwischen.
Goblin und Einauge versuchten ihn zu hypnotisieren, um seine alten Erinnerungen anzuzapfen. Es kam ihnen vor, als
würden sie sich in einem dichten Nebel an Gespenster anschleichen. Die Unterworfenen versuchten den Großen Tragic aufzuhalten. Eis sammelte sich am Westufer und lenkte die Wucht des Stromes ab. Doch sie taten zuviel des Guten, und ein Graben tat sich auf.

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