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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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ein. »Aber unnötig. Ein Falke könnte sie nicht genauer im Auge behalten.«
»Gehst du raus?«
»Das will ich nicht verpassen. Weißt du, wo ich ein Paar Schneeschuhe herkriege?« Er grinste. Einen Augenblick lang zeigte sich wieder der schlaue Teufel der früheren Jahre.
    »In der letzten Nacht haben ein paar Jungs - deren Namen ich nicht nennen möchte, du weißt
ja, wie das ist - ein halbes Dutzend Paare aus der Rüstkammer der Gardisten mitgehen lassen. Der Wachposten ist doch tatsächlich im Dienst eingeschlafen.« Ich grinste und kniff ein Auge zu. Aha. Ich bekam sie zwar nicht häufig genug zu Gesicht, als daß ich auf dem Laufenden geblieben wäre, aber sie saßen auch nicht untätig herum und warteten.
»Zwei Paare sind an Darling gegangen, für den Fall der Fälle. Vier Paare habe ich noch übrig. Und einen undeutlichen Plan.«
»Ach ja?«
»Ach ja. Du wirst schon sehen. Genial, wenn ich das mal so sagen darf.« »Wo sind die Schuhe? Wo gehst du hin?«
»Wir treffen uns in der Räucherei, sobald die Unterworfenen abgeflogen sind.« Murrend kamen einige erschöpfte Gardisten herein und holten sich etwas zu essen. Einauge zog ab und ließ mich nachdenklich zurück. Was heckten sie nur wieder aus? Die besten Pläne… Ihr wißt schon.
Die Lady kam in den Speisesaal marschiert. »Hol dir deine Handschuhe und deinen Mantel, Croaker. Es geht los.«
Ich klappte den Mund auf.
»Kommst du nicht mit?«
»Aber…« Ich haschte blindlings nach einer Ausrede. »Wenn wir gehen, dann hat doch einer keinen Teppich mehr.« Sie warf mir einen eigenartigen Blick zu. »Hinker bleibt hier. Komm schon. Hol deine Sachen.«
Wie betäubt tat ich, wie mir geheißen war. Auf dem Weg nach draußen kam ich an Goblin vorbei. Ich sah ihn an und schüttelte einmal leicht verdattert den Kopf. Kurz vor unserem Start langte die Lady nach hinten und drückte mir etwas in die Hand. »Was ist das?«
»Du solltest es lieber anlegen. Falls du nicht ohne Amulett hineingehen willst.« »Oh.«
Es sah nicht besonders aus. Etwas billiger Jaspis und Jade auf brüchigem Leder. Aber als ich es mir ums Handgelenk schnallte, spürte ich die Macht darin. Wir flogen sehr tief über die Dächer. Sie waren unsere einzigen Wegweiser. Auf dem freien Land gab es nichts dergleichen. Aber da sie die Lady war, standen ihr andere Hilfsquellen zur Verfügung.
    An der Grenze des Gräberlandes drehten wir ab. Auf der Flußseite gingen wir hinunter, bis
das Wasser nur noch einen halben Meter unter uns dahinfloß. »Eine Menge Eis«, sagte ich. Sie antwortete nicht. Sie musterte die Uferlinie, die sich mittlerweile innerhalb des Gräberlandes befand. Ein durchweichter Uferabschnitt brach weg und legte ein Dutzend Skelette frei. Ich verzog das Gesicht. Innerhalb weniger Augenblicke wurden sie von Schnee bedeckt oder fortgespült.
»Gerade noch rechtzeitig, schätze ich mal«, sagte ich. »Hm.« Sie flog weiter am Außenrand entlang. Ein paar Male sah ich andere Teppiche, die ebenfalls kreisten. Etwas da unten fiel mir auf. »Dort!« »Was?«
»Ich dachte, ich hätte Spuren gesehen.« »Das kann schon sein. Köter Krötenkiller ist in der Nähe.« Au weia.
»Auf geht’s«, sagte sie und lenkte den Teppich zum Großen Grab. Wir setzten am Fuße des Hügels auf. Sie sprang hinab. Ich folgte ihr. Andere Teppiche senkten sich herab. Bald standen vier Unterworfene, die Lady und ein verängstigter alter Wundarzt nur wenige Meter vor der Verzweiflung der Welt. Ein Unterworfener brachte Schaufeln mit. Schnee flog.Wir wechselten uns ab, jeder kam einmal an die Reihe. Es war eine Schweinearbeit und wurde schlimmer, als wir zum Gesträuch vorstießen. Es wurde noch schlimmer, als wir die gefrorene Erde erreichten. Wir mußten vorsichtig graben. Die Lady sagte, daß Bomanz unter einer sehr dünnen Erdschicht liege.
Es ging scheinbar endlos so weiter. Graben und graben und graben. Wir legten ein verrunzeltes menschenähnliches Wesen frei, und die Lady versicherte uns, daß dies Bomanz sei.
Als ich zum letzten Mal an der Reihe war, schrammte meine Schaufel über etwas Hartes. Ich bückte mich, um nachzusehen, hielt es eigentlich für einen Stein. Ich fegte froststarre Erdkrümel beiseite…
Und schoß wie ein abgeschossener Bolzen aus dem Loch, fuhr herum und zeigte hinein. Die Lady sprang hinab. Gelächter stieg auf. »Croaker hat den Drachen gefunden. Zumindest seine Schnauze.«
Ich wich weiter zu unserem Teppich zurück… Etwas sprang mit einem grollenden Knurrlaut darüber

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