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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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würde er gründlich nachdenken müssen. »Erzähl niemandem, was ich hier gefunden habe. Dieser Dieb Men fu…«
Besand lachte schon wieder. Seine Fröhlichkeit hatte etwas von Galgenhumor an sich. »Deine Arbeit macht dir Spaß, nicht wahr? Ich meine, Leute zu piesacken, die sich nicht zurückzuschlagen trauen.«
»Paß bloß auf, Bo. Ich könnte dich zu einem Verhör abholen lassen.« Besand fuhr herum und stapfte davon.
Bomanz schnitt seinem Rücken eine Fratze. Natürlich hatte Besand Spaß an seinem Beruf. So hatte er die Möglichkeit, sich als Diktator aufzuspielen. Er konnte jedem alles Erdenkliche antun, ohne sich dafür verantworten zu müssen. Nachdem der Dominator und seine Untergebenen besiegt und in ihren Hügelgräbern hinter Barrieren beerdigt worden waren, die von den herausragendsten Magiern ihrer Zeit errichtet worden waren, hatte die Weiße Rose befohlen, daß eine ewige Wache dort Posten beziehen solle. Eine Garde, die niemandem Untertan war, und deren Aufgabe darin bestand, die Neuerstehung des untoten Übels unter den Grabhügeln zu verhindern. Die Weiße Rose wußte über die menschliche Natur gut Bescheid. Zu allen Zeiten würde es Menschen geben, die einen Gewinn darin sahen, den Dominator zu benutzen oder ihm zu folgen. Stets würde es Verehrer des Bösen geben, die ihren Helden in Freiheit sehen wollten. Kaum war das Gras auf den Gräbern gesprossen, tauchten auch schon die ersten Neuersteher auf.
War Tokar ein Neuersteher? fragte sich Bomanz. Habe ich denn nicht schon genug Schwierigkeiten. Jetzt wird Besand sein Zelt in meiner Westentasche aufschlagen. Bomanz hatte kein Interesse daran, das alte Böse aus den Gräbern zu holen. Er wollte lediglich mit einem der Dämonen Verbindung aufnehmen, um einige uralte Geheimnisse zu lüften.
Besand war schon außer Sichtweite. Wahrscheinlich stampfte er jetzt gerade in seine Unterkunft zurück. Es war noch Zeit für einige verbotene Beobachtungen. Bomanz richtete sein Peilgerät neu ein.

    Das Gräberland sah nicht so aus, als ob es das Urübel enthielte. Es sah nur verkommen aus. Die einst prachtvolle Anlage war vier Jahrhunderte lang von wuchernder Vegetation und wechselnden Witterungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Gräber und die mystische Landschaftsgestaltung verloren sich fast völlig zwischen den Büschen. Die Ewige Garde besaß nicht mehr die Mittel, um eine anständige Pflege aufrechtzuerhalten. Wachwart Besand kämpfte ein verzweifeltes Rückzugsgefecht gegen die Zeit selbst. Im Gräberland wuchs nichts besonders gut. Die Vegetation war krumm und verkümmert.
    Trotzdem waren die Umrisse der Hügel und die Menhire und die Fetische, die die
Unterworfenen gefesselt hielten, häufig unter dem Bewuchs verborgen. Bomanz hatte ein ganzes Leben damit verbracht, herauszufinden, welcher Grabhügel zu wem gehörte, wer wo lag, und wo jeder Menhir und jeder Fetisch sich erhob. Seine Hauptkarte, sein Schatz auf Seide, war nahezu vollständig. Fast konnte er schon das Labyrinth durchschreiten. Er war so nahe dran, daß er versucht war, es zu wagen, bevor er wirklich bereit dazu war. Doch ein Narr war er nicht. Er beabsichtigte die allersüßeste Milch aus der allerschwärzesten Kuh zu saugen. Er wagte es nicht, einen Fehler zu machen. Er stand zwischen Besand auf der einen Seite und dem giftigen Übel aus alter Zeit auf der anderen Seite.
Doch wenn es ihm gelingen sollte…. o ja, wenn es ihm gelingen sollte. Wenn er die Verbindung herstellte und die Geheimnisse abzapfte… Das Wissen der Menschen würde dramatisch anwachsen. Er würde der mächtigste aller lebenden Zaubermeister werden. Sein Ruhm würde sich auf dem Wind verbreiten. Jasmine würde all das bekommen, was sie entbehrt zu haben glaubte. Wenn er die Verbindung herstellte. Und das würde er, jawohl! Jetzt würden ihn weder Furcht noch Altersschwäche davon abhalten. Noch ein paar Monate, und er würde den letzten Schlüssel in seinem Besitz haben. Bomanz hatte seine Lügen schon so lange gelebt, daß er sich oft selbst belog. Selbst in seinen ehrlichsten Augenblicken gestand er sich selbst niemals seinen mächtigsten Beweggrund ein, seine intellektuelle Liebesaffäre mit der Lady. Sie war es, die ihn von Anfang an fasziniert hatte, sie war es, mit der er in Verbindung treten wollte, sie war es, die die Literatur so unendlich faszinierend machte. Von allen Fürsten der Unterdrückung war sie die Geheimnisumwittertste, um sie rankten sich die meisten Legenden, über sie gab es die

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