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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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dann dort drüben zusammengerottet. Verdammt will ich sein.« Dort stieg der Boden leicht an. Gut. Das bedeutet weniger Grundwasser, das vergrabenen Artefakten schaden konnte. Aber das Unterholz war dicht. Eichensträucher. Wilde Rosen. Giftsumach. Vor allem Giftsumach. Bomanz haßte dieses verflixte Unkraut. Schon bei dem Gedanken daran begann er sich zu kratzen. »Bomanz.«
»Was ist?« Mit erhobener Harke wirbelte er herum. »Holla! Ganz ruhig, Bo.«
»Was ist denn mit dir los? Schleichst dich einfach so heran. Das ist nicht komisch, Besand. Soll ich dir dein dämliches Grinsen aus dem Gesicht harken?« »Ooh! Wir haben heute aber miese Laune.« Besand war ein hagerer alter Mann, ungefähr so alt wie Bomanz. Seine Schultern hingen herab und folgten der Linie, die sein vorgereckter Kopf vorgab, der so aussah, als schnüffele er ständig einer Spur hinterher. Dicke blaue Adern überzogen seine Handrücken. Leberflecke sprenkelten seine Haut. »Was erwartest du denn, verdammt noch mal? Wenn du jemanden aus dem Gebüsch heraus anspringst.«
»Gebüsch? Welches Gebüsch? Macht dir dein Gewissen zu schaffen, Bo?« »Besand, du hast schon versucht, mir etwas anzuhängen, als der Mond noch grün war. Warum gibst du es nicht auf? Erst macht Jasmine mir das Leben schwer, dann kauft Tokar mir den Laden leer, und ich muß frische Ware ausgraben, und jetzt soll ich auch noch mit dir einen Tanz aufführen? Hau ab. Ich bin nicht in Stimmung dafür.« Besand grinste und entblößte Reihen fauliger Zähne. »Ich habe dich nicht erwischt, Bo, aber das heißt nicht, daß du unschuldig bist. Es heißt bloß, daß ich dich nie erwischt habe.« »Wenn ich nicht unschuldig bin, dann mußt du verdammt blöd sein, daß du mich in vierzig Jahren nicht geschnappt hast. Verdammt noch mal, Mann, warum kannst du uns beiden das Leben nicht etwas leichter machen?«
Besand lachte. »Schon sehr bald bist du mich für immer los. Die schicken mich in den
    Ruhestand.«
Bomanz lehnte sich auf seine Harke und betrachtete den Gardisten. Besand verströmte einen sauren Leidensgeruch. »Wirklich? Das tut mir leid.« »Ich wette, das tut es. Mein Nachfolger ist vielleicht schlau genug, um dich zu erwischen.« »Laß es gut sein. Willst du wissen, was ich hier gerade mache? Ich versuche auszurechnen, wo die TelleKurre-Reiterei untergegangen ist. Tokar will spektakuläres Zeug haben. Das ist das beste, was ich für ihn tun kann. Es sei denn, ich gehe dort hinüber und liefere dir einen Grund, mich aufhängen zu lassen. Reich mir mal die Rute.« Besand gab ihm die Wünschelrute. »Gräber ausplündern, he? Hat Tokar das vorgeschlagen?«
Eisige Nadeln bohrten sich in Bomanz Rückgrat. Das war keine beiläufige Frage. »Müssen wir das denn immer wieder machen? Kennen wir uns nicht schon lange genug, daß wir dieses Katz-und-Maus-Spielchen nicht lassen können?« »Mir macht es Spaß, Bo.« Besand folgte ihm zu dem überwucherten Buckel. »Das werden wir freijäten müssen. Wir kommen einfach nicht hinterher. Nicht genug Leute, nicht genug Geld.«
»Könntest du das sofort angehen lassen? Da will ich wahrscheinlich graben. Giftsumach.« »Oh, achte auf des Sumachs Gift, Bo.« Besand kicherte leise. Jeden Sommer fluchte Bomanz über zahlreiche botanische Heimsuchungen. »Was Tokar angeht…« »Ich handele nicht mit Leuten, die sich gegen das Gesetz vergehen. Das ist schon seit Urzeiten meine Regel gewesen. Niemand spricht mich noch darauf an.« »Etwas schief, aber akzeptabel.«
Bomanz’ Stab zuckte. »Da will ich doch in Stallmist tieftauchen. Genau in der Mitte.« »Sicher?«
»Sieh doch nur, wie er ausschlägt. Sie müssen alle in einem riesigen Loch begraben worden sein.«
»Die Sache mit Tokar…«
»Was ist denn mit ihm, verdammt noch mal? Wenn du ihn aufhängen willst, nur zu. Gib mir nur etwas Zeit, mir jemand anderen zu suchen, der sich genausogut um meine Geschäfte kümmern kann.«
»Ich will niemanden aufhängen, Bo. Ich will dich nur warnen. Aus Oar kommt das Gerücht, daß er ein Neuersteher ist.«
Bomanz ließ seine Rute fallen. Er schnappte nach Luft. »Wirklich? Ein Neuersteher?« Der Wachwart musterte ihn aufmerksam. »Ist nur ein Gerücht. Ich höre alles Mögliche. Dachte mir, daß du das vielleicht wissen willst. Wir stehen uns so nahe, wie es hier bei zwei
    Männern nur sein kann.«
Bomanz nahm den Olivenzweig an. »Ja. Ganz ehrlich, darüber hat er nie was gesagt. Puh! Das ist ein echter Hammer für einen Mann.« Und über diesen Hammer

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