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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Zeit zu einem gewaltigen Hammer geworden, der zum Zuschlagen bereit ist. Das lange Warten auf den Kometen ist unwichtig geworden. Um etwas Positives beizutragen, sagte ich: »Irgendwo in meiner Dokumentensammlung ist der wahre Name des Hinkers verborgen.«
Was mich allerdings auch wieder auf mein Problem brachte: »Darling, das eine Dokument, nach dem ich suche, ist nicht dabei.«
Sie hob eine Augenbraue. Da sie nicht sprechen kann, hat sie die ausdrucksstärkste Mimik entwickelt, die ich je gesehen habe.
»Wir müssen uns mal zusammensetzen. Wenn du die Zeit dafür hast. Wir müssen ganz genau durchgehen, was mit diesen Papieren geschehen ist, solange Raven sie hatte. Ein paar fehlen. Als ich sie Seelenfänger übergeben habe, waren sie noch da. Und sie waren auch noch da, als ich sie ihr wieder abnahm. Ich bin sicher, daß sie noch da waren, als Raven sie an sich genommen hat. Was ist danach mit ihnen passiert?« »Heute abend«, gestikulierte sie. »Ich nehme mir die Zeit.« Plötzlich machte sie einen verstörten Eindruck. Weil ich Raven erwähnt hatte? Er bedeutete ihr viel, aber man hätte denken sollen, daß sie das Schlimmste mittlerweile überstanden hätte. Falls an der Geschichte nicht mehr dran war, als ich selbst wußte. Und das war durchaus möglich. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie sich ihre Beziehung in den Jahren entwickelte, nachdem Raven sich von der Schar abgesetzt hatte. Sein Tod nagte sicher noch an ihr. Denn er war so sinnlos. Ich meine, nachdem er alles überstanden hatte, was der Schatten auf ihn losließ, ertrank er in einer öffentlichen Badeanstalt.
Der Leutnant sagt, daß sie sich in manchen Nächten immer noch in den Schlaf weint. Er weiß nicht warum, aber er vermutet, daß es wegen Raven ist. Ich habe sie nach jenen Jahren gefragt, in denen sie allein auf sich gestellt waren, aber sie äußert sich nicht dazu. Der Gefühlseindruck, den ich daraus empfange, spricht von Kummer und schweren Enttäuschungen.
Jetzt schob sie ihre Sorgen von sich und wandte sich Tracker und seinem Köter zu. Hinter ihnen wurden die Männer unruhig, die Elmo auf dem Hang erwischt hatte. Bald waren sie an der Reihe. Sie kannten den Ruf der Schwarzen Schar. Aber dazu kamen wir nicht mehr. Wir kamen nicht einmal mehr zu Tracker und Köter Krötenkiller. Denn der Wachposten oben schrie einen weiteren Alarmruf hinunter. Allmählich ging mir das auf die Nerven.
     
    Als ich die Korallen betrat, durchquerte der Reiter den Bach. Wasser spritzte auf. Sein Pferd stolperte. Es war schaumbedeckt. Es würde nie wieder gut laufen können. Es tat mir weh, zu sehen, daß ein Tier so behandelt wurde. Aber sein Reiter hatte guten Grund dazu. Gleich hinter der Grenze des Nullfeldes huschten zwei Unterworfene umher. Einer feuerte einen violetten Lichtbolzen ab. Er erlosch lange, bevor er uns erreichen konnte. Einauge gackerte boshaft und hob einen Mittelfinger. »Das habe ich schon immer mal tun wollen.« »O Wunder über Wunder«, krähte Goblin und schaute in die andere Richtung. Zahlreiche große blauschwarze Rochen glitten von den roten Klippen hinunter und fädelten sich in den Aufwind ein. Es mußte ein gutes Dutzend gewesen sein, obwohl das bei den Manövern, mit denen sie einander auswichen, um sich nicht gegenseitig den Wind zu nehmen, schwer zu sagen war. Sie waren riesig. Ihre Schwingenweite betrug fast dreißig Meter. Als sie hoch genug waren, stießen sie paarweise auf die Unterworfenen herab. Der Reiter kam zum Stehen und fiel vom Pferd. In seinem Rücken steckte ein Pfeil. Er blieb noch lange genug bei Bewußtsein, um das Wort »Pfänder!« auszustoßen. Das erste Rochenpaar, das sich scheinbar mit langsamer Anmut bewegte, in Wirklichkeit jedoch zehnmal so schnell dahinschoß, wie ein Mensch zu rennen vermochte, fegte gerade innerhalb von Darlings Nullfeld an dem näheren Unterworfenen vorbei. Beide ließen einen gleißenden Blitz los. Blitze konnten dorthin zucken, wo die Hexerei der Unterworfenen nicht bestehen konnte.
Ein Strahl traf. Der Unterworfene und sein Teppich taumelten und leuchteten kurz auf. Rauch stieg auf. Der Teppich schwankte und wirbelte auf den Boden zu. Wir stießen rauhe Freudenschreie aus.
Der Unterworfene gewann die Herrschaft über sein Gefährt zurück, stieg schwerfällig wieder in die Höhe und zog sich zurück. Ich kniete neben dem Boten nieder. Er war fast noch ein Junge. Er war noch am Leben. Und er hatte eine Chance, wenn ich mich gleich an die Arbeit machte. »Könntest du mir

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