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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Ein grausiger Anblick. Er war Bomanz gar nicht aufgefallen. »Wozu die Mühe? In einem Jahr ist eh wieder alles zugewachsen. Außerdem möchte ich Men fu doch nicht schwerer schuften lassen, als es unbedingt nötig ist.« »Du bist der reinste Sonnenschein, Bo.« »Ich gebe mir Mühe.«
»Wir sehen uns noch.«
»In Ordnung.« Und Bomanz versuchte zu ergründen, was er falsch gemacht hatte, was Besand hier gesucht und nicht gefunden hatte. Er zuckte die Achseln, machte es sich im Gras bequem und schloß die Augen.

    Die Frau winkte ihm. Noch nie war der Traum so deutlich gewesen. Und niemals so ergiebig. Er ging zu ihr und ergriff ihre Hand, und sie führte ihn über einen kühlen, von grünen Bäumen gesäumten Pfad. Dünne Sonnenstrahlen stachen durch das Laubwerk. Sie sprach, aber er konnte ihre Worte nicht verstehen. Das machte ihm nichts aus. Er war zufrieden.
    Gold wurde zu Silber. Silber wurde zu einer großen stumpfen Klinge, die den Nachthimmel
durchstieß und die schwächeren Sterne verdeckte. Der Komet kam herab und immer weiter herab… und das gewaltige Gesicht einer Frau erschien auf ihm. Sie schrie. Schrie vor Wut. Und er konnte nichts hören.
Der Komet verschwand. Ein Vollmond glitt durch den diamantenbesetzten Himmel. Ein großer Schatten zog über die Sterne und verdeckte die Milchstraße. Ein Kopf, erkannte Bomanz. Ein Kopf aus Finsternis. Ein Wolfskopf, der nach dem Mond schnappte… Dann war er fort. Wieder war er bei der Frau, wanderte über den Waldpfad, stolperte über Sonnenstrahlen. Sie versprach ihm etwas… Er erwachte. Jasmine schüttelte ihn. »Bo! Du träumst wieder. Wach auf.« »Ist schon gut«, murmelte er. »So schlimm war es nicht.« »Du solltest nicht mehr so viele Zwiebeln essen. In deinem Alter und mit einem Magengeschwür!«
Bomanz setzte sich auf und klopfte auf seinen Bauch. In letzter Zeit hatte ihm das Magengeschwür kaum zu schaffen gemacht. Vielleicht hatte er zu viel anderes im Sinn. Er schwang die Beine auf den Boden und starrte in die Dunkelheit. »Was machst du denn?«
»Ich überlege, ob ich mal nach draußen gehe und nach Stance sehe.« »Du brauchst doch deine Ruhe.«
»Quatsch. So alt, wie ich bin? Alte Menschen brauchen keine Ruhe. Die können sie sich nicht leisten. Sie haben keine Zeit zu verschwenden.« Er suchte nach seinen Stiefeln. Jasmine brummte etwas Typisches. Er achtete gar nicht auf sie. Das hatte er mittlerweile zur hohen Kunst entwickelt. Sie sagte noch: »Paß da draußen auf dich auf.« »Hä?«
»Sei vorsichtig. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, daß Besand jetzt weg ist.« »Er ist doch erst heute morgen abgereist.« »Ja, schon, aber…«
Bomanz verließ das Haus und brummelte etwas über abergläubische alte Weiber, die sich mit Veränderungen nicht mehr zurechtfanden. Er nahm einen ziellosen Umweg und blieb ab und zu stehen, um den Kometen anzustarren. Er war aufsehenerregend. Eine gewaltige Prachtmähne. Er fragte sich, ob sein Traum ihm etwas hatte sagen wollen. Ein Schatten, der den Mond auffraß. Er kam zu dem Schluß, daß es nichts zu bedeuten hatte.
Als er sich dem Stadtrand näherte, hörte er Stimmen. Er setzte seine Füße vorsichtiger. Normalerweise waren um diese Nachtzeit keine Menschen mehr auf der Straße.
    Sie hielten sich in einem verlassenen Schuppen auf. Drinnen flackerte eine Kerze.
Vermutlich Pilger. Er entdeckte ein Astloch, aber außer dem Rücken eines Mannes konnte er nichts erkennen. Irgendetwas an diesen hängenden Schultern… Besand? Natürlich nicht. Zu breit. Mehr wie der eine von Tokars Affen… Die Stimmen, die meistens flüsterten, konnte er nicht identifizieren. Eine klang sehr nach Men fus üblichem Gewinsel. Die Worte waren allerdings deutlich genug. »Hört mal, wir haben alles getan, damit er von hier verschwindet. Wenn man jemandem seine Arbeit und sein Heim wegnimmt, sollte er doch begreifen, daß er nicht erwünscht ist. Aber er will einfach nicht gehen.«
Eine weitere Stimme: »Dann muß man eben harte Maßnahmen ergreifen.« Die Jammerstimme: »Das geht doch zu weit.« Verächtliches Schnauben. »Feigling. Ich mache es. Wo ist er?« »Hat sich im alten Stall verkrochen. Auf der Tenne. Hat sich ein Lager gebaut und sich wie ein alter Hund in die Ecke verkrochen.« Jemand erhob sich mit einem Grunzen. Schritte ertönten. Bomanz hielt seinen Bauch fest, schlich sich sachte beiseite und verbarg sich im Schatten. Eine vierschrötige Gestalt marschierte über die Straße. Das Kometenlicht glitzerte auf

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