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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Zeit.«
Während meiner kurzfristigen Unentschlossenheit hasteten Männer an mir vorbei. Dann warf ich mein Schwert und meinen Bogen hinauf und fing an, Schweiger Bündel zuzuwerfen, die er an jemanden zum Hinaufreichen weitergab. Eine Gruppe Reichsleute rannte auf uns zu. Ich wollte nach einem liegengelassenen Schwert greifen, erkannte, daß ich es nicht mehr erreichen würde, dachte nur noch: O Scheiße - doch nicht jetzt, nicht hier.
Tracker trat zwischen die anderen und mich. Seine Klinge war wie etwas aus den Legenden. Innerhalb eines Augenzwinkerns tötete er drei Männer und verwundete zwei weitere, bevor die Reichmänner zu dem Schluß kamen, daß sie einer übernatürlichen Erscheinung gegenüberstanden. Obwohl er immer noch eine Übermacht vor sich hatte, ging er zum Angriff über. Noch nie habe ich jemanden gesehen, der sein Schwert mit solchem Geschick, Stil, solcher Effizienz und Anmut führte. Es war ein Teil von ihm, die Gestaltwerdung seines Willens. Nichts konnte davor bestehen. Einen Augenblick lang konnte ich an all die alten Geschichten über magische Schwerter glauben. Schweiger trat mir in den Hintern und gestikulierte: »Hör mit dem Gaffen auf und beweg deinen Arsch.« Ich warf die letzten zwei Bündel hinauf und begann das Ungeheuer zu erklettern.
Trackers Gegner erhielten Verstärkung. Er wich zurück. Von oben verschoß jemand Pfeile. Aber ich glaubte nicht, daß er es schaffen würde. Ich trat nach einem Mann, der hinter ihn gelangt war. Ein anderer nahm seine Stelle ein, sprang mich an… Köter Krötenkiller tauchte aus dem Nichts auf. Seine Kiefer schlössen sich um die Kehle meines Angreifers. Der Mann gurgelte auf, verhielt sich so, als ob ihn eine Sandviper gebissen hätte. Eine Sekunde später war er tot. Köter Krötenkiller ließ ihn los. Ich kletterte einige Meter höher und versuchte dabei immer noch Tracker den Rücken freizuhalten. Er langte nach oben. Ich packte seine Hand und riß ihn in die Höhe.
Aus den Reihen der Reichsmänner erklang schreckliches Geschrei und Gekreisch.
    Vermutlich verdienten sich Einauge, Goblin und Schweiger ihre Brötchen.
Tracker schoß an mir vorbei, fand einen festen Griff, half mir in die Höhe. Ich kletterte etwas weiter hinauf, sah dann nach unten. Der Boden lag fünfzehn Meter unter mir. Der Windwal stieg rasch in die Höhe. Die Reichssoldaten starrten mit offenen Mündern in die Höhe. Ich mühte mich auf die Rückenfläche. Als mich jemand in den sicheren Bereich zerrte, sah ich wieder hinunter. Die Feuer von Rust lagen unter uns.
Etliche hundert Meter unter uns. Wir stiegen wirklich rasch auf. Kein Wunder, daß ich kalte Hände hatte.
Allerdings war die Kälte nicht der Grund, weshalb ich mich zitternd setzte. Als das vorbei war, fragte ich: »Ist jemand verletzt? Wo ist mein Arztzeug?« Ich fragte mich, wo eigentlich die Unterworfenen waren. Wieso hatten wir den Tag überstanden, ohne daß uns unser geschätzter Feind, der Hinker, einen Besuch abgestattet hatte?
Auf dem Weg nach Hause bemerkte ich mehr als auf der Reise gen Norden. Ich spürte das Leben unter mir, das Rumpeln und Brummen in dem Ungeheuer. Ich bemerkte junge Rochen, die aus den Nistplätzen zwischen den Tentakeln hervorlugten, die büschelweise auf dem Rücken des Wales wuchsen. Und ich sah die Steppe in einem anderen Licht, da nun der Mond aufgegangen war.
Es war eine andere Welt, manchmal harsch und kristallin, mal leuchtend, funkelnd und stellenweise glühend. Etwas, das wie Lavateiche aussah, lag in westlicher Richtung. Dahinter erleuchtete das Blitzen und Wabern eines Wechselsturms den Horizont. Vermutlich kreuzten wir seine Fährte. Später, als wir tiefer in der Steppe waren, wurde die Wüste wieder gewöhnlicher.
Unser Reittier war nicht der feige Windwal. Der hier war kleiner und roch weniger streng. Er war auch lebhafter und in seinen Bewegungen weniger zögerlich. Etwa zwanzig Meilen vor unserem Ziel quäkte Goblin: »Unterworfene!«, und alle warfen sich nieder. Der Wal stieg höher. Ich spähte über die Seite. Ganz gewiß waren es Unterworfene, aber an uns hatten sie kein Interesse. Dort unten tobten Blitz und Donner sich reichlich aus. Einzelne Wüstenabschnitte standen in Flammen. Ich sah die langen, unheimlichen Schatten von daherstelzenden Wanderbäumen, die Umrisse von Rochen, die durch das Licht huschten. Die Unterworfenen selbst waren zu Fuß unterwegs, von einem Einzelkämpfer abgesehen, der es mit den Rochen aufnahm. Bei dem Flieger handelte es sich

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