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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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das Produkt seiner Persönlichkeit, sondern das simpler Einfalt?
Der Leutnant stand mit den Fäusten auf den Hüften auf dem Paradeplatz und sah dem Windwal nach, wie er uns in der Hand des Feindes zurückließ. Nach einer Minute schrie er: »Offiziere! Sammeln!« Als wir zusammengekommen waren, sagte er: »Wir stecken bis zum Hals im Dreck. Meiner Meinung nach haben wir eine einzige Chance. Daß dieser dicke Schweinehund sich mit den Menhiren in Verbindung setzt, wenn er wieder dort ist. Und daß die zu dem Entschluß kommen, daß wir es wert sind, gerettet zu werden. Wir werden also
zusehen, daß wir bis zum Einbruch der Nacht durchhalten. Und hoffen.« Einauge gab ein obszönes Geräusch von sich. »Ich glaube, wir sollten besser die Beine in die Hand nehmen.«
»Ach ja? Damit uns die Reichstruppler folgen. Wie weit sind wir noch gleich von Zuhause weg? Glaubst du, daß wir es mit dem Hinker und seinen Kumpels am Hals schaffen werden?« »Hier werden sie auch hinter uns her sein.« »Vielleicht. Und vielleicht werden sie dort draußen auch noch in Atem gehalten. Wenigstens wird man wissen, wo man uns suchen muß, wenn wir hierbleiben. Elmo, sieh dir die Mauern an. Stell fest, ob wir sie halten können. Goblin, Schweiger, löscht die Brände. Der Rest von euch packt die Papiere der Unterworfenen zusammen. Elmo! Stell Posten auf. Einauge. Deine Aufgabe besteht darin, festzustellen, wie wir von Rust Hilfe bekommen können. Croaker, du hilfst ihm dabei. Du weißt, wen wir wo sitzen haben. Kommt schon. Bewegung.« Ein guter Mann, der Leutnant. Er behielt auch dann noch einen klaren Kopf, wenn er, wie wir anderen alle, eigentlich nur im Kreis rennen und schreien wollte. Eigentlich hatten wir gar keine Chance. Das hier war das Ende. Selbst wenn wir die Truppen aus der Stadt aufhalten konnten, gab es immer noch Benefiz und den Hinker. Goblin, Einauge und Schweiger waren gegen sie machtlos. Das wußte auch der Leutnant. Er ließ sie nicht ihre Köpfe zusammenstecken, um eine Überraschung auszuhecken. Das Feuer bekamen wir nicht mehr unter Kontrolle. Die Baracken mußten abbrennen. Während ich mich um zwei Verletzte kümmerte, sicherten die anderen das Gelände so gut zur Verteidigung, wie es mit dreißig Mann eben möglich war. Als ich mit der Behandlung fertig war, durchstöberte ich die Papiere des Hinkers. Ich fand nichts, was mich sofort gefesselt hätte.
»Etwa hundert Mann kommen von Rust auf uns zu!« schrie jemand. Der Leutnant schrie: »Dieser Ort muß verlassen aussehen!« Männer flitzten umher.
    Ich spähte rasch über die Mauerkrone auf die Buschwälder nördlich von uns. Dort war
Einauge und arbeitete sich auf die Stadt zu; er hoffte, dort Corders Freunde finden zu können. Selbst nach dreimaliger Dezimierung während der großen Belagerungen und jahrelanger Besatzung blieb Rust eisern in seinem Haß auf die Lady. Die Reichstruppler blieben vorsichtig. Sie sandten Kundschafter um die Mauer. Sie schickten einige Männer voraus, die das Feuer auf sich ziehen sollten. Erst nach einer Stunde vorsichtigen Taktierens stürmten sie auf das halboffene Tor zu. Der Leutnant ließ fünfzehn Mann eindringen, bevor er das Fallgitter herunterdonnern ließ. Die fünfzehn gingen in einem Pfeilhagel zu Boden. Dann rasten wir zur Mauer und schössen auf die Truppen, die draußen herumwuselten. Ein weiteres Dutzend fiel. Die anderen zogen sich außer Bogenschußweite zurück. Dort wimmelten sie herum, maulten und versuchten sich über ihre nächsten Schritte klarzuwerden. Tracker blieb die ganze Zeit in meiner Nähe. Ich sah ihn nur vier Pfeile verschießen. Jeder durchbohrte einen Reichssoldaten. Vielleicht war er nicht besonders helle, aber er konnte mit einem Bogen umgehen. »Wenn sie schlau sind«, sagte ich zu ihm, »werden sie eine Sperrkette errichten und auf den Hinker warten. Ist ja auch wenig sinnvoll, daß sie sich wehtun, wenn er uns erledigen kann.« Tracker grunzte. Köter Krötenkiller öffnete ein Auge und knurrte tief in seiner Kehle. Weiter unten kauerten Goblin und Schweiger, steckten die Köpfe zusammen und spähten abwechselnd über die Mauer. Vermutlich brüteten sie irgendetwas aus. Tracker stand auf und grunzte wieder. Ich schaute ebenfalls. Weitere Reichsmänner kamen aus Rust heran. Es waren Hunderte.
Eine Stunde lang tat sich nichts, außer daß immer mehr Truppen aufmarschierten. Sie umzingelten uns.
Goblin und Schweiger schickten ihren Zauber aus. Er hatte die Gestalt eines Mottenschwarms. Ich

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