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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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mache es. Es ist an der Zeit, die Zweifel abzulegen und die Sache durchzuziehen. Da ist die Liste. Sieh nach, ob ich etwas vergessen habe.« »Papa…«
»Keine Widerworte mehr, Junge.« Er hatte den ganzen Abend gebraucht, um die eingefleischte Bomanz-Persönlichkeit abzulegen und den Zauberer hervorzuholen, der so lange und so kunstvoll verborgen gewesen war. Aber jetzt war er frei. Bomanz begab sich in eine Ecke, in der einige scheinbar harmlose Gegenstände aufgehäuft waren. Seine Haltung war aufrechter als sonst; seine Bewegungen waren rascher und präziser. Er stapelte einige Sachen auf dem Tisch auf. »Wenn du nach Oar zurückkehrst, kannst du meinen alten Klassenkameraden erzählen, was aus mir geworden ist.« Er lächelte leicht. Ihm fielen immer noch einige ein, die auch jetzt noch erzittern würden, wenn sie wüßten, daß er zu Füßen der Lady studiert hatte. Er hatte nichts vergessen, nichts vergeben. Und so gut kannten sie ihn.
Stancils Blässe war verschwunden. Jetzt war er unsicher. Diese Seite seines Vaters hatte sich seit einer Zeit, die noch vor seiner Geburt lag, nicht mehr gezeigt. Sie lag außerhalb seiner Erfahrungswelt. »Willst du hinausgehen, Papa?« »Du hast mir die wesentlichen Einzelheiten berichtet. Besand ist tot. Men fu ist tot. Die Gardisten werden sich deshalb nicht aufregen.« »Ich dachte, er war dein Freund.«
»Besand? Besand hatte keine Freunde. Er hatte einen Auftrag… Was schaust du mich so an?«
»Sehe ich einen Mann mit einem Auftrag vor mir?« »Das könnte sein. Irgendetwas hat mich hier festgehalten. Bring das Zeug hier nach unten. Wir machen es im Laden.«
»Wo soll ich es hinlegen?«
»Das ist egal. Besand war der einzige, der es von dem normalen Kram hätte unterscheiden
    können.«
Stancil verließ den Raum. Später beendete Bomanz eine Reihe geistiger Exerzitien und fragte sich kurz, wo der Junge eigentlich geblieben war. Stance war nicht wiedergekommen. Er zuckte die Achseln und nahm seine Übungen wieder auf. Er lächelte. Er war bereit. Es würde ganz einfach sein.

     
    Die Stadt befand sich in Aufruhr. Ein Gardist hatte versucht, den neuen Wachwart zu ermorden. Der Wachwart war so verstört und verängstigt, daß er sich in seinem Quartier eingeschlossen hatte. Wilde Gerüchte schwirrten umher. Bomanz durchschritt den Ort mit solcher Würde, daß er Leute erschreckte, die ihn schon jahrelang gekannt hatten. Er ging zum Rand des Gräberlandes und betrachtete seinen langjährigen Gegenspieler. Besand lag immer noch dort, wo er gefallen war. Die Fliegen wimmelten in dichten Schwärmen um ihn herum. Bomanz warf eine Handvoll Erde. Die Insekten schwirrten auseinander. Er nickte nachdenklich. Besands Amulett war wieder verschwunden.
Bomanz spürte Korporal Husky auf. »Wenn ihr nichts machen könnt, um Besand dort rauszuholen, dann werft Erde auf ihn. Neben meinem Loch liegt ein ganzer Haufen davon.« »Jawohl, Sir«, sagte Husky und bemerkte erst später verdattert, wie selbstverständlich er eingewilligt hatte.
Bomanz wanderte um das Gräberland herum. Durch den Kometenschweif wirkte das Sonnenlicht etwas sonderbar. Die Farben schienen nicht ganz zu stimmen. Aber jetzt waren keine Geister unterwegs. Er sah keinen Grund, den Verständigungsversuch heute nicht zu unternehmen. Er kehrte zum Dorf zurück. Vor dem Laden standen Wagen. Fuhrmänner beluden sie. Drinnen keifte Jasmine und schalt jemanden aus, der etwas genommen hatte, das er nicht hätte nehmen sollen. »Verdammt sollst du sein, Tokar«, murmelte Bomanz. »Warum heute? Du hättest warten können, bis es vorbei ist.« Er spürte einen Anflug von Sorge. Wenn Stance abgelenkt war, konnte er sich auf den Jungen nicht verlassen. Er stampfte in den Laden. »Das ist großartig«, sagte Tokar und meinte das Pferd. »Absolut prachtvoll. Du bist ein Genie, Bo.«
»Und du gehst mir auf die Nerven. Was ist hier los? Wer zum Donner sind diese Leute?« »Meine Fahrer. Mein Bruder Clete. Meine Schwester Glory. Und unsere kleine Schwester Snoopy. Wir haben sie so genannt, weil sie uns immer nachspioniert hat.« »Freut mich, euch alle kennenzulernen. Wo ist Stance?« Jasmine sagte: »Ich habe ihn losgeschickt, damit er etwas zum Abendessen holt. Bei dieser Menge muß ich früh mit dem Kochen anfangen.«
    Bomanz seufzte. Genau das, was er für diese Nacht der Nächte gebrauchen konnte. Ein Haus
voller Gäste. »Du da. Stell das wieder dahin zurück, wo du es herhast. Du. Snoopy? Laß die Finger von den Sachen.«
Tokar

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