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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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auseinandergenommen.« Wie in letzter Zeit häufig lief uns Köter Krötenkiller auch diesmal voraus. Plötzlich blieb er stehen, sah sich argwöhnisch um, machte ein paar vorsichtige Schritte, ließ sich auf den Bauch sinken. »Ärger«, sagte Tracker.
»Was für Ärger?« Es war nichts Auffälliges zu sehen. »Das weiß ich nicht. Reden kann er nicht. Er macht bloß seine Faxen: Paßt auf, hier gibt’s Ärger.«
»In Ordnung. Aufpassen kostet ja nichts.« Wir betraten einen Laden, der Rüstungen und Schnallen verkaufte und reparierte. Tracker plapperte irgendetwas von einem Sattel für die Jagd auf Großwild. Ich blieb im Eingang stehen und behielt die Straße im Auge. Ich entdeckte nichts Ungewöhnliches. Ganz normale Leute kümmerten sich um ihre ganz normalen Angelegenheiten. Aber nach einer Weile bemerkte ich, daß Sands Schmiede keine Kundschaft hatte. Daß auch keine Schmiedegeräusche zu hören waren. Angeblich befehligte er einen ganzen Zug von Lehrlingen und Gesellen. »He! Händler. Was ist denn mit dem Schmied da drüben passiert? Als wir das letzte Mal hier waren, hatte er für uns ein paar Sachen angefertigt. Der Laden sieht leer aus.« »Die grauen Jungs sind ihm passiert.« Er machte ein unbehagliches Gesicht. Graue Jungs sind Reichstruppen. Die Soldaten im Norden sind grau gekleidet. »Der Idiot, hat damals nichts gelernt. War bei der Rebellion dabei.« »Schade. War ein guter Schmied. Was bringt die Leute bloß dazu, sich in die Politik einzumischen? Leute wie wir haben schon Ärger genug damit, über die Runden zu kommen.« »Das kannst du laut sagen, Bruder.« Der Schnallenmacher schüttelte den Kopf. »Eins sage ich dir. Wenn du Schmiedearbeiten erledigt haben willst, dann geh damit lieber woanders hin. Die grauen Jungs treiben sich hier herum und nehmen jeden mit, der dort hingeht.« Gerade bog ein Reichssoldat um die Ecke der Schmiede und schlenderte zu einem Kuchenstand hinüber. »Verdammt ungeschickt«, sagte ich. »Und wenig raffiniert.« Der Schnallenmacher warf mir einen schiefen Blick zu. Tracker sprang gewandt ein und verwickelte ihn wieder in ein Gespräch über die Ware. Gar nicht so dumm, wie er aussah, fiel
    mir auf. Vielleicht einfach nur wenig gesellschaftlicher Schliff.
Später verlieh Tracker seinem Wunsch Ausdruck, über das Angebot des Schnallenmachers nachdenken zu wollen, und wir setzten uns ab. Tracker fragte: »Was machen wir jetzt?« »Wir könnten nach Einbruch der Dunkelheit Goblin und Einauge holen, ihren Schlafbann anwenden, reingehen und nachsehen, was es dort zu sehen gibt. Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß die Reichstruppen irgendetwas Interessantes zurückgelassen haben. Wir könnten herausfinden, was sie mit Sand angestellt haben, und versuchen, ihn zu erreichen. Oder wir könnten zum Gräberland weiterziehen.« »Das scheint mir das Sicherste zu sein.« »Andererseits wissen wir nicht, in was wir da hineinstolpern könnten. Daß man Sand verhaftet hat, kann alles mögliche bedeuten. Wir besprechen das besser mit den anderen und stellen eine Liste unserer Mittel und Möglichkeiten zusammen.« Tracker grunzte. »Wie lange wird es dauern, bis der Sattler mißtrauisch wird? Je länger er darüber nachdenkt, desto eher wird er begreifen, daß wir an dem Schmied interessiert waren.« »Vielleicht. Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf.« Oar ist eine Stadt wie fast jede andere ihrer Größe auch. Voll mit Menschen. Angefüllt mit Ablenkungen. Ich begriff, wie Goblin und Einauge von Rosen verführt worden waren. Die letzte größere Stadt, die die Schar aufzusuchen gewagt hatte, war Schornrohr gewesen. Vor sechs Jahren. Seitdem waren es schwere Zeiten und sämtliche kleinen Städte gewesen, die man sich nur vorstellen konnte. Ich rang einige eigene Versuchungen nieder. In Oar kannte ich einige interessante Orte.
Tracker hielt mich auf dem schmalen Pfad der Tugend. Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der weniger Interesse an den Fallen hat, in die Männer geraten können. Goblin war der Ansicht, daß wir die Reichssoldaten einschläfern und verhören sollten. Einauge wollte aus der Stadt verschwinden. Ihre Einstimmigkeit hatte sich aufgelöst wie Rauhreif in der Sonne.
»Logischerweise«, sagte ich, »werden sie nach Einbruch der Dunkelheit eine stärkere Wache aufstellen. Aber wenn wir euch jetzt dorthin schleifen, wird euch ganz sicher jemand wiedererkennen.«
»Dann such doch nach dem alten Knaben, der den ersten Brief abgegeben hat«, sagte Goblin

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