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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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»Gute Idee. Aber denkt mal darüber nach. Selbst wenn bei ihm alles vollkommen glattgegangen ist, ist er immer noch weit weg von hier. Er hatte Transportmittel, wie wir es hatten. Das läuft nicht. Wir hauen ab. Oar macht mich nervös.« Zu viele Verlockungen, zu viele Möglichkeiten, erkannt zu werden. Und einfach zu viele Menschen. Auf der Steppe hatte ich mich allmählich an die Einsamkeit gewöhnt. Goblin wollte sich sperren. Er hatte gehört, daß die Straßen Richtung Norden furchtbar seien.
»Das weiß ich«, entgegnete ich. »Ich weiß auch, daß die Armee eine neue Straße in das Gräberland baut. Und das Nordende ist weit genug fortgeschritten, daß es mittlerweile von
    Händlern benutzt werden kann.«
Es gab keine weiteren Widerworte. Sie wollten ebenso dringend aus der Stadt verschwinden wie ich. Nur Tracker schien sich jetzt dagegen zu sträuben. Dabei war er doch derjenige gewesen, der es für das beste gehalten hatte, zu verschwinden.

ACHTUNDZWANZIGSTES KAPITEL
Auf dem Weg zum Gräberland
    Oars Wetter war nun wirklich nicht berückend. Weiter im Norden wurde es zu einer elenden Suppe, aber die Reichsbaumeister hatten ihr Bestes getan, um die Waldstraße passierbar zu machen. Weite Strecken bestanden aus Knüppeldämmen, die aus zurechtgeschnittenen, geteerten und nebeneinandergelegten Bohlen gelegt worden waren. In den Gegenden, die unter schwerem Schneefall litten, waren Rahmenkonstruktionen errichtet worden, die mit Leinwandplanen überdacht waren.
»Ganz schön aufwendig«, sagte Einauge.
»Hmmm.« Seit dem Triumph der Lady über den Dominator in Juniper gab es angeblich keinen Grund zur Sorge mehr. Das hier kam mir wie ein gewaltiger Aufwand vor, nur um eine Straße offenzuhalten.
Die neue Straße zog sich viele Meilen westlich der alten Straße durch das Land, weil der große Tragic-Fluß seinen Lauf verändert hatte und das auch immer noch tat. Die Reise von Oar zum Gräberland verlängerte sich dadurch um fünfzehn Meilen. Die letzten fünfundvierzig Meilen waren noch nicht fertig. Wir hatten einige üble Wegstrecken auszustehen. Gelegentlich begegneten wir einem Händler, der sich auf dem Weg nach Süden befand. Alle schüttelten ihre Köpfe und sagten uns, daß wir unsere Zeit verschwendeten. Die Reichtümer hatten sich in Luft aufgelöst. Die Stämme hatten die Pelztiere bis zur Ausrottung gejagt. Tracker war seit unserer Abreise aus Oar in sich gekehrt gewesen. Ich bekam nicht heraus, woran das lag. Vielleicht Aberglaube. Das Gräberland ist für Forsbergs Unterschichten immer noch ein Ort des Grauens. Mit Geschichten über den Dominator erschrecken die Mütter immer noch ihre Kinder. Obwohl er schon seit vierhundert Jahren fort ist, bleibt sein Zeichen doch unauslöschlich.
Für die letzten fünfundvierzig Meilen brauchten wir eine ganze Woche. Allmählich begann ich mir um die Zeit Sorgen zu machen. Vielleicht würden wir es vor dem Winter nicht schaffen und nicht mehr nach Hause kommen. Wir waren kaum aus dem Wald heraus und auf der Lichtung am Gräberland, als ich anhielt. »Es hat sich verändert.«
Goblin und Einauge kamen vorsichtig hinter meinem Rücken hoch. »Igitt«, quiekte Goblin. »Das kann man laut sagen.«
Es wirkte fast verlassen. Ein Sumpf, in dem nur die höchsten Punkte des Gräberlandes an sich noch erkennbar waren. Bei unserem letzten Besuch waren ganze Horden von Reichssoldaten unter unaufhörlichem Geklapper und Getöse mit Roden, Reparieren und Erforschen beschäftigt gewesen.
Hier herrschte fast völlige Stille. Das beunruhigte mich mehr als der Verfall des Gräberlandes. Langsamer, steter Nieselregen unter grau verhangenem Himmel. Es war kalt. Und kein Laut war zu hören.
    Der Knüppeldamm war hier fertiggestellt. Wir rollten weiter. Erst als wir in die Stadt
kamen, deren Häuser zum größten Teil ungestrichen und heruntergekommen waren, bekamen wir überhaupt jemanden zu Gesicht. Eine Stimme rief: »Stehenbleiben. Was habt ihr hier zu suchen?«
Ich hielt an. »Wo steckst du?«
Köter Krötenkiller, der umtriebiger war als gewöhnlich, rannte zu einem verlassenen Haus und schnüffelte. Ein mürrischer Gardist trat in den Nieselregen hinaus. »Hier.« »Oh. Du hast mich erschreckt. Ich heiße Kerzner. Von Kerzner, Schmidt, Schmidt, Schneider & Söhne. Händler.«
»Ach ja? Die anderen heißen wie?«
»Schmidt und Schneider sind da drinnen. Der hier heißt Tracker. Er arbeitet für uns. Wir kommen aus Rosen. Wir haben gehört, daß die Straße nach Norden wieder

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