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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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die nicht öffentlich ausgehängt ist?« fragte ich.
»Keineswegs. Keineswegs. Es geht einzig und allein um die Umstände. Man könnte es eine Frage der unerklärten Absicht nennen.«
»Jetzt komme ich nicht mehr mit, Sir.«
Er begann auf dem Gang vor unserer Zelle auf und ab zu schreiten. Auf und ab. »Ein altes Sprichwort besagt, daß Taten lauter sprechen als Worte. Aus mehreren Quellen sind mir Berichte über euch zugegangen. Über eure übermäßige Neugier Dinge betreffend, die mit euren Geschäften nichts zu tun haben.«
Ich versuchte mein bestes verdattertes Gesicht aufzusetzen. »Was ist so ungewöhnlich daran, wenn man auf neuem Territorium Fragen stellt? Meine Partner sind noch nie hier gewesen. Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal hier war. Es hat sich einiges geändert. Jedenfalls ist das auch einer der interessantesten Orte im gesamten Reich.« »Auch einer der gefährlichsten, Händler. Kerzner, nicht wahr? Meister Kerzner, Ihr wart während Eurer Dienstzeit hier stationiert. Bei welcher Einheit?« Darauf konnte ich ohne zu zögern antworten. »Erpelkamm. Oberst Lot. Zweites Bataillon.« Schließlich war ich tatsächlich hier gewesen. »Ja. Die Söldnerbrigade aus Rosen. Was war das Lieblingsgetränk des Oberst?« O Mann. »Ich war ein Piqueur, Sir. Ich habe nicht mit dem Brigadier getrunken.« »Ach ja.« Er lief weiter auf und ab. Ich konnte nicht sagen, ob die Antwort anschlug oder nicht. Erpelkamm war keine auffällige Einheit wie die Schwarze Schar gewesen, um die sich Geschichten gerankt hätten. Wer sollte sich denn noch an sie erinnern, verdammt noch mal? Nach einer Weile sagte er: »Ihr müßt meine Position verstehen. Bei dem Wesen, das dort begraben liegt, wird Paranoia zur Berufskrankheit.« Er zeigte in die Richtung des Großen Hügelgrabes. Dann stapfte er von dannen. »Was sollte das denn, verdammt?« fragte Goblin. »Ich weiß es nicht. Und ich bin mir nicht sicher, daß ich es herausfinden will. Irgendwie haben wir uns heftig in die Nesseln gesetzt.« Die Worte waren für eventuelle Lauscher bestimmt.
Goblin nahm den Ball auf. »Verflixt noch mal, Kerzner, ich hab dir doch gesagt, daß wir
    nicht hier rauffahren sollten. Ich habe dir doch gesagt, daß die Leute aus Oar ein Abkommen
mit der Garde haben.«
Dann fing auch Einauge an. Sie zerrissen mich förmlich in der Luft. Währenddessen besprachen wir die Sache mit den Fingerzeichen und kamen zu dem Schluß, auf den nächsten Zug des Obersten zu warten.
Uns blieb auch kaum eine andere Wahl, wenn wir uns nicht vollständig verraten wollten.

ZWEIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
Gefangen im Gräberland
    Es war schlimm. Viel schlimmer, als wir befürchtet hatten. Diese Burschen von der Garde waren mehr als paranoid. Ich meine, sie hatten keine Ahnung, wer wir eigentlich waren. Aber davon ließen sie sich keineswegs aufhalten. Plötzlich tauchte ein halber Zug auf. Geklapper und Geschepper an der Tür. Kein Wort. Grimmige Gesichter. Wir steckten in Schwierigkeiten. »Ich glaube nicht, daß man uns freilassen will«, sagte Goblin. »Raus«, sagte ein Feldwebel zu uns.
Wir traten hinaus. Alle bis auf Tracker. Tracker saß einfach nur da. Ich versuchte einen Scherz. »Er vermißt seinen Hund.«
Niemand lachte.
Ein Gardist stieß mit der Faust nach Trackers Arm. Tracker wandte sich ihm ganz langsam zu und sah den Mann mit ausdrucksloser Miene an. »Das hättest du nicht tun sollen«, sagte ich. »Maul halten«, blaffte der Feldwebel. »Macht ihm Beine.« Der Mann, der Tracker geknufft hatte, wollte ihn wieder schlagen. Es hätte genausogut ein zärtliches, langsames Streicheln sein können. Tracker griff um die nahende Faust herum, packte das Handgelenk und brach es. Der Gardist kreischte auf. Tracker schleuderte ihn beiseite. Seine Miene blieb ausdruckslos. Sein Blick folgte dem Mann mit einiger Verspätung. Er schien sich allmählich zu fragen, was hier eigentlich vor sich ging. Die anderen Gardisten starrten ihn mit offenem Mund an. Dann sprangen zwei mit blankgezogenen Waffen vor.
»Hey! Immer mit der Ruhe!« schrie ich. »Tracker…« Tracker, immer noch im geistigen Niemandsland, nahm ihnen die Waffen weg, schleuderte sie in eine Ecke und schlug die beiden zusammen. Der Feldwebel war zwischen Ehrfurcht und Empörung hin und her gerissen.
Ich versuchte ihn zu besänftigen. »Er ist nicht besonders helle. So kann man nicht mit ihm umgehen. Man muß ihm die Dinge langsam erklären. Zwei- oder dreimal.« »Ich werde ihm gleich was erklären!«

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