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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Er wollte schon seine restlichen Männer in die Zelle schicken.
»Wenn du ihn wütend machst, wird noch jemand dabei umkommen.« Ich redete rasch und fragte mich gleichzeitig, was zur Hölle mit Tracker und seinem verdammte Mistköter
    eigentlich los war. Wenn die Töle nicht in seiner Nähe war, wurde Tracker zum
Schwachkopf. Mit mörderischen Neigungen. Der Feldwebel ließ seinen Zorn vom Verstand übermannen. »Bring ihn zur Räson.« Ich machte mich ans Werk. An der Haltung der Soldaten erkannte ich, daß die nähere Zukunft für uns keine guten Aussichten bot, aber darüber machte ich mir keine übermäßigen Sorgen. Goblin und Einauge wurden mit jedem Ärger fertig, der sich uns entgegenstellen mochte. Im Augenblick ging es nur darum, daß wir unsere Köpfe und unser Leben behielten. Ich wollte mich um die drei verletzten Soldaten kümmern, aber ich wagte es nicht. Wenn die andere Seite sich Goblin und Einauge auch nur näher ansah, würde sie genug Hinweise finden, um schließlich herauszubekommen, wer wir waren. Es war nicht sinnvoll, ihnen noch weitere Anhaltspunkte zu geben. Ich konzentrierte mich auf Tracker. Sobald ich ihn erst einmal dazu gebracht hatte, daß er mich bemerkte, war es nicht mehr schwer zu ihm durchzudringen, ihn zu beruhigen und ihm zu erklären, daß wir mit den Soldaten gehen würden.
Er sagte: »Das hätten die nicht mit mir machen sollen, Croaker.« Er klang wie ein Kind, dessen Gefühle verletzt worden waren. Ich verzog das Gesicht. Aber die Gardisten reagierten nicht auf den Namen.
Sie umringten uns mit den Händen an den Waffen, mit Ausnahme jener Männer, die ihre verwundeten Kameraden zu dem Pferdedoktor zu schaffen versuchten, der der Garde als Wundarzt diente. Einige von ihnen brannten darauf, das Konto auszugleichen. Ich mühte mich sehr, Tracker auch weiter ruhig zu halten. Der Ort, an den man uns brachte, munterte mich nicht unbedingt auf. Es war ein feuchter Keller unterhalb des Hauptquartiers. Er sah wie die Karikatur einer Folterkammer aus. Da ich schon echte Folter und echte Folterwerkzeuge gesehen hatte, erkannte ich die Hälfte der Ausstattung als Schaugegenstände oder als ziemlich veraltet. Aber es gab auch einige brauchbare Gerätschaften. Ich wechselte Blicke mit Goblin und Einauge. Tracker sagte: »Mir gefällt es hier nicht. Ich will wieder nach draußen. Ich will zu Köter Krötenkiller.«
»Ganz ruhig. Wir sind bald wieder draußen.« Goblin setzte sein berühmtes Grinsen auf, obgleich es ein wenig schief rüberkam. O ja. Wir würden bald wieder draußen sein. Vielleicht mit den Füßen voran, aber draußen. Oberst Sweet war da. Unsere Reaktion auf seine Bühne schien ihm nicht zu gefallen. Er sagte: »Ich will mit euch reden. Beim letzten Mal schient ihr nicht zum Schwatzen aufgelegt zu sein. Ist diese Umgebung vielleicht zuträglicher?« »Nicht so recht. Sie bringt einen allerdings zum Nachdenken. Ist das die Strafe dafür, daß man den geschätzten Händlern von Oar in die Quere kommt. Mir war nicht klar, daß ihr Monopol über den Segen der Garde verfügte.« »Spielchen. Keine Spielchen mehr, Meister Kerzner. Nur simple Antworten. Auf der Stelle. Oder meine Männer werden eure nächsten Stunden außerordentlich unangenehm gestalten.« »Fragt. Aber ich habe das finstere Gefühl, daß wir nicht die Antworten haben, die Ihr hören
    wollt.«
»Das wäre dann euer Pech.«
Ich sah kurz zu Goblin. Er hatte sich in eine Art Trance versetzt. Der Oberst sagte: »Ich glaube euch nicht, daß ihr bloß Händler seid. Das Muster eurer Fragen deutet auf ein ungebührliches Interesse an einem Mann namens Corbie und seinem Haus hin. Es sei angemerkt, daß Corbie unter dem Verdacht steht, entweder zu den Rebellen oder zu den Neuerstehern zu gehören. Erzählt mir von ihm.« Was ich fast vollständig und wahrheitsgemäß auch tat: »Bevor wir hierherkamen, hatte ich noch nie etwas von ihm gehört.«
Ich denke, daß er mir glaubte. Aber er schüttelte langsam den Kopf. »Seht Ihr. Ihr wollt mir ja nicht einmal glauben, wenn Ihr wißt, daß ich die Wahrheit sage.« »Aber wieviel von der Wahrheit sagt Ihr mir? Das ist doch die Frage. Die Weiße Rose unterteilt ihre Organisation. Ihr hättet keine Ahnung haben können, wer Corbie eigentlich ist, und hättet dennoch nach ihm suchen können. Ist er eine Zeitlang untergetaucht gewesen?« Der Bursche war schlau.
Meine ausdruckslose Miene war offenbar zu gut eingeübt. Er nickte zu sich selbst, musterte uns vier und schaute dann

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