Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
einkassiert haben. Wenn wir zur rechten Zeit einen Windwal heranrufen könnten…« »Jetzt sag mir doch mal, warum das eigentlich kein Problem ist.« »Wir gehen mitten in der Nacht in die Kaserne der Garde, wenden den Schlafzauber an, holen unseren Mann und seine Papiere raus, rufen seine Seele wieder zurück und schaffen ihn raus. Aber was dann? Na, Croaker? Was dann?« »Wohin können wir fliehen?« sinnierte ich. »Und wie kommen wir dorthin?« »Es gibt eine Möglichkeit«, sagte Tracker. »Der Wald. Im Wald könnte die Garde uns nicht finden. Wenn wir den Großen Tragic überqueren könnten, wären wir in Sicherheit. Für eine Jagd haben sie nicht genug Leute.«
Ich kaute an einem Fingernagel. An Trackers Worten war etwas dran. Ich wußte, daß er die
    Wälder und die Stämme gut genug kannte, daß wir auch mit der Last eines kranken Mannes
durchkommen konnten. Aber das führte nur zu weiteren Problemen. Um die Schreckenssteppe zu erreichen, mußten noch eintausend Meilen überwunden werden. Und das Reich würde wachsam sein. »Wartet hier«, befahl ich und verließ das Zimmer. Ich hastete zur Reichskaserne, betrat das Büro, wo ich schon zuvor gewesen war, schüttelte mich trocken und musterte eine Landkarte an der Wand. Der Junge, der uns auf Schmuggelware überprüft hatte, kam herüber »Kann ich Euch irgendwie helfen?« »Ich glaube nicht. Wollte mir nur mal die Landkarte ansehen. Ist sie einigermaßen genau?« »Nicht mehr. Der Fluß hat sich mehr als eine Meile in diese Richtung verlagert. Und der größte Teil der Schwemmebene hat keinen Waldbestand mehr. Alles weggespült.« »Hmmm.« Ich legte Fingerspannen an und nahm einige Schätzungen vor. »Wieso wollt Ihr das wissen?«
»Geschäftliche Gründe«, log ich. »Ich hatte gehört, daß wir vielleicht mit einem der größeren Stämme an einem Ort namens Adlerfelsen Verbindung aufnehmen können.« »Das liegt fünfundvierzig Meilen entfernt. Das würdet Ihr nicht schaffen. Sie würden euch umbringen und euch alles abnehmen. Der einzige Grund, warum sie die Garde und die Straße in Ruhe lassen, ist der, daß die unter dem Schutz der Lady stehen. Falls der nächste Winter aber so schlimm wird wie die letzten, dann wird sie das auch nicht aufhalten.« »Hm. Nun ja, war nur ein Gedanke. Bist du Case?« »Ja.« Seine Augen verengten sich argwöhnisch. »Ich hab gehört, daß du dich um einen Burschen kümmerst…« Ich ließ es dabei bewenden. Seine Reaktion war nicht das, was ich erwartet hatte. »Na ja, das erzählt man sich jedenfalls in der Stadt. Danke für den Ratschlag.« Ich trat den Rückzug an. Aber ich befürchtete, daß ich es verpatzt hatte.
Schon bald wußte ich, daß ich es verpatzt hatte. Nur wenige Minuten nach meiner Rückkehr tauchte ein Trupp unter Führung eines Majors im Gasthof auf. Sie hatten uns unter Arrest, noch bevor wir überhaupt begriffen, was los war. Goblin und Einauge hatten gerade noch Zeit, ihre Geräte mit einem Tarnzauber zu belegen. Wir stellten uns dumm. Wir schimpften und murrten und winselten. Es nützte nichts. Unsere Häscher wußten noch weniger als wir, warum wir einkassiert worden waren. Sie folgten bloß ihren Befehlen.
Das Gesicht des Gastwirtes verriet mir deutlich, daß er uns als verdächtig gemeldet hatte. Ich nehme an, daß Case etwas über meinen Besuch erwähnt hatte, das irgendwo eine Waage ausschlagen ließ. Jedenfalls wurden wir in die Gefängniszellen verfrachtet. Zehn Minuten nachdem sich die Türen dröhnend geschlossen hatten, erschien der Befehlshaber der Ewigen Garde höchstpersönlich auf der Bildfläche. Ich seufzte erleichtert. Er war damals noch nicht hier gewesen. Zumindest war es niemand, den wir kannten. Also sollte er uns auch nicht kennen.
    Mittels der Taubstummensprache hatten wir Zeit gehabt, unsere Geschichte abzusprechen.
Wir alle bis auf Tracker. Aber Tracker hatte sich offenbar in sich selbst zurückgezogen. Man hatte ihm nicht erlaubt, seinen Köter bei sich zu behalten. Deswegen war er zornig geworden. Und hatte den Leuten, die uns verhaftet hatten, eine Heidenangst eingejagt. Einen Moment lang hatten sie geglaubt, daß sie ihn überwältigen müßten. Der Kommandant musterte uns, dann stellte er sich vor. »Ich bin Oberst Sweet. Ich habe den Befehl über die Ewige Garde.« Case trat neben ihm von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe euch Männer hierhergebeten, weil einiges an eurem Verhalten ungewöhnlich gewesen ist.«
»Haben wir unwissentlich eine Vorschrift verletzt,

Weitere Kostenlose Bücher