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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Carmichael hier!“
    „Verdammt noch mal, wo steckst du denn? Ich könnte dich gut hier am Flughafen gebrauchen!“
    „Bin noch im Präsidium.“
    „Ich habe einen aufgeschlitzten Priester auf dem Herrenklo liegen, und alle möglichen Pappnasen latschen munter drumrum zum Pinkeln. Anscheinend futtern die sogar ihre Sandwiches über der Leiche.“
    „Wie bitte?“
    „Ach, vergiss es.“
    „Wie du meinst. Ich dachte ja nur, dich würde vielleicht ein Anruf interessieren, den ich gerade bekommen habe. Ein gewisser Bruder Sebastian vom erzbischöflichen Sekretariat Omaha hat sich nämlich eben nach dem Zustand der Leiche von Monsignore William O’Sullivan erkundigt.“
    „Ich werd verrückt! Woher zum Teufel weiß der denn schon davon? Wir haben ihn doch selbst erst vor einer Stunde identifiziert.“
    „Er habe einen anonymen Anruf gekriegt, hat er gesagt.“
    „Ach, einen anoymen Anruft, tatsächlich?“
    Pakula konnte hören, wie Detective Jim Carmichael kaute, während sie mit ihm sprach. Eine ihrer schlechten Angewohnheiten, die ihr mit der Zeit sichtlich auf die Hüften schlug.
    „Hör zu, Pakula. Bruder Sebastian schien außerordentlich besorgt bezüglich der persönlicher Habe des Monsignore, insbesondere einer ledernen Aktenmappe. Und zweitens hat er uns wissenlassen, dass Erzbischof Armstrong uns in jeder Hinsichtunterstützen werde. Es sei also nicht nötig, das FBI einzuschalten.“
    „Das FBI?“ Pakula musste lachen. „Okay, Carmichael. Furchtbar witzig, aber ich hatte einen langen Tag und bin jetzt nicht in der Stimmung für ...“
    „Ich mache keine Witze. Das hat er wörtlich gesagt. Ich hab’s mitgeschrieben.“
    „Warum zum Teufel sollten wir denn bei einem stinknormalen Mordfall das FBI einschalten?“
    „Er schien sehr bemüht, die Sache herunterzuspielen“, erwiderte Carmichael. „Aber ich hatte den Eindruck, dass er ziemlich nervös war und äußerst bedacht in der Wahl seiner Worte.“
    Pakula ließ sich gegen die Wand sacken. Von einer Aktenmappe wusste er nichts. Bislang war er von einem Zufallsmord ausgegangen, vielleicht ein Raubüberfall, obwohl sie in der Brieftasche des Paters jede Menge Euros gefunden hatten. Aber mit Euros konnte ein kleiner Ganove in dieser Gegend nicht viel anfangen. Was jedoch, wenn der Mörder gar nicht auf schnelle Beute aus gewesen war? Wenn er genau gewusst hatte, wem er da in die Herrentoilette folgte? Damit würde der Fall eine ganz neue Dimension bekommen.
    „He, Pakula! Bist du noch da?“
    „Tu mir einen Gefallen, Carmichael. Ruf Bob Weston an und setz ihn ins Bild.“
    „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“
    „Der Erzbischof will also nicht, dass wir das FBI einschalten. Vielleicht sollte ich mich dort mal erkundigen, ob es dafür einen Grund gibt.“

7. KAPITEL
    Newburgh Heights, außerhalb von Washington, D. C.
    Maggie war kaum nach Hause gekommen, als ihr Handy klingelte. Sie hatte noch nicht einmal Gelegenheit gehabt, Harvey richtig zu begrüßen. Seit sie den wunderschönen weißen Labrador bei sich aufgenommen hatte, gebärdete er sich bei ihrer Rückkehr jedes Mal so, als sei sie Ewigkeiten weg gewesen. In seinen traurigen braunen Augen lag dann ein Ausdruck, als würde er sie mahnen wollen, ihn nicht ebenso zu behandeln wie sein vorheriger Besitzer, der ihn einfach im Stich gelassen hatte. Sie hockte sich hin und tätschelte ihn mit der einen Hand, während sie mit der anderen ihr Mobiltelefon hervorzog.
    „Maggie O’Dell“, meldete sie sich und versuchte, Harvey davon abzuhalten, ihr Gesicht ab zuschlabbern.
    „O’Dell? Racine hier ... Kommt mein Anruf ungelegen?“
    Maggie fragte sich, ob Detective Racine wohl die schmatzenden Geräusche hören konnte, die Harvey verursachte, und diese anders deutete, oder ob sie vielleicht nur die späte Stunde meinte.
    „Ich komme gerade nach Hause. Was gibt’s?“
    „Es ist schon spät, ich weiß. Tut mir Leid.“
    Keine Frage, Julia Racine kriegte das feuchte Geschlabber am Telefon mit. Doch anstatt den Vierbeiner abzuwehren, tätschelte sie ihm auffordernd den Kopf. Vielleicht war es ja wirklich mal an der Zeit, dass ein paar pikante Gerüchte über ihr angeblich nichtexistentes Liebesleben die Runde machten.
    „Schon in Ordnung. Legen Sie los!“
    „Das Handy hat sich als Fehlanzeige erwiesen.“
    „Gestohlen“, vermutete Maggie auf blauen Dunst, wobei sie Harvey weiterhin zwischen den Ohren kraulte.
    „Genau. Am Washingtoner Flughafen. Vorige Woche. Da jedenfalls

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