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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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hören, denn er redete einfach weiter. „Ich dachte, Sie würden mir helfen! Aber Sie haben es nicht getan! Sie konnten mir nicht helfen!“
    Unmerklich war Gwen zurückgewichen, bis sie an ihren Schreibtisch stieß. Ihre Hände tasteten vorsichtig nach hinten, nach etwas suchend, das sich als Waffe benutzen ließ, bekamen jedoch nur die Tasche zu fassen, die sie gerade vor Campions Auftauchen gepackt hatte.
    „Ich kann Ihnen helfen, James!“ beteuerte sie, obwohl sie nicht den geringsten Schimmer hatte, wie. „Wir können das alles noch einmal in Ruhe durchgehen.“ Sie griff nach der Tasche, als enthielte die etwas, was ihr weiterhelfen konnte.
    „Nein, verflucht noch mal!“ Seine Stimme traf sie mit der Wucht eines Faustschlags. Sie presste die Aktentasche wie einen Schild vor die Brust, beide Arme um das Leder verkrampft.
    „Nein, Sie können mir nicht helfen!“ schrie er. „Aber ich kann es! Ich kann all dem ein Ende setzen!“ Er ließ seine Hand in die Hosentasche gleiten, zog einen kurzläufigen Revolver heraus und richtete ihn auf Gwen.
    Gwens Herz begann zu hämmern. Ihr Atem kam nur noch stoßweise, ein angestrengtes Keuchen, ihre Handflächen waren schweißnass.
    „James! Woher haben Sie die Waffe?“ Obwohl kaum lauter als ein Flüstern, kostete die Frage sie unsägliche Mühe. Es erschien ihr sinnlos, ihre Angst noch verbergen zu wollen. Wieso ein Revolver? Bisher hatte er doch keins seiner Opfer erschossen. Oder vielleicht doch? Schließlich waren die Körper der Toten ja bis heute nicht gefunden worden. „Nehmen Sie die Waffe runter, James!“ Sollte sie „bitte“ sagen? Würde das etwas nützen? Würde sie jemand hören, wenn sie jetzt um Hilfe schrie?
    „So ‘n Ding hier, das fühlt sich gut an“, meinte Campion „Hab ich mir vor ein paar Tagen gekauft. Eigentlich für Conley, aber dann fiel mir ein, dass ich die Kanone ja nicht mit in den Flieger nehmen konnte.“ Er grinste, und seine Hand zitterte nicht im Geringsten, als er mit ausgestrecktem Arm auf sie zielte. „Ich wollte die Angst in seinen Augen sehen, so wie jetzt in ihren. Aber als ich dem Drecksack die Luft abschnürte und sein letztes Röcheln hörte, war das sogar noch besser.“
    Plötzlich hielt er inne und zog ein Gesicht, als habe er etwas gehört. Auch Gwen spitzte die Ohren. Ob das der Lift war? Kam vielleicht jemand? Doch der Pulsschlag hämmerte ihr dermaßen in den Ohren, dass sie nichts weiter hörte.
    Plötzlich grinste Campion wieder. „Das Hämmern! Es ist weg!“
    Sie verstand nicht, was er meinte, und sah ihn fragend an.
    Ihre Blicke trafen sich, und er schüttelte langsam den Kopf. „Sie hätten die ganzen Erinnerungen nicht wieder aufwühlen sollen, Dr. Patterson!“
    Er schien es wirklich ernst zu meinen. Sie konnte nicht schlucken, jeder Atemzug schmerzte in ihrer Kehle, und ihre Knie drohten nachzugeben. Wenn du jetzt zusammenklappst – erschießt er dich dann gleich hier an Ort und Stelle? Sein Blick wirkte auf einmal, als sei er ganz weit fort. Sollte sie doch versuchen, zu fliehen? Was hatte sie schon zu verlieren? Ob eine Kugel sie in den Rücken oder zwischen die Augen traf, was machte das schon für einen Unterschied?
    „Sie haben versagt“, schnaufte Campion, als verkünde er einen Urteilsspruch. „Aber ich vergebe Ihnen.“ Dann drückte er ab.
    Ein explodierender Schmerz raste durch ihren Körper. Sie merkte nicht einmal mehr, wie sie zusammensackte. Das Letzte, das Gwen Patterson sah, als sie auf dem Teppich lag, war, wie Campion sich den Revolverlauf in den Mund steckte und nochmals feuerte. Dann wurde es schwarz um sie herum.

85. KAPITEL
    M’s Pub, Omaha
    Maggie hielt nichts vom Beichten. Aus ihrer Sicht war das reine Zeitverschwendung, denn so etwas wie einen Schlussstrich, den gab es nun mal nicht. Jeder hatte sein Päckchen mit sich herumzuschleppen. Also, was sollte es schon bringen, sich jene elenden Zeiten zu vergegenwärtigen? Nur mit Gwen hatte sie einmal über die Alkoholexzesse ihrer Mutter gesprochen. Sie erinnerte sich nur zu gut an den warmsauren Whiskyatem, wenn die „Freunde“ ihrer Mutter die zierliche Zwölfjährige mal wieder in eine Ecke drängten, für einen Kuss oder „eine kleine Massage“, wie es einer mal genannt hatte.
    „Belassen wir es dabei, dass die Freier meiner Mutter nicht immer gerade Kavaliere waren.“ Sie sah Schwester Kate an.
    Die Nonne erwiderte ihren Blick und nickte. „Wie alt waren Sie da?“
    „Zwölf, dreizehn Jahre. Später

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