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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mich daran halten.«
    Selene sah ihn scharf an. Die Freundlichkeit fiel von ihrer Stimme ab wie eine abgelegte Schlangenhaut. »Ihr denkt? Ich kam nicht so zu Euch und sprach nicht so zu Euch, nur um zu hören: Ihr denkt, Ihr würdet es so halten, Matrim Cauthon.« Sie streckte eine schmale Hand aus.
    Ihre Hand war leer, und sie stand einen halben Raum weit von ihm entfernt, doch er wich vor ihrer Hand zurück, als hielte sie einen Dolch an seine Kehle. Er wußte nicht einmal genau, warum, doch in ihrem Blick lag eine ganz reale Drohung. Seine Haut begann zu jucken und die Kopfschmerzen kehrten zurück.
    Mit einem Mal war jedoch sowohl das Jucken wie auch der Kopfschmerz weg, und Selenes Kopf fuhr herum. Es schien, als lausche sie nach etwas jenseits der Wand. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich ein wenig und sie ließ die Hand sinken. Dann wirkte sie wieder wie vorher. »Wir werden uns wieder unterhalten, Mat. Ich habe Euch viel zu sagen. Denkt an die Wahl, die Ihr habt. Denkt daran, daß es viele Hände gibt, die Euch meucheln möchten. Ich allein kann Euch das Überleben garantieren und alles, wonach Ihr strebt, wenn Ihr tut, was ich sage.« Sie schlüpfte genauso leise und graziös aus dem Zimmer, wie sie gekommen war.
    Mat stieß erleichtert die Luft aus. Schweiß rann ihm über das Gesicht. Wer im Licht ist sie? Vielleicht ein Schattenfreund. Aber sie hatte, was Ba'alzamon betraf, genauso verächtlich geklungen wie den Aes Sedai gegenüber. Schattenfreunde sprachen sonst über Ba'alzamon so, wie andere über den Schöpfer. Und sie hatte ihn nicht einmal gebeten, ihren Besuch vor den Aes Sedai geheimzuhalten.
    Richtig, dachte er mürrisch. Verzeihung, Aes Sedai, aber diese Frau kam mich besuchen. Sie war keine Aes Sedai, aber ich glaube, daß sie gerade dabei war, die Eine Macht bei mir anzuwenden, und sie sagte, sie sei kein Schattenfreund, aber sie behauptete, Ihr wolltet mich benützen und daß sich Schwarze Ajah in Eurer Burg befanden. Oh, und sie meinte, ich sei wichtig. Ich weiß nicht, warum. Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich jetzt gehe, oder?
    Einfach wegzugehen erschien ihm von Minute zu Minute besser. Er glitt ungeschickt vom Bett herunter und schlich mühsam zum Kleiderschrank. Dabei hielt er immer noch die Decke um sich geschlossen. Seine Stiefel standen auf dem Schrankboden, und sein Umhang hing an einem Haken unter seinem Gürtel, komplett mit Gürteltasche und dem Messer in der Scheide. Es war ein einfaches Messer mit kräftiger Klinge, aber es würde genauso viel ausrichten wie ein feiner Dolch. Der Rest seiner Kleider - zwei dicke Wollmäntel, drei Hosen, ein halbes Dutzend Leinenhemden und Unterwäsche - war ausgebürstet und gewaschen worden und lag sauber gefaltet auf den Wäschebrettern in der anderen Schrankhälfte. Er tastete in die Gürteltasche hinein, doch sie war leer. Der Inhalt lag zusammen mit dem Inhalt seiner Taschen auf einem anderen Brett.
    Er schob die Feder eines Rotfalken beiseite, dazu einen glatten, gestreiften Stein, dessen Farben ihm gefallen hatten, seine Rasierklinge und sein Taschenmesser mit dem Knochengriff. Dann befreite er seinen waschledernen Geldbeutel von den Schlingen einer Ersatz-Bogensehne. Als er ihn öffnete, merkte er, daß sein Gedächtnis in dieser Hinsicht nur zu gut funktioniert hatte.
    »Zwei Silbermark und eine Handvoll Kupfermünzen«, knurrte er. »Damit komme ich nicht weit.« Einst wäre ihm das wie ein kleines Vermögen vorgekommen, aber das war gewesen, bevor er Emondsfeld verlassen hatte.
    Er bückte sich und sah noch einmal in den Schrank hinein. Wo sind sie? Er fürchtete schon, die Aes Sedai hätten sie weggeworfen, so wie seine Mutter, wenn sie sie jemals gefunden hätte. Wo...? Erleichterung überkam ihn. Ganz hinten, hinter seiner Zunderschachtel und der Fadenrolle für Fangschlingen und ähnlichem, lagen seine beiden ledernen Würfelbecher.
    Sie rasselten, als er sie hervorzog, aber trotzdem öffnete er sicherheitshalber die engen Lederdeckel. Alles war so, wie es sein sollte. Fünf Würfel mit eingeschnitzten Symbolen für Kronen und fünf mit den üblichen Punkten darauf. Die waren geeignet für eine ganze Reihe von Spielen, aber noch mehr Männer schienen sich auf das Kronenspiel verlegt zu haben. Jedenfalls würden ihm diese Würfel helfen, aus seinen zwei Mark genug zu machen, um ihn weit weg von Tar Valon zu bringen. Weg sowohl von den Aes Sedai, wie auch von Selene.
    Auf ein energisches Klopfen hin öffnete sich sofort

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