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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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plötzlich wie ausgetrocknet, doch er widerstand dem Drang, sich die Lippen zu lecken. Licht, wieviel weiß sie von Rand? Wenn nur Moiraine nicht um alles solche Geheimnisse machte! »Mutter, ich weiß nichts Gefährliches. Ich kann mich kaum an die Hälfte dessen erinnern, was ich einmal wußte.«
    »Erinnert Ihr euch an das Horn?«
    »Welches Horn soll das sein, Mutter?«
    Sie war so schnell auf den Beinen und ragte plötzlich drohend über ihm auf, daß er gar nicht so schnell schalten konnte. »Wenn Ihr Spielchen mit mir spielt, Junge, werde ich dafür sorgen, daß Ihr Euch nach Eurer Mutter Rockzipfel zurücksehnt. Ich habe keine Zeit für Spiele und Ihr genausowenig. Also, erinnert-Ihr-Euch-jetzt?«
    Er hielt sich erschrocken an der Decke fest und schluckte, bevor er zugab: »Ich erinnere mich daran, Mutter.«
    Sie schien sich ein wenig zu entspannen, und Mat rollte die Schultern, um die Verkrampfung zu lösen. Er hatte das Gefühl, er habe gerade den Kopf vom Richtklotz des Henkers weggezogen.
    »Gut. Das ist gut, Mat.« Sie setzte sich betont langsam wieder hin und musterte ihn. »Wißt Ihr, daß Ihr an das Horn gebunden seid?« Er formte lautlos das Wort ›gebunden‹ mit den Lippen, so überrascht und erschrocken war er. Sie nickte. »Ich glaubte auch nicht, daß Ihr das wußtet. Ihr wart der erste, der das Horn von Valere blies, nachdem es gefunden worden war. Für Euch wird es nun tote Helden aus den Gräbern zurückholen. Für jeden anderen ist es nur ein Horn - solange Ihr am Leben seid.«
    Er atmete tief ein. »Solange ich am Leben bin«, sagte er mit tonloser Stimme, und die Amyrlin nickte. »Ihr hättet mich sterben lassen können.« Sie nickte erneut. »Dann hättet Ihr jeden in das Horn stoßen lassen können, der Euch recht ist, und es hätte ihm gedient.« Wieder ein Nicken. »Blut und Asche! Ihr wollt, daß ich es für Euch benütze! Wenn die Letzte Schlacht kommt, dann wollt Ihr, daß ich für Euch die toten Helden aus den Gräbern rufe, um gegen den Dunklen König zu kämpfen. Blut und blutige Asche!«
    Sie stützte einen Ellbogen auf die Stuhllehne und ihren Kopf wiederum auf diese Hand. Ihr Blick ruhte die ganze Zeit über auf ihm. »Zieht Ihr die Alternative vor?«
    Er runzelte die Stirn, und dann wurde ihm klar, was die Alternative war. Wenn jemand anders das Horn blasen mußte... »Ihr wollt, daß ich das Horn blase? Dann werde ich es tun. Ich habe nie gesagt, daß ich es nicht tue, oder?«
    Die Amyrlin seufzte ergeben. »Ihr erinnert mich an meinen Onkel Huan. Keiner konnte ihn jemals irgendwie festnageln. Er spielte auch gern, und er vergnügte sich lieber, als zu arbeiten. Er starb, als er Kinder aus einem brennenden Haus rettete. Er ging immer wieder zurück, solange noch eines darin war. Seid Ihr genauso, Mat? Werdet Ihr da sein, wenn die Flammen hochschlagen?«
    Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Er betrachtete seine Finger, die ungeduldig an der Decke zupften. »Ich bin kein Held. Ich tue, was sein muß, aber ein Held bin ich nicht.«
    »Die meisten derer, die wir Helden nennen, taten auch nur das, was sein mußte. Ich denke, das muß genügen. Für den Augenblick. Ihr dürft mit niemandem außer mir über das Horn sprechen, mein Sohn. Oder davon, daß Ihr daran gebunden seid.«
    Für den Augenblick? dachte er. Mehr werdet Ihr nie zu hören bekommen, weder jetzt noch später. »Ich habe nicht vor, jedem verdammten...« Sie zog die Augenbrauen hoch, und er beherrschte sich. »Ich will es ja niemandem erzählen. Ich wünschte, niemand wüßte davon. Warum wollt Ihr es so geheim halten? Traut Ihr euren Aes Sedai nicht?«
    Einen sehr langen Augenblick über glaubte er, er sei zu weit gegangen. Ihr Gesicht verhärtete sich, und mit ihrem Blick hätte man Axtstiele schneiden können.
    »Wenn ich dafür sorgen könnte, daß nur Ihr und ich davon wissen«, sagte sie kalt, »dann würde ich es tun. Je mehr Leute von einer Sache wissen, desto schneller verbreitet sich die Kunde davon. Das ist sogar bei den Besten so. Der größte Teil der Welt hält das Horn von Valere für eine bloße Legende, und diejenigen, die es besser wissen, glauben, es müsse erst von einem der Jäger gefunden werden. Aber Shayol Ghul weiß, daß es gefunden wurde, und das bedeutet, daß auch zumindest ein paar Schattenfreunde davon wissen. Doch sie wissen nicht, wo es ist, und falls uns das Licht gnädig ist, wissen sie auch nicht, daß Ihr es geblasen habt. Möchtet Ihr wirklich die Schattenfreunde hinter

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