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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Euch her haben? Halbmenschen oder andere Abkömmlinge des Schattens? Sie wollen das Horn haben. Das müßt Ihr wissen. Es wirkt genauso für den Schatten wie für das Licht. Aber wenn es auf ihrer Seite sein soll, müssen sie Euch finden oder Euch töten. Wollt Ihr das riskieren?«
    Mat wünschte sich eine zweite Decke oder vielleicht sogar ein Federbett. Im Raum war es mit einem Mal sehr kalt. »Wollt Ihr damit sagen, daß mich die Schattenfreunde sogar hier jagen könnten? Ich glaubte, in der Weißen Burg gebe es keine Schattenfreunde.« Er dachte daran, was Selene über die Schwarzen Ajah gesagt hatte, und fragte sich, was die Amyrlin wohl antworten werde.
    »Ein guter Grund hierzubleiben, ja?« Sie stand auf und strich ihren Rock glatt. »Ruht Euch aus, mein Sohn. Bald fühlt Ihr euch viel besser. Ruht.« Sie schloß die Tür leise hinter sich.
    Lange Zeit lag Mat nur da und starrte die Decke an. Er bemerkte kaum, daß eine Dienerin mit seinem Auflauf kam und einem weiteren Krug Milch. Sie nahm das geleerte Tablett wieder mit. Sein Bauch knurrte wieder vernehmlich, als es so gut nach warmen Äpfeln und Gewürzen duftete, aber auch das beachtete er nicht. Die Amyrlin glaubte, sie habe ihn wie ein Schaf im Pferch gefangen. Und Selene... Wer zum Licht noch mal ist sie? Was will sie eigentlich? Selene hatte in mancher Hinsicht recht gehabt. Aber die Amyrlin hatte ihm gegenüber zugegeben, daß sie ihn benützen wolle und auch, wie. Auf gewisse Weise. Es gab in dem, was sie gesagt hatte, zu viele Lücken, durch die etwas Tödliches schlüpfen konnte. Die Amyrlin wollte etwas von ihm, und Selene wollte etwas von ihm. Er war das Tau, an dem sie beide zogen. Er hätte lieber Trollocs gegenübergestanden, als zwischen diesen beiden aufgerieben zu werden.
    Es mußte einen Weg aus Tar Valon heraus geben, um beiden zu entkommen. Wenn er einmal auf der anderen Seite des Flusses war, konnte er sich von den Aes Sedai fernhalten und auch von Selene und den Schattenfreunden. Da war er sicher. Es mußte einen Weg geben. Alles, was er zu tun hatte, war eben, die Dinge von allen Seiten zu betrachten.
    Der Auflauf auf dem Tisch wurde kalt.
     

KAPITEL
21
     

    Eine Welt im Traum
    E gwene rieb sich die Hände mit einem Handtuch ab, während sie den trüb beleuchteten Korridor hinuntereilte. Sie hatte sie schon zweimal gewaschen, aber sie fühlten sich immer noch schmierig an. Sie hatte nicht geglaubt, daß es auf der ganzen Welt so viele Töpfe gäbe. Und heute war auch noch Backtag gewesen. Also mußten viele Eimer voll Asche aus den Öfen entfernt werden. Und die Ofen wurden natürlich auch geputzt. Und die Tische mußten mit feinem Sand gescheuert werden, bis sie knochenweiß schimmerten. Und die Böden mußte man auf Knien schrubben. Ihr weißes Kleid war mit Asche und Schmutz verschmiert. Ihr Rücken schmerzte, und sie wollte nur ins Bett, doch dann war Verin in die Küche gekommen, angeblich, damit sie sich etwas zu Essen hochholen konnte, doch sie hatte ihr im Vorbeigehen etwas zugeflüstert, und so mußte sie nun zu ihr kommen.
    Verin hatte ihre Räume gleich über der Bibliothek. Die Gänge dort wurden nur von ein paar anderen Braunen Schwestern benützt. Staub hing in der Luft der Säle dort. Die Frauen, die dort wohnten, waren zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um die Diener oft zum Saubermachen zu bestellen. Die Gänge machten seltsame Kurven und Windungen. Manchmal ging es ganz plötzlich ein Stück nach oben und dann wieder hinunter. Es gab nur wenige Wandbehänge. Ihre bunten Bilder wirkten stumpf. Offensichtlich wurden sie genauso selten gesäubert wie alles andere. Viele der Lampen brannten nicht, so daß in den Sälen eine Art düsterer Dämmerung herrschte. Egwene glaubte schon, ganz allein hier oben zu sein - bis auf ein kurzes weißes Aufblitzen weiter vorn, wo vielleicht eine Novizin oder Dienerin etwas zu erledigen hatte. Ihre Schuhe klapperten auf den kahlen schwarzen und weißen Fußbodenkacheln und warfen Echos. Dieser Ort wirkte nicht gerade beruhigend, wenn man dabei an die Schwarzen Ajah dachte.
    Sie fand, was Verin ihr beschrieben hatte: eine schwarzgetäfelte Tür am oberen Ende einer kleinen Rampe. Daneben hing ein verstaubter Wandteppich, der einen König hoch zu Roß zeigte, der die Kapitulation eines anderen Königs entgegennahm. Verin hatte ihr die Namen der beiden gesagt. Sie waren schon Hunderte von Jahren tot, bevor Artur Falkenflügel geboren wurde. Verin schien über solche Sachen immer

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