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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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fette Mann hatte bei seiner Oma nicht gut aufgepaßt. »Alles, was sie taten, war, uns dabei zu helfen, unsere Kopfschmerzen zu bekämpfen.«
    »Genau«, bekräftigte Nynaeve. »Und sobald wir Elayne wach haben, werden wir uns so bei ihnen bedanken, daß sie es nicht mehr vergessen.« Sie stand auf und kauerte neben der goldhaarigen Frau nieder.
    »Ich glaube, daß mehr als hundert Mann da draußen waren, als sie uns hereinbrachten«, flüsterte Egwene Nynaeves Rücken zu. »Ich bin sicher, du hast nichts dagegen, wenn ich diesmal die Macht wieder als Waffe verwende. Und irgend jemand will uns offensichtlich kaufen. Ich habe vor, diesem Burschen eine Lehre zu erteilen, die ihn dazu bringt, bis zum Ende seiner Tage im Licht zu wandeln!« Nynaeve beugte sich nach wie vor über Elayne, aber keine von beiden rührte sich. »Was ist los?«
    »Sie ist schwer verletzt, Egwene. Ich glaube, sie hat einen Schädelbruch. Sie atmet kaum noch. Egwene, sie wird ebenso sicher sterben wie Dailin.«
    »Kannst du nichts tun?« Egwene versuchte, sich an all die verschiedenen Machtströme zu erinnern, die Nynaeve verwoben hatte, um die Aiel-Frau zu retten, aber mehr als jeden dritten Fluß konnte sie sich nicht ins Gedächtnis zurückrufen. »Du mußt!«
    »Sie haben mir meine Kräuter abgenommen«, jammerte Nynaeve mit zitternder Stimme. »Ich kann nicht! Nicht ohne die Kräuter!« Egwene stellte erschrocken fest, daß Nynaeve beinahe die Tränen kamen. »Seng sie alle, ich kann nicht ohne...!« Plötzlich packte sie Elayne bei den Schultern, als wolle sie die bewußtlose Frau anheben und schütteln. »Seng dich, Mädchen«, keuchte sie, »ich habe dich nicht so weit gebracht, um dich sterben zu sehen! Ich hätte dich in der Küche bei den Töpfen lassen sollen! Ich hätte dich in einen Sack stecken und Mat mitgeben sollen, damit er dich zu deiner Mutter schleppt! Ich lasse dich nicht einfach so sterben! Hörst du mich? Ich erlaube es nicht!« Mit einem Mal umgab das Glühen Saidars Nynaeve, und Elayne riß gleichzeitig Augen und Mund auf.
    Egwene legte Elayne blitzartig eine Hand über den Mund, um jeden Laut zu dämpfen. Als sie Elayne berührte, ergriff eine Seitenströmung des Machtflusses von Nynaeve auch sie wie einen Strohhalm am Rande eines Mahlstroms. Kälte biß in ihre Knochen, und traf dort auf eine Hitzewelle, die sich nach außen hin ausbreitete, als wolle sie ihr Fleisch verkohlen. Die Welt verschwand im überwältigenden Gefühl des Dahingleitens, Fallens, Fliegens, Herumwirbelns.
    Als es schließlich zu Ende war, atmete sie schwer und blickte auf Elayne hinunter, die sie über ihre auf deren Mund gepreßte Hand hinweg ansah. Egwenes Kopfschmerzen waren spurlos verschwunden. Selbst das Kielwasser des von Nynaeve ausgehenden Machtstromes hatte dazu ausgereicht. Das Stimmengemurmel von der anderen Seite der Wand her war nicht lauter als zuvor.
    Falls Elayne irgendein Geräusch gemacht hatte, dann hatten Adden und die anderen nichts davon gehört.
    Nynaeve kniete mit gesenktem Kopf zitternd neben ihr. »Licht«, stöhnte sie. »Das so anzustellen... war, als ob ich... mir die eigene Haut abziehe. O Licht!« Sie sah Elayne an. »Wie geht es dir, Mädchen?« Egwene zog ihre Hand weg.
    »Müde«, murmelte Elayne. »Und hungrig. Wo sind wir? Da waren Männer mit Schleudern... «
    Schnell erzählte ihr Egwene, was geschehen war. Lange, bevor sie fertig war, verfinsterte sich Elaynes Miene.
    »Und nun«, fügte Nynaeve mit Stahl in der Stimme hinzu, »werden wir diesen Halunken zeigen, was man sich einhandelt, wenn man sich in unser Leben einmischt.« Wieder glühte Saidar um sie herum.
    Elayne stand unsicher auf, aber auch sie war von dem Glühen umgeben. Egwene griff beinahe jubelnd nach der Wahren Quelle.
    Als sie wieder durch die Ritzen spähten, um erst mal genau zu beobachten, mit wem sie es zu tun hatten, standen drei Myrddraal im Raum.
    Ihre stumpfschwarze Kleidung hing unnatürlich bewegungslos an ihnen. So standen sie vor dem Tisch, und jedermann außer Adden hatte sich so weit wie möglich vor ihnen zurückgezogen. Sie standen mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt und mit gesenktem Blick da. Auf der anderen Seite des Tisches stellte sich Adden diesem augenlosen Blick, aber der Schweiß zog Furchen durch den Schmutz auf seinem Gesicht.
    Der eine Blasse hob einen Ring vom Tisch auf. Egwene sah nun, daß es ein viel schwererer Goldring war als die mit der Großen Schlange. Mit gegen die Ritze in der Wand gepreßtem

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