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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wohl zu verängstigt, um sich vom Fleck zu rühren.
    Mat drehte sich um und hielt die Hand über seine Augen, damit er im Gegenlicht den Fluß sehen konnte, den sie nun verließen. Es herrschte hier mehr Leben auf dem Fluß als im Süden Tar Valons. Mindestens ein Dutzend Schiffe konnte er allein jetzt erkennen, von einer langen Jacht mit scharfem Bug und zwei dreieckigen Segeln, die flußaufwärts gegen die Strömung gute Fahrt machte, bis zu einem breiten Schiff mit quadratischen Segeln und stumpfem Bug, das schwerfällig von Norden heranschwankte.
    Allerdings hatte fast die Hälfte aller Schiffe nichts mit dem Flußhandel zu tun. Zwei Leichter mit leerem Deck schoben sich langsam über den Fluß zu einem kleineren Ort am anderen Ufer, während drei weitere auf Aringill zuhielten, die Decks mit Menschen vollgepackt wie Fässer mit Fisch. Die Flagge, die über dieser anderen Stadt flatterte, lag im Schatten, obwohl die Sonne noch ungefähr um ihren eigenen Durchmesser über dem Horizont hing. Dieses Ufer gehörte zu Cairhien, aber er mußte die Flagge nicht erst sehen, um zu wissen, daß sich darauf der Weiße Löwe von Andor befand. In den wenigen andoranischen Dörfern, bei denen die Graue Möwe vorübergehend angelegt hatte, hatte es deswegen viel Gerede gegeben.
    Er schüttelte den Kopf. Politik interessierte ihn nicht. Solange sie mir nicht wieder erzählen wollen, ich sei ein Bürger Andors, bloß weil irgendeine Landkarte darauf besteht. Seng mich, vielleicht wollen sie mich sogar dazu zwingen, in ihrer verfluchten Armee mitzumarschieren und zu kämpfen, falls sich diese Sache in Cairhien ausweitet. Befehlen gehorchen müssen! Licht! Schaudernd wandte er sich wieder Aringill zu. Barfüßige Besatzungsmitglieder der Grauen Möwe hielten schon die Leinen bereit, die sie anderen auf den Stegen zuwerfen würden.
    Kapitän Mallia beobachtete ihn vom Steuerruder aus. Der Bursche hatte keineswegs aufgegeben, sie zu umwerben, weil er erfahren wollte, welche wichtige Mission sie zu erfüllen hätten. Mat hatte ihm schließlich den versiegelten Brief gezeigt und ihm gesagt, daß er ihn von der Tochter-Erbin erhalten habe und der Königin überbringen müsse. Eine persönliche Botschaft der Tochter an die Mutter, nicht mehr. Mallia schien aber nur die Worte ›Königin Morgase‹ gehört zu haben.
    Mat grinste in sich hinein. In einer Innentasche seines Mantels steckten zwei Geldbeutel, die um einiges fetter waren als zu der Zeit, da sie an Bord gegangen waren, und er hatte noch genug einzelne Münzen in anderen Taschen, um zwei weitere zu füllen. Er hatte nicht ganz soviel Glück gehabt wie in jener ersten, seltsamen Nacht, als die Würfel und alles andere völlig verrückt gespielt hatten, aber immer noch genug. Nach der dritten Nacht hatte Mallia es aufgegeben, sich entgegenkommend zu zeigen, indem er mit ihm spielte, aber da war seine Geldtruhe bereits etwas leichter geworden. Nach Aringill würde sie noch einmal leichter werden. Mallia mußte seinen Lebensmittelvorrat ergänzen, falls er das hier bei diesen Preisen konnte. Mat dachte dabei an die vielen Menschen, die sich am Hafen drängten.
    Das Grinsen verging ihm, als er wieder an den Brief dachte. Ein klein wenig Arbeit mit einer heißen Messerklinge, und das Siegel mit der goldenen Lilie war angehoben. Er hatte aber nichts gefunden. Elayne schrieb nur, daß sie fleißig und gern lerne und Fortschritte mache. Sie sei eine folgsame Tochter. Die Amyrlin habe sie für ihr Weglaufen bestraft und ihr gesagt, sie dürfe es nie mehr erwähnen, also müsse ihre Mutter verstehen, warum sie darüber nicht berichten könne. Sie sagte, sie sei zur Aufgenommenen erhoben worden und das sei nach so kurzer Zeit doch wunderbar, und nun vertraue man ihr wichtigere Aufgaben an. Sie würde für kurze Zeit Tar Valon im Auftrag der Amyrlin selbst verlassen müssen. Ihre Mutter solle sich keine Sorgen machen.
    Es war ja alles schön und gut, wenn sie Morgase schrieb, sie solle sich keine Sorgen machen. Er war es, der deswegen im Suppenkessel landete. Dieser dumme Brief war bestimmt der Grund gewesen, warum diese Männer hinter ihm her waren, aber selbst Thom hatte nichts daran entdecken können. Er murmelte nur etwas über ›Chiffre‹ und ›Code‹ und das ›Spiel der Häuser‹.
    Mat trug den Brief nun sicher ins Futter seines Mantels eingenäht. Das Siegel war wieder an Ort und Stelle, und er hätte wetten können, daß niemand etwas festzustellen vermochte. Wenn jemand

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