Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Straßen im Umkreis verhaften, gleich, welche Beschreibung ihnen der Wirt gibt.«
    »Es ist das Glück«, murmelte Mat. »Ich habe es herausgefunden. Die Würfel. Mein Glück ist dann am größten, wenn die Dinge... dem Zufall überlassen sind. Wie beim Würfeln. Nicht so gut beim Kartenspiel. Beim Brettspiel wirkt es nicht. Zuviel von einem Muster. Es muß Zufall sein. Selbst, Comar zu finden. Ich habe nicht mehr jede Schenke abgesucht. Ich bin nur zufällig in diese hineingegangen. Thom, wenn ich Egwene und die anderen rechtzeitig finden will, darf ich nicht mehr systematisch suchen.«
    »Wovon sprichst du eigentlich? Der Mann ist tot. Falls er sie bereits getötet hat... Na ja, dann hast du sie gerächt. Wenn nicht, hast du sie gerettet. Wirst du jetzt endlich, verdammt noch mal, schneller laufen? Es wird nicht lange dauern, bis die Verteidiger kommen, und sie sind nicht so rücksichtsvoll wie die Königliche Garde.«
    Mat riß sich los und ging, etwas unsicher auf den Beinen, weiter. Den Bauernspieß schleifte er hinter sich her. »Ihm ist entschlüpft, daß er sie noch nicht gefunden hatte. Aber er sagte, er sei nicht der einzige. Thom, ich glaube ihm. Ich habe ihm in die Augen gesehen, und er sagte die Wahrheit. Ich muß sie trotzdem finden, Thom. Und nun weiß ich nicht einmal, wer hinter ihnen her ist. Ich muß sie finden.«
    Thom unterdrückte mit der Hand ein eindrucksvolles Gähnen und zog Mat die Kapuze zum Schutz vor dem Regen über den Kopf. »Nicht mehr heute nacht, Junge. Ich brauche Schlaf und du auch.«
    Naß. Mein Haar trieft. Mein Gesicht auch. Sein Kopf schien zu schwimmen. Ihm wurde langsam klar, daß es der Mangel an Schlaf war. Und daran, daß er darüber nachdenken mußte, um es überhaupt zu bemerken, erkannte er, wie müde er tatsächlich war. »In Ordnung, Thom. Aber bei Tagesanbruch suche ich sofort weiter.« Thom nickte und hustete, und sie gingen durch den Regen zum ›Weißen Halbmond‹ zurück.
    Es war nicht lang bis zur Morgendämmerung, aber Mat hievte sich mühsam aus dem Bett und machte sich mit Thom daran, jede Schenke innerhalb der Mauern Tears abzusuchen. Er ging dorthin, wo es ihm gerade in den Sinn kam, hielt dabei überhaupt nicht nach Schenken Ausschau und warf eine Münze hoch, um zu entscheiden, ob er eine Schenke betreten solle oder nicht. Drei Tage und Nächte lang hielt er durch, und es regnete drei Tage und Nächte lang ohne Unterlaß. Manchmal donnerte es auch, manchmal blieb es ruhig, aber es goß immerzu in Strömen.
    Thoms Husten wurde schlimmer. Er mußte mit dem Flötespielen und Geschichtenerzählen aufhören, und die Harfe schleppte er bei solchem Wetter gar nicht erst ins Freie. Aber er bestand darauf mitzukommen, und die Menschen unterhielten sich immer noch gern mit einem Gaukler. Mats Glück beim Würfeln schien sich noch verstärkt zu haben, seit er ziellos herumzulaufen begonnen hatte, aber er hielt sich nicht lange genug in irgendeiner Schenke oder Taverne auf, um mehr als ein paar Münzen zu gewinnen. Keiner von beiden erfuhr etwas Brauchbares. Gerüchte über einen Krieg mit Illian. Gerüchte über eine Invasion in Mayene. Gerüchte über einen Angriff aus Andor, über eine Handelsblockade des Meervolks, über das Heer Artur Falkenflügels und seine Rückkehr aus dem Reich der Toten. Gerüchte über die bevorstehende Ankunft des Drachen. Die Männer, mit denen Mat spielte, reagierten auf ein Gerücht genauso bedrückt wie auf das andere. Sie schienen ihm immer nach dem schlimmsten dieser Gerüchte zu suchen, aber allen so halbwegs Glauben zu schenken. Doch er fand keine noch so kleine Spur von Egwene und den anderen. Kein einziger Wirt hatte Frauen gesehen, die seiner Beschreibung entsprachen.
    Alpträume schlichen sich in seinen Schlaf ein. Zweifellos rührte das von seinen bedrückenden Sorgen her. Egwene und Nynaeve und Elayne, dazu ein Bursche mit kurzgeschnittenem weißen Haar, der einen Mantel mit gestreiften Puffärmeln wie Comar trug, der lachte und ein Netz um sie herum webte. Nur, manchmal webte er dieses Netz um Moiraine und manchmal hielt er statt dessen ein Kristallschwert in der Hand, ein Schwert, das wie die Sonne strahlte, sobald er es berührte. Manchmal war es auch Rand, der dieses Schwert hielt. Aus irgendeinem Grund träumte er häufig von Rand.
    Mat war sicher, es rühre alles davon her, daß er nicht genug Schlaf bekam und nicht genug zu essen, außer, er dachte gerade einmal daran. Doch er gab nicht auf. Er habe einen hohen

Weitere Kostenlose Bücher