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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Mädchen haben sich gewehrt wie ein Löwenfisch im Netz. Ob sie nun Aes Sedai werden wollen oder nicht, diejenigen, von denen sie geholt wurden, haben sie wie die Haie bearbeitet. Freundinnen schlagen einen nicht zusammen.«
    Er fühlte, wie sich sein Gesicht unwillkürlich verzerrte. Aes Sedai haben ihnen wehgetan? Was beim Licht...? Der verfluchte Stein. Dagegen war der Palast in Caemlyn der reinste Hühnerhof. Seng mich! Ich stand dort draußen im Regen und habe dieses Haus betrachtet! Seng mich lichtblinden Narren!
    »Wenn Ihr euch die Hand brecht«, sagte Mutter Guenna, »werde ich sie einrichten und heilen, aber wenn Ihr meine Wand beschädigt, häute ich Euch wie ein Rotauge!«
    Er zwinkerte, sah dann seine Faust an und erblickte abgeschürfte Knöchel. Er erinnerte sich nicht einmal daran, gegen die Wand geschlagen zu haben.
    Die kräftig gebaute Frau nahm seine Hand resolut in die ihre, aber die prüfenden Finger waren überraschend sanft. »Nichts gebrochen«, knurrte sie nach einer Weile. Ihr Blick, mit dem sie sein Gesicht musterte, war genauso sanft. »Mir scheint, sie bedeuten Euch etwas. Oder wenigstens eine von ihnen, schätze ich. Es tut mir leid, Mat Cauthon.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte er zu ihr. »Wenigstens weiß ich jetzt, wo sie sind. Alles, was ich tun muß, ist, sie da rauszuholen.« Er fischte seine beiden letzten andoranischen Goldkronen aus der Tasche und drückte sie ihr in die Hand. »Für Thoms Medikamente und dafür, daß Ihr mir das von den Mädchen berichtet habt.« Aus einem spontanen Einfall heraus gab er ihr einen leichten Kuß auf die Wange und grinste sie an. »Und das ist von mir selbst.«
    Überrascht berührte sie ihre Wange. Sie schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie nun die Münzen oder ihn ansehen solle. »Sie herausholen, sagt Ihr. Einfach so. Aus dem Stein.« Plötzlich stieß sie ihm einen Finger, so hart wie ein Ast, in die Rippen. »Ihr erinnert mich an meinen Mann, Mat Cauthon. Er war ein sturer Narr, der direkt einem Sturm in die Fänge segeln und dabei noch lachen konnte. Fast bin ich geneigt zu glauben, daß Ihr es schafft.« Plötzlich entdeckte sie seine schlammverspritzten Stiefel, die ihr vorher wohl noch nicht aufgefallen waren. »Ich habe sechs Monate gebraucht, um ihm beizubringen, daß er mir keinen Schlamm ins Haus schleppt. Wenn Ihr diese Mädchen herausholt, wird diejenige, auf die Ihr ein Auge geworfen habt, einige Schwierigkeiten haben, Euch so zu erziehen, daß man Euch in ein sauberes Haus überhaupt einlassen kann.«
    »Ihr seid die einzige Frau, die das fertigbringen könnte«, sagte er mit einem Grinsen, das unter ihrem finsteren Blick immer breiter wurde. Sie herausholen. Das ist alles, was ich tun muß. Sie einfach aus dem Stein von dem verfluchten Tear herausholen. Thom hustete wieder. So geht er nicht in den Stein hinein. Nur, wie halte ich ihn davon ab? »Mutter Guenna, kann ich meinen Freund hierlassen? Ich glaube, er ist zu krank, um zur Schenke zurückzulaufen.«
    »Was?« rief Thom empört. Er versuchte, sich von seinem Stuhl zu erheben, wobei er so stark husten mußte, daß er kaum sprechen konnte. »Ich bin... keineswegs... so krank, Junge! Glaubst du... daß... in den Stein reinlaufen... so leicht wie in die... in die Küche deiner Mutter? Glaubst du... du würdest es... auch nur bis... zum Tor schaffen ohne mich?« Er hielt sich an der Stuhllehne fest, aber all das Keuchen und Husten hinderte ihn daran, sich mehr als nur zur Hälfte zu erheben.
    Mutter Guenna legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte ihn so leicht wie ein Kind wieder auf den Stuhl hinunter. Der Gaukler blickte sie überrascht an. »Ich pflege ihn gesund, Mat Cauthon«, sagte sie.
    »Nein!« rief Thom. »Das kannst du mir... nicht antun! Du kannst... mich nicht bei... dieser alten... « Nur ihre Hand an seiner Schulter verhinderte, daß er vornüberfiel.
    Mat grinste den weißhaarigen Mann an. »Es war mir ein Vergnügen, dich kennengelernt zu haben, Thom.«
    Als er auf die Straße hinauseilte, fragte er sich selbst, warum er das eigentlich gesagt hatte. Er wird schließlich nicht, verdammt noch mal, sterben. Diese Frau hält ihn am Leben, und wenn sie ihn am Schnurrbart wieder aus dem Grab herausziehen muß. Ja, aber wer hält mich am Leben?
    Vor ihm ragte der Stein von Tear über der Stadt auf, unbezwingbar, eine Festung, die man hundertmal belagert hatte, ein Stein, an dem sich hundert Heere die Zähne ausgebissen hatten. Und irgendwie

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