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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zusammen, als hätte ihn ein Myrddraal berührt. Ein Wolf stand dort zwischen den Säulen, ein Bergwolf, beinahe hüfthoch, zerzaust, weiß und grau. Er blickte ihn eindringlich mit Augen an, die so gelb waren wie seine.
    Die Entstellten kommen. »Nein!« keuchte Perrin. »Nein! Ich lasse dich nicht ein! Ich-will-nicht!«
    Er schlug um sich und erwachte, setzte sich in der engen Hütte auf und zitterte vor Kälte und Wut. »Das lasse ich nicht zu«, flüsterte er heiser.
    Die Entstellten kommen. Der Gedanke war klar und deutlich, doch es war nicht sein eigener.
    Die Entstellten kommen, Bruder.
     

KAPITEL
5
     

    Wandelnde Alpträume
    P errin sprang aus seinem Bett, schnappte sich die Axt und rannte barfuß und in Unterwäsche hinaus. Die Kälte ignorierte er. Der Mond tauchte die Wolken in geisterhaftes Weiß. Mehr als genug Licht für seine Augen, mehr als genug auch, um von allen Seiten her dunkle Gestalten zwischen den Bäumen hindurchschlüpfen zu sehen, Gestalten, die fast genauso groß waren wie Loial, deren Gesichter aber durch Schnauzen und Schnäbel entstellt waren - halbmenschliche Köpfe mit Hörnern und gefiederten Kämmen; kräftige Figuren, die sowohl auf menschlichen Füßen wie auch auf Hufen oder Tatzen einherliefen.
    Er öffnete den Mund, um eine Warnung in die Nacht hinauszuschreien, da schlug auch schon die Tür zu Moiraines Hütte auf, und Lan rannte mit dem Schwert in der Hand heraus. Er rief: »Trollocs! Erwacht, um eures Lebens willen! Trollocs!« Schreie antworteten ihm, als die Männer aus ihren Hütten taumelten, meist nur in Unterwäsche gekleidet, aber mit den Schwertern in der Hand. Mit tierischem Gebrüll sprangen die Trollocs vor und wurden mit Stahl und Schreien wie »Schienar!« und »Der Wiedergeborene Drache!« empfangen.
    Lan war vollständig angekleidet. Perrin hätte wetten können, daß der Behüter nicht geschlafen hatte. Er warf sich zwischen die Trollocs, als sei seine Wollkleidung eine Rüstung. Er schien von einem zum anderen zu tanzen. Mann und Schwert flossen einher wie Wasser oder Wind, und wo der Behüter tanzte, da schrien und starben die Trollocs.
    Auch Moiraine befand sich draußen in der Nacht und tanzte ihren eigenen Tanz zwischen den Trollocs. Ihre einzige Waffe schien eine Rute zu sein, aber wo sie damit einen Trolloc traf, wuchs aus seinem Fleisch eine Flammenspur empor. Mit ihrer freien Hand pflückte sie Feuerkugeln aus der Luft und warf sie. Die Trollocs heulten auf, während sie von den Flammen verschlungen wurden, und wälzten sich auf dem Boden.
    Ein ganzer Baum flammte plötzlich von den Wurzeln bis zur Krone auf und dann ein zweiter und noch weitere. Die Trollocs kreischten ob des brennend hellen Lichtscheins, doch sie hörten nicht auf, ihre Dornenäxte und Sichelschwerter zu schwingen.
    Mit einem Mal sah Perrin, wie Leya zögernd aus Moiraines Hütte trat. Sie befand sich auf der anderen Seite der Mulde von ihm, aber er konnte an nichts anderes mehr denken. Die Tuatha'an-Frau drückte sich an die Holzwand und hielt sich mit einer Hand die Kehle. Das Licht der brennenden Bäume zeigte ihm all den Schmerz und das Entsetzen und die Abscheu auf ihrem Gesicht, während sie dem Gemetzel zusah.
    »Versteckt Euch!« schrie Perrin ihr zu. »Geht hinein und verbergt Euch!« Das Toben des Kampfes, die Schmerzens- und Todesschreie verschluckten seine Worte. Er rannte in ihre Richtung. »Versteckt Euch, Leya! Um des Lichts willen, versteckt Euch!«
    Ein Trolloc ragte über ihm auf. Wo sich Mund und Nase befinden sollten, trug er einen grausam gekrümmten Schnabel. Schwarze Metallschuppen und Dornen schützten seinen Körper von den Schultern bis an die Knie. Er bewegte sich auf Adlerkrallen und schwang eines dieser eigenartig gekrümmten Schwerter. Er roch nach Schweiß und Schmutz und Blut.
    Perrin duckte sich unter dem Schlag weg und schrie, als er seinerseits mit der Axt zuschlug. Er wußte, eigentlich sollte er Angst empfinden, doch die Bedrängnis unterdrückte alle Furcht. Nur eines spielte noch eine Rolle: Er mußte Leya erreichen und in Sicherheit bringen, und der Trolloc war ihm im Weg.
    Der Trolloc fiel brüllend und zuckend zu Boden. Perrin wußte nicht einmal, wo er ihn getroffen hatte und ob er starb oder lediglich verletzt war. Er sprang über ihn hinweg und rannte gebückt den Hang hinauf.
    Brennende Bäume warfen fahle Schatten auf die kleine Talmulde. Ein flackernder Schatten neben Moiraines Hütte entpuppte sich plötzlich als Trolloc. Er war

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