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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wilder. Und ich werde immer in Euren Träumen sein.«
    Stille.
    Er senkte die Arme. Er war wieder in seinen eigenen Mantel und seine Hosen gekleidet, fest und von gutem Stoff, wenn auch einfach. Passende Kleidung für einen Schmied oder jeden Landmann. Doch er bemerkte sie kaum.
    Er stand auf einer Steinbrücke mit niedrigem Geländer, die sich von einer oben abgeflachten Säule zu einer anderen schwang. Die Säulen erhoben sich aus einem Abgrund, dessen Boden er nicht erkennen konnte. Der Lichtschein wäre für andere Augen sowieso schon zu trüb gewesen, und selbst er konnte nicht erkennen, woher er kam. Er war einfach da. Wohin er auch blickte, nach links oder rechts, nach oben oder unten, überall sah er weitere Brücken, weitere Säulen und Rampen ganz ohne Geländer. Es schien kein Ende zu geben und kein feststellbares Muster. Noch schlimmer: Einige der Rampen schwangen sich hoch zu den Spitzen von Säulen, die sich genau über denen befinden mußten, von denen die Rampen ausgingen. Tropfendes Wasser warf Echos in diesen riesigen Raum. Der Laut schien von überall her gleichzeitig zu kommen. Er zitterte vor Kälte.
    Plötzlich nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr, und automatisch duckte er sich hinter das Steingeländer. Es lag eine Gefahr darin, gesehen zu werden. Er wußte nicht, warum, nur, daß es stimmte. Er wußte es eben.
    Vorsichtig spähte er über das Geländer und suchte nach dem Ursprung der Bewegung. Auf einer fernen Rampe blitzte es weiß auf. Eine Frau, da war er sicher, aber er konnte sie nicht recht erkennen. Eine Frau in einem weißen Kleid, die irgendwohin eilte.
    Plötzlich erschien auf einer Brücke gleich unter ihm und damit viel näher, als sich die Frau befunden hatte, ein Mann, groß und dunkel und schlank. Das Silber in seinem schwarzen Haar ließ ihn würdevoll wirken. Sein dunkelgrüner Mantel war überall mit goldenen Blättern bestickt. Goldzierat bedeckte seinen Gürtel und die Börse, und auf der Scheide seines Dolches schimmerten Edelsteine. Seine Stiefelschäfte hatten oben einen goldenen Rand. Wo war er hergekommen?
    Ein weiterer Mann betrat von der anderen Seite her die Brücke, genauso überraschend wie der erste. Schwarze Streifen zogen sich durch die bauschigen Ärmel seines roten Mantels, und an Kragen und Manschetten hingen dichte, blasse Spitzen herunter. Seine Stiefel waren so mit Silber verziert, daß man kaum noch Leder sah. Er war kleiner als der Mann, dem er entgegenging, breitschultriger, und sein kurzgeschnittenes Haar war so weiß wie die Spitzen, die er trug. Das Alter machte ihn aber keineswegs gebrechlich. Er schritt mit dem gleichen Ausdruck arroganter Kraft dahin wie der andere Mann. Die beiden näherten sich einander sehr vorsichtig. Wie zwei Pferdehändler, die wissen, daß einer dem anderen eine lahme Stute andrehen will, dachte Perrin.
    Die Männer begannen, miteinander zu sprechen. Perrin spitzte die Ohren, aber über all das Klatschen der Wassertropfen hinweg konnte er nur ein Gemurmel hören. Düstere und gar zornige Blicke und abrupte Bewegungen, als wollten sie zuschlagen. Sie trauten einander nicht. Er glaubte sogar, daß sie einander haßten.
    Er blickte hoch und suchte nach der Frau, doch sie war verschwunden. Als er wieder hinuntersah, hatte sich ein weiterer Mann zu den beiden anderen gesellt. Und irgendwie, irgendwoher, kannte ihn Perrin. Es war wie eine Erinnerung an etwas lange Vergangenes. Ein gutaussehender Mann von mittleren Jahren, in beinahe schwarzen Samt mit weißen Spitzen gekleidet. Eine Schenke, dachte Perrin. Und noch etwas davor. Etwas... Vor langer, langer Zeit schien das alles gewesen zu sein. Aber die Erinnerung stellte sich nicht ein.
    Die beiden ersten Männer standen nun Seite an Seite, als habe die Gegenwart des Neuankömmlings sie zu unfreiwillig Verbündeten gemacht. Er schrie sie an und drohte mit der Faust, während sie nervös von einem Fuß auf den anderen traten und seinen Blick mieden. Wenn die beiden sich auch haßten, so fürchteten sie ihn noch mehr.
    Seine Augen, dachte Perrin. Was ist so seltsam an seinen Augen?
    Der große, dunkelhaarige Mann begann zu widersprechen; zuerst zögernd und dann immer heftiger. Der Weißhaarige schloß sich ihm an, und plötzlich zerbrach ihr zeitweiliges Bündnis. Alle drei schrien sich gleichzeitig an - jeder die beiden anderen. Mit einem Mal breitete der Mann in dunklem Samt die Arme aus, als wolle er den Streit abbrechen. Und ein sich ausdehnender Feuerball hüllte

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