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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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roch es nach Bier und Wein, Käse und Erschöpfung. Der Duft von brutzelndem Lammbraten drang von irgendwoher weiter hinten herein. Die wenigen Männer im Schankraum hingen über ihren Krügen, als würden sie sich am liebsten auf die Bänke legen und schlafen. Eine mollige Dienerin schenkte gerade einen Krug Bier an einem der Fässer ganz hinten im Raum ein. Der Wirt selbst, in einer langen, weißen Schürze, saß auf einem hohen Hocker in einer Ecke und lehnte sich an die Wand. Als die Neuankömmlinge eintraten, hob er den Kopf. Seine Augen waren verschwollen. Beim Anblick von Loial fiel ihm die Kinnlade herunter.
    »Gäste, Meister Harod«, verkündete Simion. »Sie möchten Zimmer. Meister Harod? Er ist ein Ogier, Meister Harod.« Die Dienerin drehte sich um und sah Loial. Sie ließ den Krug zu Boden fallen, wo er klirrend zerbrach. Keiner der trägen Männer an den Tischen blickte auf. Einer hatte mittlerweile den Kopf auf den Tisch gelegt und schnarchte.
    Loials Ohren zuckten gewaltig.
    Meister Harod stand langsam auf, den Blick auf Loial gerichtet, und glättete seine Schürze. »Wenigstens ist er kein Weißmantel«, sagte er schließlich, und dann fuhr er zusammen, als habe er sich gerade dabei ertappt, seine Gedanken laut ausgesprochen zu haben. »Also dann, willkommen, gute Frau, gute Herren. Vergebt mir meine schlechten Manieren. Ich kann mich nur auf meine Müdigkeit berufen, gute Frau.« Er warf Loial einen weiteren kurzen Blick zu und formte mit den Lippen das Wort ›Ogier‹. Er wirkte ungläubig.
    Loial öffnete den Mund, doch Moiraine kam ihm zuvor: »Wie Euer Mann schon sagte, guter Wirt, brauche ich Zimmer für meine Gesellschaft diese Nacht und eine Mahlzeit.«
    »Oh! Natürlich, gute Frau. Natürlich. Simion, bringe diese guten Leute auf meine besten Zimmer, damit sie ihr Gepäck abstellen können. Ich werde ein gutes Mahl für Euch richten, bis Ihr zurückkehrt, gute Frau. Ein feines Mahl.«
    »Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, gute Frau«, sagte Simion. »Gute Herren.« Er verbeugte sich in Richtung der Treppe auf einer Seite des Schankraums. Hinter ihnen rief einer der Männer an den Tischen plötzlich: »Was im Namen des Lichts ist das?« Meister Harod begann, die Anwesenheit des Ogiers zu erklären. Es klang, als ob das für ihn völlig selbstverständlich sei. Das meiste von dem, was Perrin noch verstand, bis sie draußen waren, war unrichtig. Loials Ohren zuckten ohne Unterlaß.
    Im zweiten Stock streifte der Kopf des Ogiers wirklich fast die Decke. In dem engen Flur war es dunkel. Die einzige Beleuchtung kam vom letzten Abendsonnenschein durch ein Fenster neben der Tür am Ende des Ganges. »In den Zimmern haben wir Kerzen, gute Frau«, sagte Simion. »Ich hätte eine Lampe mitnehmen sollen, aber mir dreht sich immer noch alles im Kopf von den vielen Hochzeiten. Ich schicke jemanden herauf zum Feuermachen, wenn Ihr wünscht. Und dann braucht Ihr natürlich Waschwasser.« Er öffnete eine Tür. »Unser bestes Zimmer, gute Frau. Wir haben nicht viele - es kommen ja nur selten Fremde her -, aber dies ist das beste.«
    »Ich nehme das daneben«, sagte Lan. Er trug Moiraines Satteltaschen und Deckenrolle neben den eigenen auf der Schulter, und dazu noch das Bündel mit dem Drachenbanner.
    »Oh, guter Herr, das ist aber kein schönes Zimmer. Ein enges Bett. Eng. Für einen Diener gedacht, schätze ich, als ob wir irgendwann jemanden mit Diener hier hätten! Entschuldigung, gute Frau.«
    »Ich nehme es trotzdem«, sagte Lan energisch.
    »Simion«, sagte Moiraine, »kann Meister Harod die Kinder des Lichts nicht leiden?«
    »Allerdings, gute Frau. Früher war das nicht so, aber jetzt schon. Es ist nicht vorteilhaft, wenn man die Kinder des Lichts haßt, besonders so nahe an der Grenze, wie wir uns hier befinden. Sie kommen die ganze Zeit über durch Jarra, als gäbe es überhaupt keine Grenze. Aber gestern gab es Probleme. Eine ganze Menge Probleme. Und das, obwohl die Hochzeiten stattfanden und so.«
    »Was ist geschehen, Simion?«
    Der Mann blickte sie forschend an, bevor er antwortete. Perrin glaubte nicht, daß die anderen diesen Blick bemerkt hatten, weil es im Flur zu düster war. »Es waren so ungefähr zwanzig von ihnen. Sie waren vorgestern angekommen. Da war alles in Ordnung. Aber gestern... Also, drei von ihnen kamen und sagten, sie seien keine Kinder des Lichts mehr. Sie warfen ihre Umhänge fort und ritten weg.«
    Lan knurrte: »Weißmäntel legen einen Eid fürs ganze Leben ab.

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