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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Was hat ihr Kommandant getan?«
    »Also, er hätte bestimmt etwas unternommen, da könnt Ihr sicher sein, guter Herr, aber dann kam ein anderer von ihnen und sagte, er werde jetzt wegreiten und das Horn von Valere suchen. Noch ein anderer meinte, sie sollten den Drachen jagen. Derjenige sagte auch, er werde zur Ebene von Almoth reiten. Dann haben ein paar von ihnen angefangen, Frauen auf der Straße zu belästigen. Die Frauen kreischten, und die Kinder schrien die an, die ihre Mütter belästigten. Ich habe noch nie solch ein Durcheinander erlebt.«
    »Hat keiner von euch versucht, sie zurückzuhalten?« fragte Perrin.
    »Guter Herr, Ihr tragt diese Axt, als könntet Ihr damit umgehen, aber es ist nicht so leicht, sich Männern mit Schwertern und Rüstungen entgegenzustellen, wenn alles, womit man selbst umgehen kann, der Besen oder die Harke sind. Der Rest der Weißmäntel, die nicht weggeritten waren, hat dem Ganzen ein Ende bereitet. Beinahe hätten sie die Schwerter gezogen. Und das war nicht das Schlimmste. Zwei weitere haben einfach durchgedreht, als wären die anderen nicht schon verrückt genug gewesen. Die zwei haben angefangen, über Jarra herzuziehen, daß es hier vor Schattenfreunden wimmle. Sie versuchten, das Dorf niederzubrennen - sie haben gesagt, daß sie das wollten - und mit dem ›Sprung‹ anzufangen. Ihr könnt die Brandspuren an der Rückseite sehen, wo sie angefangen haben. Haben sich gegen die anderen Weißmäntel gewehrt, die sie aufhalten wollten. Die übrigen Weißmäntel haben uns beim Löschen geholfen, die zwei gefesselt und sind dann weggeritten, zurück nach Amadicia. Ein Glück, würde ich sagen, und wenn sie niemals zurückkommen, ist das immer noch zu früh!«
    »Schlimmes Benehmen«, sagte Lan, »selbst für Weißmäntel.«
    Simion nickte heftig. »Wie Ihr sagt, guter Herr. Sie haben sich noch nie so benommen. Angeben, ja, schon. Einen anschauen, als ob man ein Stück Dreck sei, und ihre Nasen in alles hineinstecken, was sie nichts angeht. Aber sie haben noch nie zuvor solche Unannehmlichkeiten verursacht. Jedenfalls nicht auf diese Art.«
    »Jetzt sind sie aber weg«, meinte Moiraine, »und damit auch die Probleme. Ich bin sicher, wir werden eine ruhige Nacht haben.«
    Perrin hielt den Mund, aber innerlich war er alles andere als ruhig. All diese Hochzeiten und die Weißmäntel sind ja schön und gut, aber ich will lieber wissen, ob Rand hier haltmachte und in welcher Richtung er weiterritt.
    Dieser Geruch kann nicht von ihm stammen. Er ließ sich von Simion den Flur hinunter zu einem anderen Zimmer führen, das zwei Betten und einen Waschtisch, ein paar Hocker und sonst praktisch nichts enthielt. Loial bückte sich und steckte den Kopf durch die Tür. Durch die engen Fenster drang nur wenig Licht. Die Betten waren groß genug, aber die Matratzen sahen klumpig aus. Decken und Überbett lagen zusammengefaltet am Fuß. Simion fummelte auf dem Sims über dem Kamin herum, bis er eine Kerze fand und die Zunderbüchse, um sie zu entzünden.
    »Ich werde dafür sorgen, daß man für Euch ein paar Betten zusammenrückt, guter... äh... Ogier. Ja, nur einen Moment noch.« Er schien sich aber nicht weiter zu beeilen und rückte die Kerze hin und her, als wolle er genau den perfekten Standort dafür finden. Perrin hielt ihn für äußerst nervös.
    Na ja, ich wäre auch verdammt nervös, wenn sich in Emondsfeld Weißmantel so benommen hätten. »Simion, ist hier in den letzten ein oder zwei Tagen ein anderer Fremder durchgekommen? Ein junger Mann, groß, mit grauen Augen und rötlichem Haar? Er hat vielleicht Flöte gespielt, um sich ein Nachtlager und ein Essen zu verdienen.«
    »Ich erinnere mich an ihn, guter Herr«, sagte Simion. Er rückte immer noch an der Kerze herum. »Kam früh am gestrigen Morgen an. Sah hungrig aus, ziemlich sogar. Er hat gestern bei den Hochzeiten Flöte gespielt. Gut aussehender junger Bursche. Zuerst haben ein paar der Frauen ein Auge auf ihn geworfen, aber... « Er schwieg und sah Perrin von der Seite her an. »Ist er ein Freund von Euch, guter Herr?«
    »Ich kenne ihn«, antwortete Perrin. »Warum?«
    Simion zögerte. »Kein besonderer Grund, guter Herr. Er war ein eigenartiger Bursche, das ist alles. Manchmal führte er Selbstgespräche, und manchmal lachte er sogar, obwohl überhaupt niemand etwas gesagt hatte. Hat letzte Nacht in diesem Zimmer geschlafen - oder jedenfalls einen Teil der Nacht über. Hat uns mitten in der Nacht mit seinem Schreien

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