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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geöffnet, so daß sein schneeweißes Hemd sichtbar war. Seine Augen waren genauso blau wie die Elaynes und sein Haar genauso rotblond. Auch sein grinsendes Gesicht wies ihn ganz klar als Elaynes Bruder aus. Der andere, etwa gleich alt wie Nynaeve und mit einem grauen, ordentlich zugeknöpften Mantel angetan, war gertenschlank und hatte dunkles Haar und ebenso dunkle Augen. Er erhob sich mit einer fließend eleganten Bewegung und offensichtlich großem Selbstvertrauen, als Egwene und Nynaeve eintraten. Egwene konnte sich nicht helfen, aber sie hielt ihn für den bestaussehenden Mann, den sie jemals kennengelernt hatte. Er hieß Galad.
    »Es ist schön, Euch wiederzusehen«, sagte er und nahm ihre Hand in die seine. »Ich habe mir Euretwegen Sorgen gemacht. Wir waren sehr besorgt.«
    Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, und sie zog schnell ihre Hand zurück, bevor er es bemerkte. »Danke, Galad«, murmelte sie. Licht, sieht der gut aus! Sie sagte sich, daß sie aufhören müsse, an ihn zu denken. Das war nicht leicht. Statt dessen ertappte sie sich dabei, wie sie ihr Kleid glattstrich und sich wünschte, es wäre aus Seide anstelle dieser einfachen Wolle - vielleicht eines dieser Domani-Kleider, von denen Min ihr erzählt hatte, die so dünn und anschmiegsam waren, daß man glaubte, sie seien durchsichtig, auch wenn das gar nicht der Fall war. Sie errötete heftig und verbannte die Vorstellung aus ihrem Geist. Sie hoffte, er werde ihr Erröten nicht bemerken. Es half nichts, daß die Hälfte aller Frauen in der Burg - von den Küchenmädchen bis hin zu den Aes Sedai selbst - ihn auf genau die gleiche Weise angafften. Es half auch nichts, daß sein Lächeln wirkte, als sei es nur für sie allein bestimmt. Das machte die Dinge nur noch schlimmer. Licht, wenn er auch nur ahnt, was ich denke, sterbe ich auf der Stelle!
    Der goldhaarige junge Mann beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Die Frage ist nur, wo habt ihr gesteckt? Elayne weicht meinen Fragen aus, als habe sie die Taschen voller Feigen und wolle mir keine abgeben.«
    »Ich habe es dir doch gesagt, Gawyn«, sagte Elayne genervt. »Es geht dich nichts an. Ich bin hierhergekommen«, fuhr sie zu Nynaeve gewandt fort, »weil ich nicht allein sein wollte. Sie sahen mich und folgten mir einfach. Sie akzeptieren einfach kein Nein.«
    »Anscheinend nicht«, bemerkte Nynaeve trocken.
    »Aber es geht uns etwas an, Schwester«, sagte Galad.
    »Deine Sicherheit geht uns sogar sehr viel an.« Er sah Egwene dabei an, und sie fühlte, wie ihr Herz höher schlug. »Eure Sicherheit ist für mich sehr wichtig. Für uns.«
    »Ich bin nicht deine Schwester«, fauchte ihn Elayne an.
    »Wenn ihr Gesellschaft braucht«, sagte Gawyn lächelnd zu Elayne, »sind wir ja wohl gut genug. Und nach allem, was wir durchgemacht haben, um überhaupt hier sein zu können, verdienen wir auch eine Erklärung, wo ihr gewesen seid. Ich lasse mich lieber den ganzen Tag lang von Galad über das Übungsgelände scheuchen, als Mutter eine einzige Sekunde lang gegenüberzustehen. Mir ist noch lieber, wenn Coulin wütend auf mich ist.« Coulin war der Waffenmeister und brachte den jungen Männern, die in die Burg kamen, um sich von ihm ausbilden zu lassen, strengste Disziplin bei, gleich, ob sie nun Behüter werden wollten oder nur von ihnen lernen.
    »Du kannst unsere Familienbande verleugnen, soviel du willst«, sagte Galad ernst zu Elayne, »aber sie existieren deshalb immer noch. Und Mutter hat uns für deine Sicherheit verantwortlich gemacht.«
    Gawyn schnitt eine Grimasse. »Sie zieht uns das Fell über die Ohren, Elayne, wenn dir irgend etwas zustößt. Wir mußten uns den Mund fußlig reden, sonst hätte sie uns gleich mit nach Hause geschleppt. Ich habe noch nie davon gehört, daß eine Königin ihre eigenen Söhne zum Henker geschickt hat, aber bei Mutter klang es danach, als werde sie die erste sein, die das tut, wenn wir dich nicht sicher nach Hause bringen.«
    »Ich bin sicher«, meinte Elayne, »daß ihr euch ganz gewiß nur meinetwegen den Mund fußlig geredet habt, und überhaupt nicht, weil ihr hierbleiben wolltet, um von den Behütern zu lernen.« Gawyn war nun mit dem Erröten an der Reihe.
    »Deine Sicherheit war unser Hauptanliegen.« Es klang durchaus ernst gemeint bei Galad, und Egwene war auch davon überzeugt. »Wir brachten es fertig, Mutter davon zu überzeugen, daß ihr bei eurer Rückkehr jemanden braucht, der auf euch aufpaßt.«
    »Auf mich aufpassen!« rief Elayne, doch Galad

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