Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
im Kreis nieder.
Bruenor nahm ein dickes Paket aus seinem Rucksack. Er warf es auf den Boden und holte Essen und Bier und Wein heraus.
»Mag ja sein, dass du frischeres Wild bevorzugst«, sagte er mit einem Zwinkern zu Catti-brie, »aber das hier wird es vielleicht auch tun.«
Sie verteilten das Essen, und Bruenor wartete kaum, bis sie die ersten Bissen hinter sich hatten, als er auch schon mit seiner Geschichte begann und ihnen gestand, wie froh er war, dass sie so neugierig gewesen waren, denn es war eine Geschichte um ein mögliches Abenteuer, die er unbedingt hatte erzählen wollen.
»Wir werden morgen den Anfang des Tals von Khedrun erreichen«, erklärte er. »Dann wenden wir uns nach Süden durch das Tal zum Fluss Mirabar und nach Mirabar selbst.«
»Mirabar?«, wiederholten Catti-brie und Drizzt wie aus einem Mund und mit dem gleichen Maß an Misstrauen.
Es war kaum ein Geheimnis, dass die Bergbaustadt Mirabar kein Freund von Mithril-Halle war, das ihre Geschäftsinteressen bedrohte.
»Ihr kennt doch Dagnabbit?«, fragte Bruenor, und alle nickten.
»Nun, er hat dort ein paar Freunde, die uns wichtige Informationen geliefert haben.«
Der Zwerg hielt inne und sah sich im Dunkeln um, als befürchtete er, dass sie belauscht wurden.
»Ist deine Katze hier, Elf?«, fragte er.
Drizzt schüttelte den Kopf.
»Dann hol sie her, wenn es geht«, bat ihn Bruenor. »Sie soll sich umsehen und jeden zu uns zerren, der uns belauscht.«
Drizzt schaute erst Catti-brie und dann Wulfgar an, dann griff er in den Beutel, den er am Gürtel trug, und holte die Onyxstatuette eines Panthers heraus.
»Guenhwyvar«, rief er leise. »Komm zu mir, meine Freundin.« Grauer Nebel wirbelte um die Statuette, wurde dichter und breitete sich aus, und dabei nahm er immer mehr die Gestalt eines Panthers an. Der Nebel wurde rasch fest, und schon bald wartete die riesige schwarze Katze geduldig auf Drizzts Befehle.
Der Drow beugte sich vor und flüsterte dem Panther etwas ins Ohr, und Guenhwyvar sprang davon.
Bruenor nickte. »Diese Jungs aus Mirabar sind wütend auf Mithril-Halle«, sagte er, was für die Anwesenden nichts Neues war. »Sie suchen nach einer Möglichkeit, einen Vorteil im Erzgeschäft zu erlangen.«
Der Zwerg sah sich abermals um, dann beugte er sich vor und winkte die anderen näher.
»Sie suchen nach Gauntlgrym«, flüsterte er.
»Was ist Gauntlgrym?«, fragte Wulfgar.
Catti-brie schien ebenso im Unklaren, aber Drizzt nickte, als wäre das alles vollkommen logisch.
»Die uralte Festung der Zwerge«, erklärte Bruenor. »Lange vor Mithril-Halle und den Zitadellen Felbarr und Adbar. Damals, als wir noch eine einzige Sippe waren und uns die Delzoun nannten.«
»Gauntlgrym ist schon seit Jahrhunderten verschollen«, warf Drizzt ein. »Seit vielen Jahrhunderten. Kein lebender Zwerg erinnert sich mehr daran.«
»Das stimmt«, sagte Bruenor mit einem Zwinkern. »Jedenfalls seit Gandalug zu den Hallen Moradins aufgebrochen ist.«
Drizzt riss die Augen auf – ebenso wie Catti-brie und Wulfgar.
»Gandalug wusste etwas über Gauntlgrym?«, fragte der Drow.
»Er hat es nie gesehen, denn es ist schon vor seiner Geburt gefallen«, erklärte Bruenor. »Aber«, fügte er rasch hinzu, als das hoffnungsvolle Strahlen der anderen verblasste, »als er ein Junge war, waren die Erinnerungen an Gauntlgrym bei den Zwergen noch frisch.« Er sah seine Freunde nacheinander an und nickte wissend. »Diese Jungs aus Mirabar suchen unter den Felsenklippen im Süden. Und das ist der falsche Ort.«
»Wie viel hat Gandalug gewusst?«, fragte Catti-brie.
»Nicht viel mehr, als wir über Mithril-Halle wussten, als wir uns auf die Suche gemacht haben«, gab Bruenor schnaubend zu. »Eher noch weniger. Aber es wird ein Abenteuer sein, das sich lohnen wird, wenn wir die Stadt finden. Oh, die Schätze, ich sage euch! Und besseres Metall, als ihr je gesehen habt!«
Er erzählte mehr und mehr über die legendären Arbeiten der Zwerge von Gauntlgrym, von Waffen von großer Macht, Rüstungen, die jede Klinge abwehren konnten, und Schilden, die sogar gegen Drachenfeuer Bestand hatten.
Drizzt hörte nicht wirklich zu, aber er beobachtete jede Bewegung des leidenschaftlichen Zwergs. Nach Einschätzung des Drow war das Abenteuer die Gefahren und Entbehrungen wert, ob sie Gauntlgrym nun fanden oder nicht. Er hatte Bruenor seit Jahren nicht mehr so lebhaft und aufgeregt gesehen, nicht seit ihrem ersten Versuch, Mithril-Halle zu finden.
Als er sich
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