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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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schimpfte Bruenor. »Sagt dir vielleicht der Name Drizzt irgendwas? Na, rührt sich da was in deinem dicken Schädel?«
    »Mag sein, mag nicht sein, aber das macht keinen Unterschied«, erklärte Torgar. »Kein verdammter Drow betritt meine Stadt. Nicht solange ich der Kommandant der Axt von Mirabar bin!«
    Bruenor warf einen Blick zu Drizzt, der nur lächelte und sich ehrerbietig verbeugte.
    »Das ist ungerecht, aber dann wird er eben draußen bleiben«, erklärte Bruenor. »Und was ist mit mir und meinen Verwandten?«
    »Wo sollen wir fünfhundert von euch unterbringen?«, fragte Torgar und zeigte damit, dass er die Größe der Streitmacht genau richtig eingeschätzt hatte. Er streckte hilflos die großen Hände aus. »Wir könnten ein paar in die Minen schicken, wenn wir jemanden in die Minen ließen. Aber das tun wir nicht.«
    »Also gut«, erwiderte Bruenor. »Wie viele könnt ihr aufnehmen?«
    »Zwanzig, dich eingeschlossen«, antwortete Torgar.
    »Dann eben zwanzig.« Bruenor warf Thibbledorf Pwent einen Blick zu und nickte. »Drei von deinen Leuten«, befahl er, »und ich und Dagnabbit, das sind fünf, und dann nehmen wir Knurrbauch …« Er hielt inne und wandte sich wieder an Torgar. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich einen Halbling mitbringe?«
    Torgar zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf.
    »Also Knurrbauch, das sind dann sechs«, sagte Bruenor zu Dagnabbit und Pwent. »Sag den anderen, sie sollen vierzehn Kaufleute auswählen, die mit Waren in die Stadt wollen.«
    »Nimm lieber meine ganze Brigade«, wandte Pwent ein, aber Bruenor winkte ab.
    In einer ohnehin angespannten Situation eine Gruppe von Knochenbrechern auf Mirabar loszulassen, war wirklich das Letzte, was Bruenor wollte. In diesem Fall würde zwischen Mithril-Halle und Mirabar offener Krieg ausbrechen, noch bevor die Sonne untergegangen war.
    »Geh und such die beiden aus, die dich begleiten sollen, falls du mitkommen willst«, sagte Bruenor zu Pwent, »und beeil dich gefälligst.«
    Kurze Zeit später führte Torgar Delzoun Hammerschlag die zwanzig Zwerge durch Mirabars starkes Tor. Bruenor ging an der Spitze der Reihe, direkt neben Torgar, und sah ganz so aus, wie man sich den mit allen Wassern gewaschenen, durch Abenteuer gestählten König von Mithril-Halle vorstellte, von dem das ganze Land sprach. Er hatte seine mit vielen Kerben versehene einschneidige Axt auf den Rücken geschnallt, weithin sichtbar über dem Schild mit seinem Wappen, das einen schäumenden Bierkrug zeigte. Er trug seinen Helm, an dem ein Horn abgebrochen war, wie ein Ehrenzeichen. Ja, Bruenor war ein König, aber ein Zwergenkönig, ein pragmatischer Mann der Tat, kein hübsch gekleideter Adliger wie jene, die über die Menschen und Elfen herrschten.
    »Wer ist dieser Tage euer Markgraf?«, fragte er Torgar, als sie in die Stadt kamen.
    Torgars Augen wurden ein bisschen größer. »Elastul Raurym«, erwiderte er. »Aber das ist kein Name, den du dir merken musst.«
    »Sag ihm, dass ich mit ihm reden will«, erklärte Bruenor, und Torgar riss die Augen noch ein bisschen weiter auf.
    »Er hat seine Audienzen für den Frühling schon im Herbst vergeben, und die für den Sommer im Winter«, entgegnete Torgar. »Du kannst nicht einfach reinspazieren und hoffen, dass man dir eine Audienz gewährt…«
    Bruenor warf dem Zwerg einen strengen Blick zu. »Man gewährt mir keine Audienzen«, verbesserte er. » Ich gewähre welche. Und jetzt geh und schick dem Markgrafen eine Botschaft, dass ich hier bin, um mit ihm zu sprechen, falls er etwas zu sagen hat, das hörenswert ist.«
    Die plötzliche Veränderung in Bruenors Haltung, nun, da er das Tor hinter sich hatte, brachte Torgar sichtlich durcheinander. Er bedachte seinen Mitzwerg mit einem ausgesprochen grimmigen Blick.
    Bruenor gab einen Blick zurück, der dem Torgars in nichts nachstand – ganz im Gegenteil.
    »Geh und sag es ihm«, bat er dann ruhig. »Und sag eurem Rat und dieser dummen Sceptrana, dass ich dir gesagt habe, du sollst es ihm sagen.«
    »Das Protokoll…«
    »Ist für Menschen, Elfen und Gnome«, unterbrach ihn Bruenor mit strenger Stimme. »Ich bin kein Mensch, ich bin ganz bestimmt kein Elf, und ich bin auch kein Gnom mit Bart. Ich rede hier von Zwerg zu Zwerg. Wenn du zu mir nach Mithril-Halle kämst und sagtest, dass du mit mir sprechen müsstest, dann würdest du mit mir sprechen können, daran besteht kein Zweifel.«
    Er schloss mit einem Nicken und legte die Hand fest auf Torgars Schulter.

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