Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
ihn besorgt ansah, zwinkerte der zähe alte Veteran nur und grinste.
»Komm mich in Mithril-Halle besuchen, Torgar Delzoun Hammerschlag!«, rief Bruenor ihm zu, als die Wagen wieder durchs Tor rollten. »Und bring all deine Freunde mit und alle Geschichten, die ihr erzählen könnt! Wir finden schon genug zu essen und zu trinken, um euch zum Rülpsen zu bringen, und ein weiches Bett, solange ihr eure Hintern wärmen wollt!«
Den Besuchern aus dem Eiswindtal entgingen keineswegs die mürrischen Mienen der menschlichen Wachen bei diesen gefährlichen Bemerkungen.
»Du stiftest gern Unruhe, wie?«, sagte Regis zu Bruenor.
»Der Markgraf hatte also zu viel zu tun, um mit mir zu reden«, erwiderte Bruenor mit einem höhnischen Grinsen. »Er wird sich noch wünschen, dass er es getan hätte, da bin ich mir sicher.«
Drizzt, Catti-brie und Wulfgar schlossen sich Bruenors Wagen an, als dieser sich vor dem Stadttor wieder in die Karawane einfügte.
»Was ist da drin passiert?«, fragte der Dunkelelf.
»Ein paar Intrigen, ein bisschen Spaß«, erwiderte Bruenor, »und ein bisschen Rückversicherung, dass in der Armee von Mirabar, falls es je zu einem Kampf gegen Mithril-Halle kommen sollte, ein paar hundert der kürzer gewachsenen Krieger fehlen werden.«
Rückzug in den Sieg
»Du musst weitergehen!«, schimpfte Nikwillig Tred.
Der verwundete Zwerg war gegen einen Felsen gesackt. Schweiß lief ihm über Stirn und Wangen, und er verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
»Es hat mein Knie erwischt.« Tred war so erschöpft, dass er nach jedem Wort nach Luft schnappen musste. »Mein Bein trägt mich nicht mehr. Lauf du weiter und gib diesen Kötern was zu denken!«
Nikwillig nickte – nicht weil er mit dem Vorschlag einverstanden war, sondern wegen der Sache mit den »Kötern«. »Wenn du nicht laufen kannst, machen wir Halt und kämpfen«, antwortete er.
»Pah!«, schnaubte Tred. »Ein ganzes Rudel Worgs ist hinter uns her.«
»Das werden bald tote Worgs sein«, entgegnete Nikwillig mit mehr Entschlossenheit, als Tred je bei ihm erlebt hatte.
Nikwillig war eher ein Handwerker und Kaufmann als ein Krieger, aber nun »zeigte er den Zwerg«, wie man früher gesagt hatte. Und als Tred diese Verwandlung sah, musste er trotz ihrer verzweifelten Lage lächeln. Wäre die Situation umgekehrt gewesen und Nikwillig hätte ein gebrochenes Bein gehabt, dann hätte Tred nicht im Traum daran gedacht, ihn allein zu lassen.
»Wir brauchen einen Plan«, sagte Tred.
»Einen mit Feuer«, stimmte Nikwillig zu, und kaum hatte er den Satz beendet, erklang in nicht allzu weiter Ferne ein Heulen, das aus anderen Richtungen beantwortet wurde. Dennoch, die beiden Zwerge fanden auch so etwas wie Hoffnung in diesem Chor.
»Sie kommen nicht alle zusammen auf uns zu«, erklärte Tred.
»Haben sich geteilt«, stimmte Nikwillig zu.
Eine Stunde später, als das Heulen schon viel näher war, saß Tred hinter einem tosenden Feuer, die kräftigen Arme verschränkt, die Axt mit der spitzen Klinge auf dem Schoß. Sein Bein war dankbar für die Ruhe, und nur das leichte Tippen seines Fußes verriet, dass er nicht ganz so ruhig und entspannt war, wie er aussah, während er darauf wartete, dass die ersten Worgs auftauchten.
Seitlich von ihm, im Schatten hinter einem Haufen von Steinen, konnte man hin und wieder ein Knistern hören. Tred zuckte zusammen, biss sich auf die Unterlippe und hoffte, dass das Seil das Gewicht der noch nicht vollständig gefällten Kiefer aushalten würde.
Als die ersten roten Augen auftauchten, fing Tred an zu pfeifen. Er griff zur Seite, hob einen großen Kübel Wasser hoch und goss ihn über sich aus.
»Mögt ihr euer Fleisch gerne nass, ihr Welpen?«, rief er den Worgs zu.
Als die riesigen Wölfe in Sicht kamen, trat er nach dem Rand des Feuers und hielt sie einen Augenblick mit diesem Funkenregen auf. Der Tritt bewirkte auch, dass er einen Schmerzensschrei ausstieß. Sein gebrochenes Bein konnte ihn nicht halten, als er mit dem gesunden zutrat, und er fiel zur Seite.
Aber auch der tote Baum fiel, und genau so, wie die schlauen Zwerge es geplant hatten. Die vertrocknete alte Kiefer krachte in das lodernde Feuer und wirbelte noch mehr Funken und brennende Nadeln auf. Mehr als eine davon traf den armen Tred, und sogar sein Bart fing leicht an zu brennen. Er schlug das Feuer aus, knurrte gegen die glühenden Schmerzen an und zwang sich in eine Verteidigungsstellung.
Auf der anderen Seite erfassten die Flammen die Hand
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