Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
Ivan Felsenschulter über einer Gruppe weiterer Zeichnungen, die Nanfoodle ihm gegeben hatte, und er brauchte einige Zeit, um zu merken, dass die anderen ihn fragend ansahen.
»Alles recht einfach«, sagte der Zwerg an Regis gewandt. »Zumindest der Kasten. Ein schlichtes Gerät.«
»Die Metallröhren sind auch nicht schwieriger«, erklärte Nanfoodle.
»Das stimmt, wenn man von der Anzahl einmal absieht«, erwiderte Ivan und warf einen Blick zu Regis. »Jeder Schmiedeofen in Mithril-Halle wird Tag und Nacht arbeiten müssen, um rechtzeitig fertig zu werden.«
Regis schüttelte den Kopf, aber eher perplex als verneinend.
»Wenn ich Recht habe …«, setzte Nanfoodle an.
»Du weißt nicht einmal, ob diese Gänge noch offen sind«, erwiderte Regis. »Und auch nicht, was du dort finden wirst.«
»Dann lass mich doch wenigstens nachsehen«, sagte der Gnom.
»Ich kann meine Schmiede nicht für diese Arbeit einsetzen, bevor wir sicher sind«, erklärte der Verwalter.
Trotz dieser vorsichtigen Antwort reichte Nanfoodles Grinsen beinahe bis zu seinen großen Ohren.
»Also gut, geh«, sagte Regis schließlich. Er warf noch einen Blick auf die Masse von Landkarten und Zeichnungen und schüttelte abermals ungläubig und skeptisch den Kopf. »Es klingt nach Zeitverschwendung, aber wir haben nichts Besseres.«
Nanfoodle verbeugte sich wieder und wieder, als wackele er vor Freude – und es freute ihn tatsächlich immer, wenn jemand, der genügend Macht hatte, ihm die Möglichkeit bot, einen seiner häufig recht gewagten Vorschläge in die Praxis umzusetzen. Schließlich schaute er wieder zu Ivan, dessen Ruf als geschickter Handwerker ihm nach Mithril-Halle vorausgeeilt war.
»Du wirst den Kasten bauen?«, fragte er.
»Ich habe alles, was ich brauche«, sagte der Zwerg. »Außer diesem Flammenwasser-Zauber.«
»Überlass das mir, wenn die Zeit gekommen ist«, erklärte Nanfoodle. Die Miene des Gnomen verdüsterte sich ein wenig, als er hinzufügte: »Wo finde ich deinen Bruder?«
»Er sitzt im Dunkeln«, erwiderte Ivan. »Und ich kann dir nur Glück wünschen, wenn du willst, dass er dich bei deiner Expedition in die Gänge begleitet. Er ist im Augenblick nicht in der Stimmung für solche Dinge.«
»Wir werden sehen«, sagte Nanfoodle.
»Mit deiner Erlaubnis werde ich zu Meister Starkamboss zurückkehren«, warf Shoudra ein.
»Ich komme mir dumm vor, weil ich euch nach dem, was er mir mitgeteilt hat, wieder vertraue«, sagte Regis zu ihr. »Ich sollte euch beide in Ketten legen und Markgraf Elastul eine hohe Summe für eure sichere Rückkehr zahlen lassen.«
Shoudra lächelte ihn an und erklärte: »Aber das wirst du nicht tun.«
»Geh zu Banak«, sagte Regis und winkte mit seiner kleinen Hand.
Shoudra setzte dazu an zu gehen, aber dann blieb sie noch einmal stehen und warf einen Blick zurück, als der großzügige Halbling hinzufügte: »Und danke.«
Als sie den Raum verließ, nahm sich die Sceptrana fest vor, nach ihrer Rückkehr nach Mirabar jedem Wort, das Markgraf Elastul gegen diesen Nachbarn und Verbündeten äußerte, heftig zu widersprechen.
Als er zu der Tür kam, hörte Nanfoodle schon das leise »Oooh« von drinnen und verzog mitleidig das Gesicht. Er hob die Faust, um anzuklopfen, tat es aber nicht, sondern senkte die Hand langsam auf den drachenförmigen Knauf und drehte ihn. Die hervorragend gearbeitete und gut geölte Tür ging ohne einen Laut auf.
Drinnen saß Pikel mit gesenktem Kopf in der Mitte des Zimmers und zeichnete mit der verbliebenen Hand Muster auf den Steinboden. Er war so verzweifelt und abgelenkt, dass er nicht einmal aufblickte, als Nanfoodle näher kam und sich direkt neben ihn stellte. Hin und wieder gab der Zwerg ein weiteres klägliches »Oooh« von sich.
»Tut es immer noch weh?«, fragte Nanfoodle leise.
Pikel blickte zu ihm auf.
»Mhm-mhm.« Er schüttelte den Kopf und hob den abgehackten Unterarm zu Nanfoodle empor.
»Dann bist du also traurig«, sagte Nanfoodle, und Pikel sah ihn an, als sollte das offensichtlich genug sein.
»Glaubst du, dass du der Heldenhammer-Sippe nun nichts mehr zu geben hast?«
»Eh?«, erwiderte der grünbärtige Zwerg.
Er hob die Hand und fuchtelte mit den Fingern.
»Du kannst also immer noch zaubern?«
»Ei, ei«, sagte Pikel.
»Was machst du dann hier auf dem Boden?«, fragte der Gnom.
Er beugte sich über Pikel und sah, dass der Zwerg seine Hand nicht nur in wirbelnden Mustern über den Stein bewegte, sondern den Stein selbst
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