Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
Leute zu schützen.«
»Diese Pflicht könnte er besser erfüllen, wenn er wüsste, wer seine Freunde und wer seine Feinde sind«, erwiderte Torgar und zeigte anklagend mit dem kleinen dicken Finger auf Shoudra. Die Sceptrana machte eine halb abwehrende, halb beruhigende Geste.
»Das hier ist nicht der Zeitpunkt, um wieder mit dieser Debatte zu beginnen«, sagte sie.
»Der Zeitpunkt ist so gut oder schlecht wie jeder andere«, entgegnete Torgar.
»Wir sind nicht hergekommen, um das Metall zu sabotieren …«, begann die Sceptrana.
»Der Kleine hat es doch zugegeben«, sagte Tred, der die Nachrichten zur Klippe gebracht hatte.
»… sondern um zu ermitteln«, fuhr Shoudra fort. »Wir mussten wissen, ob Gefahr für Mirabar bestand – das könnt ihr doch sicher verstehen. Es gab Befürchtungen, die ausgewanderten Zwerge könnten so wütend sein, dass sie unsere Stadt mit einem Heer aus Mithril-Halle angreifen würden.«
»Das ist doch Unsinn«, sagte Torgar.
Shoudra setzte zu einer Antwort an, dann seufzte sie und nickte. »Ich sprach nur aus der Perspektive von Markgraf Elastul, der für die Sicherheit von Mirabar verantwortlich ist«, erklärte sie.
»Wie ich schon sagte …«, lautete Torgars trockene Antwort.
»Da keine direkte Gefahr für Mirabar bestand – was Nanfoodle und ich auch nicht erwartet hatten –, wollten wir die Formel ohnehin nicht anwenden. Und stattdessen hat Nanfoodle genau diese Formel eingesetzt, um die Katapulte der Riesen zu zerstören. Habt ihr unsere Hilfe so schnell vergessen?«
»Selbstverständlich nicht«, sagte Banak. »Und das macht diese Nachricht nur noch schmerzlicher. Wir stehen hier im Krieg, also kommt ihr entweder als Freunde oder als Feinde. Wenn Blut fließt, gibt es keinen Mittelweg.«
»Wir sind als Freunde hier«, sagte Nanfoodle ohne zu zögern. »Wir hätten nach Hause gehen können, aber wir haben es nicht getan. Wir waren im Tal der Hüter und hätten längst nach Westen verschwinden können, bevor ihr aus Mithril-Halle gehört hättet, was geschehen war. Aber wie konnten wir das tun, wenn wir wussten, dass ihr hier oben unseren gemeinsamen Feind bekämpft? Wie konnten wir das tun, wenn wir wussten, dass wir eurer Sache wertvolle Hilfe leisten könnten? Beurteile mich nicht nur nach meinen betrunkenen Worten gegenüber Regis – ich hatte nie vor, das Metall von Mithril-Halle zu vergiften. Ich habe mich auf jedem Schritt hierher gegen diesen Auftrag gewehrt, und ich habe ihn nur mit der Intention angenommen, ihn nicht auszuführen. Und das Gleiche trifft auch auf Shoudra Sternenglanz zu, die immer eine Freundin von Torgar Hammerschlag und Shingles McRuff gewesen ist.«
Banak, Tred, Catti-brie und Wulfgar wandten sich den Zwergen aus Mirabar zu, und die beiden nickten zustimmend zu Nanfoodles Worten.
»Was soll ich also tun, Kleiner?«, fragte Banak. »Soll ich euch zur Straße nach Mirabar bringen und laufen lassen?«
Nanfoodle warf einen Blick zu Shoudra, dann lächelte er den Zwerg an. »Nein«, antwortete er. »Bringt mich zu Regis, damit ich meine Argumente vortragen kann. In Ketten, wenn ihr es für nötig haltet.«
»Ihr habt uns geholfen. Ihr habt uns einen Aufschub verschafft, den wir dringend benötigen«, sagte Banak. »Wenn ihr davonlaufen wollt, ist jetzt der geeignete Augenblick. Wir werden uns so lange abwenden, bis ihr weg seid.«
Abermals warf Nanfoodle Shoudra einen Blick zu, bevor er sich wieder dem Zwergenkommandanten zuwandte. »Wenn wir glaubten, dass wir nicht mehr helfen könnten, würden wir dein großzügiges Angebot gerne annehmen, guter Zwerg.« Nanfoodle schaute wieder zu dem Gebirgskamm, wo bereits neues Holz aufgestapelt wurde, und sagte: »Aber ihr müsst immer noch etwas gegen diese Riesen tun, und ich glaube, ich kann helfen. Also nein, ich werde jetzt nicht gehen und lieber darauf warten, was Verwalter Regis zu sagen hat.«
»Das klingt, als hätte der Kleine einen Plan«, sagte Catti-brie.
Nanfoodles Grinsen wurde breiter.
Regis lehnte sich in seinem gemütlichen Sessel zurück, stützte das Kinn auf die Hand und betrachtete die vielen Landkarten und Zeichnungen, die Nanfoodle auf dem Boden ausgebreitet hatte.
»Ich verstehe das nicht«, gab er zu und warf Shoudra einen Hilfe suchenden Blick zu.
Die Sceptrana schien ebenso verwirrt und konnte zur Antwort nur mit den Schultern zucken.
»Ist er immer so abstrakt?«, fragte der Halbling.
»Immer«, erklärte Shoudra.
Auf dem Sessel neben dem von Regis brütete
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