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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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konnten. Er musste sie beschäftigen, bis sein Vater ihnen alle Rückzugsmöglichkeiten abgeschnitten hatte. Der Ork-Anführer knurrte leise und ballte in freudiger Erwartung die Faust. Das Morgengrauen würde ihm seinen größten Sieg bringen.
    Dennoch spähte er immer wieder nervös zu dem Bergkamm im Westen, und der Gedanke, dass seine Aufgabe ohne die Katapulte der Riesen sehr viel schwieriger sein würde, ließ ihn nicht los.
    Nikwillig drehte den kleinen Spiegel immer wieder hin und her. Er blickte nach Westen zum Bergkamm, dann nach Osten, wo die höheren Gipfel lagen. Er konzentrierte sich auf einen kleineren Berg am Rand der Kette, nicht so hoch, aber schwierig zu erklettern. Dorthin musste er gehen, um die Morgensonne einzufangen. Sollte Banak verlieren, wäre eine Rückkehr von diesem Ort beinahe unmöglich.
    »Was höre ich da?«, hörte er Tred rufen und wischte den beunruhigenden Gedanken beiseite. Er sah, wie sein Freund aus der Zitadelle Felbarr rasch näher kam.
    »Was höre ich da?«, fragte Tred abermals und baute sich empört vor dem sitzenden Nikwillig auf.
    »Irgendwer muss es doch tun.«
    Tred stemmte die Hände in die Hüften und sah sich im Lager um. Er war gerade vom Schlachtfeld zurückgekehrt, hatte zwei verwundete Zwerge mitgeschleppt und eigentlich vorgehabt, sich sofort wieder in den Kampf zu stürzen.
    »Ich habe mich schon gefragt, wieso du nicht bei uns an der Front warst«, sagte er.
    »Dort schade ich mehr, als ich helfen kann; das weißt du genauso gut wie ich«, sagte Nikwillig. »Ich war noch nie ein Krieger.«
    »Pah, du hast dich gut geschlagen.«
    »Es ist nicht mein Platz, Tred.«
    »Du hättest zurück zu König Emerus gehen und ihm eine Botschaft bringen können«, erwiderte Tred. »Ich habe dich gebeten, genau das zu tun. Es war dein eigener Starrsinn, der dafür gesorgt hat, dass wir beide hier geblieben sind.«
    »Und hier gehören wir auch hin«, sagte Nikwillig schnell. »Das sind wir Bruenor und Mithril-Halle schuldig. Und du kannst sicher sein, dass sie froh sind, dass Tred hier oben war und mit ihnen gekämpft hat.«
    »Und Nikwillig!«
    »Pah, ich habe noch keinen einzigen Ork getötet und wäre mehr als einmal selbst umgekommen, wenn du mich nicht aus dem Kampf gezerrt hättest.«
    »Also hast du dich für diesen Weg entschlossen?«, erklang die ungläubige Frage.
    »Irgendwer muss es schließlich tun«, sagte Nikwillig abermals. »So sehe ich es jedenfalls. Und ich bin hier noch am entbehrlichsten.«
    »Was ist mit Pikel?«, fragte Tred. »Oder dem verdammten Gnom – ja, es war schließlich seine verrückte Idee.«
    »Pikel kann mit seinem einen Arm vermutlich nicht einmal dort raufklettern. Und Nanfoodle könnte hier gebraucht werden – das weißt du. Das Gleiche gilt für Pikel, der bisher ziemlich wichtig gewesen ist. Nein, Tred, hör auf zu jammern. Das ist eine gute Aufgabe für mich. Ich kann es genauso gut tun wie jeder andere, und keiner wird mich hier wirklich vermissen.«
    Tred setzte zum Widerspruch an, aber Nikwillig stand auf, und seine strenge Miene ließ den aufgeregten Zwerg verstummen.
    »Und ich will es auch tun«, erklärte Nikwillig. »Mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Nun kann ich mich endlich angemessen für die Hilfe der Heldenhammers bedanken.«
    »Es könnte schwer für dich werden, danach zur Halle zurückzukommen. Oder überhaupt irgendwo hinzukommen.«
    »Wenn das passiert, dann werden alle anderen, die hier kämpfen, auch Schwierigkeiten haben«, sagte Nikwillig. Er schnaubte, dann musste er plötzlich lachen. »Du selbst willst dich kopfüber in ein Meer stinkender Orks stürzen und hast Angst um mich?«
    Als er es auf diese Weise formuliert hörte, musste Tred ebenfalls lachen. Er hob die Hand und tätschelte seinem alten Freund die Schulter.
    »Es gefällt mir einfach nicht, dass wir vielleicht so weit voneinander entfernt sterben werden«, sagte er.
    Nikwillig erwiderte das Schultertätscheln und den Blick und sagte: »Mir auch nicht. Aber ich will mich so gut wie möglich nützlich machen, und diese Aufgabe ist perfekt für Nikwillig.«
    Wieder wollte Tred protestieren – es war ein Reflex –, und wieder schnitt Nikwillig ihm das Wort ab.
    »Das weißt du!«, sagte er tonlos.
    Tred schwieg und sah seinen Freund einen Moment an, dann gab er mit einem zögernden Nicken nach.
    »Pass auf dich auf.«
    »Du hast eins vergessen«, erwiderte Nikwillig mit einem Blinzeln. »Ich weiß, wie man wegrennt.«
    Ein Ruf vom Abhang her

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