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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Stiers um. Er wechselte den Griff, und drehte den Kopf des armen Geschöpfs schließlich um dreihundertsechzig Grad.
    Obould verharrte einen Moment lang in dieser Pose und starrte den Stier an. Dann ließ er los, und der Stier fiel um.
    Der Ork-König riss die Arme hoch und schrie: »Gruumsh!«
    Eine Welle von Energie ging von ihm aus und erfasste die verblüffte und schweigende Menge.
    Kaer'lic brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass sie auf den Knien lag, ebenso wie alle anderen. Sie warf einen Blick zu den Eisriesen und sah, dass auch sie auf den Knien lagen und dass das keinem von ihnen besonders gefiel – am allerwenigsten Gerti.
    Wieder begannen die Schamanen mit ihrem wilden Tanz um die zerbrochene Statue, und nicht einer in der Menge wagte sich zu erheben. Alle Stimmen schlossen sich der Anrufung des Ork-Gotts an.
    Und wieder brachen sie abrupt ab.
    Ein zweites Tier wurde herbeigebracht, eine große Bergkatze, festgehalten von mehreren Kriegern mit langen Stangen, an deren Enden Schlingen hingen, die um den Hals der Katze gezogen waren. Das Tier knurrte, als es näher zu Obould kam, aber der Ork-König schreckte nicht zurück. Er beugte sich sogar vor, dann ließ er sich auf alle viere nieder und starrte der Katze in die Augen.
    Die Orks ließen die Schlingen los und zogen die Stäbe zurück. Das Tier war frei.
    Das Starren ging weiter, ebenso wie die erwartungsvolle Stille. Die Katze sprang, schnappte brüllend zu, setzte die Krallen ein, und Obould fing sie mit den Händen auf.
    Die Krallen der riesigen Katze konnten Oboulds Haut nicht durchdringen.
    Die Zähne der riesigen Katze fanden keinen Halt an seiner Kehle.
    Obould richtete sich zu voller Höhe auf und hob das sich windende, um sich schlagende Geschöpf ohne sichtbare Anstrengung über seinen Kopf.
    Er hielt diese Pose einen Moment lang, dann schrie er abermals den Namen seines Gottes und begann sich zu bewegen, wurde mit jedem Schritt schneller, stets vollendet im Gleichgewicht. Auf dem Höhepunkt seines wilden Tanzes hielt er inne und drehte sich plötzlich. Die Katze schrie, dann wurde sie schlaff. Obould warf den Kadaver auf den Boden neben den toten Stier.
    Die Menge begann zu toben. Die Schamanen sangen und tanzten im Kreis um den Ork-König und die toten Gefangenen und Tiere.
    Arganth trat in den Kreis, dann rief er einen Befehl. Er begann sich rhythmisch zu wiegen und flüsterte Worte, die Kaer'lic nicht hören konnte.
    Die zehn kopflosen Orks erhoben sich und marschierten in einer schweigenden Prozession hinter Obould, wo sie sich in zwei Reihen aufstellten.
    Abermals rezitierte Arganth, und plötzlich sprangen Stier und Katze auf, beide sehr lebendig.
    Vollkommen lebendig!
    Die verwirrten und erschrockenen Tiere rannten in die Nacht hinaus. Die Orks jubelten, und Obould stand ruhig und ungerührt da.
    Kaer'lic wagte kaum zu atmen. Die Wiederbelebung der geköpften Gefangenen war nichts Besonderes – sie hätte es nicht von einem Ork-Schamanen erwartet, aber es war nichts, was auf übergroße magische Macht schließen ließ –, aber die Wiederbelebung der Tiere? Wie war das möglich, und ausgerechnet durch einen Ork?
    Und dann wusste sie es. Gruumsh war bei dieser Zeremonie tatsächlich anwesend gewesen, zumindest im Geist. Der Gott der Orks hatte ihren Ruf erhört, und Obould hatte den Segen Einauges erfahren.
    Kaer'lic erkannte das deutlich, als sie jetzt den immer noch ruhig dastehenden Ork-König betrachtete. Sie konnte selbst von weitem seine Macht spüren, erkannte die zusätzliche übernatürliche Kraft und Geschwindigkeit, die seinem Körper verliehen worden war.
    Die Zwerge hatten einen schrecklichen Fehler gemacht. Ihr Trick, bei dem sie das Abbild von Gruumsh verwendet hatten, hatte ihnen den Zorn des Ork-Gotts eingetragen – des Ork-Gotts in Gestalt von König Obould Todespfeil.
    Plötzlich hatte Kaer'lic Suun Wett große Angst. Plötzlich wusste sie, dass sich die Machtverhältnisse unter denen, die sich zum Kampf gegen die Zwerge zusammengetan hatten, verändert hatten.
    Und nicht zum Besseren.

Der Schüler wird zum Meister
    »Das war beeindruckend«, gab Kaer'lic Suun Wett bedrückt zu.
    Tos'un schnaubte, und Donnia und Ad'non saßen immer noch still da und hatten den Mund halb geöffnet.
    »Es sind einfach nur Orks«, sagte der missratene Spross des Hauses Barrison Del'Armgo. »Es war alles Illusion, alles aufgebauschte Emotionen.«
    Einen Moment lang sah es so aus, als wollte Kaer'lic Tos'un

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