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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Reaktion darauf wich die Menge zurück.
    Als Kaer'lic sich wieder gefasst hatte, wurde ihr klar, dass es sich wirklich um eine außergewöhnliche Zeremonie handeln musste, wenn Obould nicht einmal sein Meisterwerk von einer Rüstung trug. Der Ork-König gestattete sich, verwundbar zu sein, obwohl er alles andere als hilflos wirkte. Die Muskeln seines Oberkörpers bewegten sich bei jedem Schritt, und die an Armen und Beinen wirkten, als wären sie beinahe zu fest angespannt; die Sehnen zeichneten sich deutlich ab. In vielerlei Hinsicht sah der machtvolle Ork nackt ebenso beeindruckend aus wie in seiner Rüstung und vollständig bewaffnet. Er verzog das Gesicht und stieß ein lautes, drohendes Knurren aus, und seine Anspannung schien so gewaltig zu sein, dass der sterbliche Körper sie kaum ertragen konnte.
    Oben auf der Statue senkte Arganth eine Fackel in die Waagrechte und schwenkte sie dann vor sich. Der erste Ork-Gefangene wurde vor Obould gezerrt und von den Wachen auf die Knie gezwungen.
    Das Geschöpf jammerte kläglich, aber das wurde schnell von den Schamanen übertönt, die begannen, den Namen ihres Gottes zu rezitieren. Die Rezitation breitete sich rasch in der Menge aus, bis sich schließlich die Stimmen von Tausenden von Orks dem Ruf nach Gruumsh anschlossen. Es war so hypnotisch, dass Kaer'lic sich dabei ertappte, wie sie ebenfalls leise den Namen des Ork-Gottes flüsterte. Die Drow blickte sich nervös um und hoffte, dass Tos'un es nicht bemerkt hatte, und dann lächelte sie, weil sie sah, dass er ebenfalls die Lippen bewegte. Sie versetzte ihm einen Ellbogenstoß, um ihn daran zu erinnern, wer er war.
    Dann konzentrierte sie sich wieder auf das Spektakel, denn Arganth kreischte, kreuzte rasch die Fackeln, und die Menge wurde still. Als Kaer'lic wieder zu Obould hinschaute, bemerkte sie, dass ihm jemand eine große Klinge gereicht hatte. Er hob sie langsam hoch über den Kopf, dann riss er sie mit einem Schrei nach unten und schlug dem knienden Ork den Kopf ab.
    Die Menge brüllte.
    Der zweite Gefangene wurde herangezerrt und neben der kopflosen Leiche des ersten in die Knie gezwungen.
    Und so ging es weiter, Rezitieren und Köpfen, bis zehn Gefangene tot waren, und jede Hinrichtung rief einen noch lauteren Schrei zum Ruhm von Gruumsh hervor als die vorherige.
    Und jede ließ Obould noch ein wenig größer und breiter wirken, und seine mächtige Brust schwoll stärker unter der angespannten Haut.
    Als die Hinrichtungen vorüber waren, begannen die Schamanen abermals mit ihrem Kreistanz, und die Menge nahm die Rezitation wieder auf.
    Dann wurde ein großer Stier nach vorn gebracht, dessen Beine mit festen Seilen gebunden waren. Die Ork-Soldaten rings um das Tier stießen es mit ihren Speeren und ließen ihm keine Wahl, als vor ihren großartigen König zu hinken.
    Obould starrte den Stier so lange an, dass es beinahe schien, als hypnotisierten die beiden sich gegenseitig. Dann packte der Ork-König den Stier bei den Hörnern, und wieder standen beide reglos da und fixierten einander.
    Arganth kam von der Statue herunter, und alle Schamanen bewegten sich nun im Kreis um ihn, den König und den Stier. Sämtliche Priester begannen gleichzeitig mit dem Bannspruch, bei dem in jedem Satz der Name von Gruumsh fiel: Sie flehten um den Segen ihres Gottes.
    Kaer'lic verstand genug von den Worten, um zu wissen, dass es sich im Prinzip um einen Zauber handelte, der die Kraft des Empfängers kurzfristig gewaltig vergrößerte. Diese Rezitation jedoch ging darüber hinaus, was die Drow-Priesterin sofort begriff, denn die Intensität war erheblich höher, und sie konnte das magische Kribbeln selbst dort spüren, wo sie stand.
    Eine Reihe von seltsamen bunten Lichtern, gelb, grün und rosa, begann um den Stier und um Obould herumzuschweben. Mehr und mehr Lichter gingen von dem Stier aus, bewegten sich auf den Ork-König zu und verschmolzen mit ihm. Jedes einzelne Licht schien dem Tier ein wenig an Kraft zu nehmen, und bald schon stand es auf zitternden Beinen, während Obould immer furchterregender aussah.
    Dann beendeten die Priester ihre Rezitation, und erst jetzt bemerkte Kaer'lic, dass man inzwischen die Seile, die den Stier gefesselt hatten, durchtrennt hatte, so dass ihn nur noch Oboulds Hände an beiden Hörnern hielten.
    Die Menge erstarrte in erwartungsvollem Schweigen.
    Obould und das Geschöpf starrten einander an, und die Zeit verging. Dann bewegte der Ork-König plötzlich die Arme und drehte den Hals des

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