Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
tödliche Wunde schlagen, als der Jäger sie in Ad'nons Seite bohren wollte. O ja, die beiden Klingen hatten den Drow getroffen, aber keine war wirklich tief gegangen.
Das war so überraschend, dass es den Jäger aus dem Gleichgewicht brachte.
Ein Schwert schlug beide Säbel beiseite, und der Jäger wirbelte von rechts nach links. Ad'non setzte nach, bedrängte ihn, zwang ihn, an ihm vorbeizueilen, wenn er nicht durchbohrt werden wollte.
Nur, dass hier eine Felswand im Weg war, wie Ad'non sehr gut wusste, und er lächelte, denn nun würde der teuflische Abtrünnige nicht mehr ausweichen können. Ad'non griff an, beide Klingen bereit zum Todesstoß.
Aber der Jäger war nicht, wo er sein sollte.
Ad'nons Klingen trafen nackten Stein, und er hielt plötzlich inne, die Augen weit aufgerissen.
»Schlauer Drizzt«, sagte er, als ihm klar wurde, dass der Abtrünnige über ihn hinweggesprungen und die Mauer hinaufgerannt war, um sich dann mit einem Rückwärtssalto direkt hinter seinen Gegner zu bringen.
Der Krummsäbel schlug direkt oberhalb von Ad'nons Schultern zu und trennte ihm sauber den Kopf ab.
Drizzt schaute zu den beiden gelähmten Elfen und machte sogar einen Schritt auf sie zu. Aber sein Zorn war noch nicht besänftigt, also eilte er aus der Höhle hinaus und in die Nacht. Er hielt inne, sah sich kurz um und entdeckte das blaue Flackern seines Feenfeuers auf einem Hang im Westen. Mit entschlossenem Blick holte der Jäger seine Onyxstatuette heraus und rief Guenhwyvar zu sich.
Die blauen Flammen waren immer noch zu sehen, als der große Panther neben ihm erschien, und Drizzt zeigte auf die Fliehende.
»Fang sie, Guen!«, wies der Drow den Panther an. »Fang sie und halte sie für mich fest.«
Mit einem Knurren jagte der Panther in die Nacht und legte mit jedem mächtigen Sprung mehrere Schritte zurück.
Spionage, Sabotage
Regis drückte Bruenors Hand und schaute auf seinen Freund hinab. Er fragte sich, ob dies seine letzte Gelegenheit sein würde, den Zwergenkönig lebendig zu sehen. Bruenors Atem wirkte flacher, und die Gesichtsfarbe des Zwergs war so grau, als bestünde er aus Stein. Stumpet und Cordio hatten Regis gesagt, dass es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern würde, und er sah es nun deutlich mit eigenen Augen.
»Ich bin es dir einfach schuldig.« Der Halbling war nur mit Mühe in der Lage, die Worte an dem Kloß in seinem Hals vorbeizuzwingen. »Das sind wir alle, und du solltest wissen, dass Mithril-Halle nicht fallen wird. Ich werde es nicht zulassen.«
Der Halbling drückte noch einmal sanft die Hand seines Freundes, dann legte er sie zurück auf die Brust des Zwergs. Einen Augenblick lang schien sich Bruenors Brust nicht mehr zu bewegen, und Regis fragte sich, ob der Zwerg ihn gehört und endlich aufgehört hatte, sich ans Leben zu klammern.
Aber dann atmete Bruenor wieder.
Regis tätschelte die Hände des Zwergenkönigs und verließ dann schnell das Zimmer, überwältigt von Gefühlen und kaum im Stande, sich zu fassen. Er musste sich beeilen, denn er war schon spät dran für das Treffen mit Galen Firth aus Nesme. Er hatte immer noch keine Ahnung, was er mit dem Mann machen sollte. Welche Hilfe konnte Mithril-Halle der Nachbarstadt anbieten, wenn es selbst so schwer bedrängt wurde? Das Osttor war versiegelt – die Zwerge hatten sogar die Gänge dahinter zum Einsturz gebracht, um dafür zu sorgen, dass alle Feinde, die auf diesem Weg eindringen wollten, sich durch mehr als zwanzig Fuß Stein graben mussten.
Die Berichte aus dem Norden klangen nicht ermutigender. Banak Starkamboss hatte deutlich gemacht, dass er seine Position nicht mehr lange halten könnte. Die Riesen bauten auf dem Bergkamm im Westen Katapulte, und Banak befürchtete, dass seine Truppe schon bald unter schwerem Beschuss stehen würde.
Er hatte Regis gebeten, die Zwerge, die sich am westlichen Ende des Tals der Hüter eingegraben hatten, nach Norden zu schicken, um den Gebirgskamm vom Westen her anzugreifen, aber die Bitte war mit dem Hinweis verbunden gewesen, das nur dann zu riskieren, wenn wirklich Aussicht auf Erfolg bestand. Selbst Banak, dessen Situation immer verzweifelter wurde, erkannte, wie gefährlich ein solches Vorgehen wäre. Regis würde damit nicht nur eine seiner beiden Oberflächenarmeen der möglichen Vernichtung aussetzen, sondern sie auch aus ihrer Verteidigungsposition im Tal der Hüter abziehen und damit das Westtor von Mithril-Halle einem direkten Angriff preisgeben.
Und Nesme wurde
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