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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gurt an ihrem Fußknöchel.
    »Sie haben sich nicht die Mühe gemacht zu plündern, weder die toten Zwerge noch ihre eigenen Leute«, sagte Innovindil. Das hatten sie und Drizzt bereits bemerkt, bevor ihr Pegasus Mond sie auf dem felsigen Abhang abgesetzt hatte. Der Hang war vollkommen verlassen, obwohl die Orks nicht weit entfernt waren. Die beiden konnten sie in dem Tal hinter der Kuppe des Hangs hören, in dem Bereich vor dem Westeingang nach Mithril-Halle, der Tal der Hüter genannt wurde.
    Drizzt wusste, dass die Zwerge dort nicht gesiegt hatten, obwohl es erheblich mehr Ork-Leichen gab als Leichen seiner bärtigen Freunde. Am Ende hatten die Orks die Zwerge von der Klippe hinunter ins Tal der Hüter und zurück nach Mithril-Halle getrieben. Die Orks hatten teuer für dieses Stück Boden bezahlt, aber es gehörte ihnen. Angesichts der schieren Größe der Ork-Streitmacht vor dem geschlossenen Tor der Festung der Heldenhammer-Sippe konnte sich Drizzt nicht vorstellen, wie die Zwerge dieses Gelände je zurückgewinnen sollten.
    »Sie haben nur deshalb noch nicht geplündert, weil die Schlacht noch nicht vorüber ist«, erwiderte Drizzt. »Bis jetzt hatten die Orks keine Ruhepause, denn zunächst haben sie die Zwerge zurück nach Mithril-Halle getrieben und dann den Bereich rings um das Westtor so gut wie möglich abgesichert. Ich erwarte, dass sie schon bald hierher zurückkehren werden.«
    Er warf einen Blick zu Innovindil und sah, dass sie abgelenkt war von den Überresten eines besonders hässlichen Kampfes und eine Gruppe von Leichen betrachtete.
    Drizzt verstand ihre Überraschung, denn er erkannte, dass sie sich an einer Stelle befand, wo die Schlachtenwüter – die berühmte Knochenbrecherbrigade – bis zum Letzten standgehalten hatten. Er stellte sich neben die Elfenfrau und verzog das Gesicht, als er die zerfetzten Leichen sah – Thibbledorf Pwents Leute waren nie besonders subtil gewesen –, und verzog das Gesicht noch mehr, als er über ein Dutzend toter Zwerge entdeckte, alle dicht zusammengedrängt. Sie waren einer nach dem anderen gestorben, während sie einander zu schützen versuchten. Ein angemessenes Ende für die tapferen Krieger.
    »Ihre Rüstung …«, begann Innovindil und schüttelte den Kopf mit einer Mischung aus Überraschung, Ehrfurcht und Ekel.
    Sie brauchte nichts weiter zu sagen, denn Drizzt verstand gut, was sie meinte. Die Rüstung der Knochenbrecher rief häufig solche Reaktionen hervor. Sie hatte scharfe Kanten, überlappende, zugeschliffene Platten und eine Unmenge tödlicher Stacheln, was sie zu einer vernichtenden Waffe machte. Während andere Zwerge mit Äxten, Hämmern, Spitzhacken und Schwertern angriffen, stürzten sich die Schlachtenwüter einfach so auf den Feind.
    Drizzt dachte daran, den Bereich ein bisschen genauer zu inspizieren, um zu sehen, ob sein alter Freund Thibbledorf unter den Toten war, aber dann entschied er sich dagegen. Es war besser für ihn, dachte er, einfach weiterzugehen. Die Toten zu zählen war etwas für nach dem Krieg.
    Selbstverständlich rechtfertigte er mit dieser Haltung auch, jetzt nicht zur Heldenhammer-Sippe zurückzukehren und sich der Erkenntnis zu stellen, dass alle seine Freunde in der kleinen Siedlung Senkendorf getötet worden waren.
    »Gehen wir zum Kamm«, sagte er. »Wir sollten herausfinden, was diese Explosion bewirkt hat, bevor Oboulds Leute zurückkommen, um die Leichen zu plündern.«
    Innovindil stimmte nur zu gerne zu und ging auf die Reihe zerrissener Felsen zu. Hätten sie und Drizzt sich noch zwanzig Schritte weiter auf den Rand der Klippe zubewegt, hätten sie eine weitere viel sagende Gruppe von Leichen gefunden: Orks, einige davon zu dritt in einer Reihe liegend, die nur eine einzige Wunde aufwiesen: ein eingebranntes Loch.
    Drizzt Do'Urden kannte eine Waffe, die solche Wunden verursachte, einen Bogen namens Taulmaril, den seine Freundin Catti-brie benutzte – Catti-brie, die er ebenfalls für tot hielt.
    Der Zwerg Nikwillig saß an der Ostseite eines Berges, hatte sich gegen den Stein gelehnt und kämpfte gegen solch tiefe Verzweiflung an, dass er schon fürchtete, hier an Ort und Stelle zu erstarren, bis der Hunger oder ein verirrter Ork ihn holte. Er tröstete sich mit dem Wissen, dass er seine Pflicht getan und sein Ausflug zu den Gipfeln östlich des Schlachtfelds geholfen hatte, die Gezeiten der Schlacht zu wenden – zumindest genügend, dass Banak Starkamboss den größten Teil der Zwerge die Klippe

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