Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
erhalten.
    Das hatte sie zumindest gedacht. Die Explosion am Bergkamm, wo zwanzig ihrer Leute umgekommen waren, hatte das unwiderruflich verändert. Der Angriff auf Mithril-Halle, bei dem mehrere andere durch Tricks und Fallen getötet worden waren, hatte das unwiderruflich verändert. Die Zeremonie für Gruumsh, bei der Obould offenbar gottgleiche Eigenschaften angenommen hatte, hatte das unwiderruflich verändert.
    Das Murren ringsumher zeigte deutlich, dass ihre Leute kein großes Vertrauen in ihre seltsamen Entscheidungen hatten.
    Wenn Drizzt Do'Urden diesen elenden Obould doch nur umgebracht hätte! »Drizzt ist ein Furcht erregender Gegner.« Gerti verfolgte ihren ursprünglichen Gedanken weiter. »Er wird eine Möglichkeit finden, Obould zu besiegen.«
    »Und Leuchtendweiß?«
    Gerti sah den mürrischen Sturmsänger aus zusammengekniffenen Augen an. Der große, kräftige Krieger betrachtete sich offenbar als Alternative zu ihr, wenn der Jarl schließlich sein Leben aushauchte. Und ebenso deutlich begannen viele andere Riesen, ihn in Erwägung zu ziehen.
    »Drizzt hat uns sein Wort gegeben, und er wird außerdem seine Freunde davon abhalten, gegen uns zu marschieren, falls Bruenor Obould besiegen sollte.«
    »Was für eine Verschwendung!«, murrte Sturmsänger. »Und wozu? Haben wir mehr Sklaven, um uns zu bedienen? Sind wir reicher geworden, weil wir König Obould und den Orks gefolgt sind? Haben wir ein größeres Territorium, ergiebigere Minen, schönere Städte? Ist uns auch nur das geflügelte Pferd geblieben? Nein, selbst das haben wir uns nehmen lassen.«
    »Wir haben …«, setzte Gerti an, aber ein Chor von Beschwerden erhob sich. »Wir haben …«, sagte sie lauter und wiederholte es mehrmals, bis der Lärm nachließ. »Wir haben unsere Stellung verbessert«, erklärte sie. »Wir hätten diesen Krieg nicht vermeiden können. Wenn wir uns Obould nicht angeschlossen hätten, wäre er schon bald unser Feind geworden. Nun wird das nicht geschehen, denn er steht in unserer Schuld. Und auch König Bruenor und all seine Verbündeten stehen in unserer Schuld, obwohl wir sie bekriegt haben, und zwar wegen Drizzt Do'Urden. Wir haben unsere Stellung verbessert, und in einer so konfliktreichen, verwirrenden Zeit ist das keine Kleinigkeit.«
    Sie sprach diese Worte überzeugt und mit allem Gewicht ihrer Position, und es wurde still.
    Aber Gerti wusste, die Kritik würde sich wieder regen, und Sturmsänger mochte im Augenblick vielleicht schweigen, aber er würde die Sache ganz sicher nicht auf sich beruhen lassen.

Eine Welle von Gefühlen
    »Das war es also«, sagte Ivan Felsenschulter.
    Er und sein Bruder standen vor Delly Curties Leiche.
    Sie lag auf dem Bauch, hatte aber die Schultern so gedreht, dass die Zwerge deutlich ihr Gesicht sehen konnten.
    Ein paar Zoll Schnee hatten sich um die reglose Gestalt gesammelt. Pikel beugte sich vor, wischte sanft etwas davon von Dellys kaltem Gesicht und versuchte erfolglos, ihre Augen zu schließen.
    »Armer Wulfgar«, sagte Ivan.
    »Oooh«, stimmte Pikel zu.
    »Aber ich sehe ihr Kleines nirgendwo in der Nähe«, stellte Ivan fest. »Glaubst du, die verdammten Orks haben es mitgenommen?«
    Pikel zuckte die Achseln.
    Beide Zwerge sahen sich um. Es war offenbar nur ein kleines Ork-Lager gewesen; im Schnee waren die Überreste des Lagerfeuers zu erkennen, und die Orks hatten einen kleinen Unterstand aus Zweigen errichtet. Dellys Leiche lag noch nicht lange dort – nicht mehr als zwei Tage, bestätigte Pikel seinem Bruder.
    Ivan ging umher, trat gegen den Schnee und verschob jeden Stein und jedes Holzscheit, um eine Spur von Colson zu finden. Nach einiger Zeit wandte er sich schließlich wieder seinem Bruder zu, der auf der höchsten Erhebung in der Nähe stand, Ivan den Rücken zudrehte und zum Himmel aufblickte, wobei er die Augen mit der Hand abschirmte.
    »Das war es also«, sagte Ivan noch einmal. »Delly Curtie ist tot, und das kleine Mädchen ist nirgendwo zu finden. Bringen wir sie zurück nach Mithril-Halle, damit Wulfgar sich angemessen verabschieden kann.«
    Pikel drehte sich nicht um, sondern begann aufgeregt auf und ab zu hüpfen.
    »Komm schon«, rief Ivan ihm zu, aber der grünbärtige Pikel wurde nur noch aufgeregter. »Was siehst du da?«, fragte Ivan und ging auf die Hügelkuppe zu. »Eine Spur, die uns zeigt, wo die dummen Orks hingegangen sind? Glaubst du, wir sollten ihnen folgen und nachsehen, ob sie das kleine Mädchen mitgenommen haben?«
    »Ei,

Weitere Kostenlose Bücher